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Allan Frank / 10.02.2012, Schwarzer Bär, Wilhelmshaven
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Allan Frank
Schwarzer Bär, Wilhelmshaven
10. Februar 2012
Stil: Singer/Songwriter
Konzertbericht
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Artikel vom 17.02.2012
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Wolfgang Giese
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 Nachdem wir letztes Jahr das große Vergnügen hatten, Allan Frank und seine Show im privaten Rahmen anlässlich unserer 'House Party' zu genießen, ist es nun gelungen, dank der Unterstützung von Jens Gathemann, dem Inhaber der Musikkneipe 'Schwarzer Bär', diesen Singer/Songwriter auch einem größeren Kreis von Musikliebhabern zugänglich zu machen. Mein besonderer Dank gilt daher ihm, da sich sonst kein anderer Veranstalter bereit erklärte, dieses Konzert zu veranstalten. So konnten die Gäste der Musikkneipe diesen einzigartigen Sound Allan Franks miterleben, und ein Erlebnis war es allemal.
Auf seiner Website erklärt der Künstler wie folgt: »This page is dedicated to all the dreamers out there. It will contain inspirational quotes and stories along with my own personal musings. I believe having a dream and setting goals for yourself are critical to living a full life regardless of your circumstances. Malcolm Stevenson Forbes once said "When you cease to dream you cease to live." So I will attempt to inspire you to open your mind, explore your dreams, define your goals, and set sail on your own personal journey of discovery. And I hope you will make this part of your journey«, und weiter führt er aus: » There is nothing I'd like more than to take you on a journey to somewhere you've never been, yet somewhere you'd want to go back to again and again.« Nachzuhören ist dieses dann auch auf seiner aktuellen CD. Viele Liebhaber rufen bereits laut nach einem Nachfolger, der auch nicht mehr so lange auf sich warten lassen soll. Über diese Reise, auf die wir mitgenommen werden, kann man auch im Interview mit Allan Näheres erfahren.
 Das Konzert im 'Schwarzen Bär' dauerte circa zwei Stunden und vierzig Minuten, und in dessen Verlauf stellte er dieses Mal in großem Umfang Stücke von Kollegen vor. So erklangen, oft zum Mitsingen, solche 'Gassenhauer' wie Take It Easy, Ring Of Fire, City Of New Orleans, "King Of The Road", Knockin' On Heaven's Door oder The Boxer. Natürlich durfte das Publikum auch auf Anweisung kräftig mitmachen, als Allan darum bat, bei Hank Williams' "Move It On Over" genau diese Zeile immer wieder nachzusingen. Ein Fremdtitel ist auch auf seiner CD zu finden, "Mr. Bojangles" von Jerry Jeff Walker, ebenfalls ein Klassiker in der Geschichte populärer Musik. Neben diesem stellte der Künstler natürlich auch die wichtigsten Titel seines Konzeptalbums vor, sei es der Titelsong "The Long Road" als Kernstück des Albums, oder der sehr bewegend vorgetragene Song "Any Fool". Zwei Titel, die auf seinem kommenden Album mit dem Arbeitstitel "Songs From Wanderlust" erscheinen sollen, gab es ebenfalls zu hören, "Poor Wayfaring Stranger", als sehr romantische Ballade mit sehr viel Gefühl vorgetragen und das Folk Blues-orientierte "Hitchhiking Blues".
 Es ist stets ein schwieriges Unterfangen, als relativ unbekannter Künstler eigene Titel vorzutragen, die das Publikum in der Regel nicht kennt. So ist es vielleicht zu verstehen, dass der Anteil an Coverversionen an diesem Abend recht hoch war. Dennoch konnte ich aufschnappen, dass auch des Künstlers eigene Songs sehr gut ankamen.
Als nur mit akustischer Gitarre 'bewaffneter' Musiker ist es zudem nicht einfach, der sich im Lauf des Abends aufbauenden Geräuschkulisse Herr zu werden. So musste im zweiten Set die Anlage dann 'hochgepegelt' werden. Zwischenzeitlich hat es sich wohl bei vielen Veranstaltungen in kleinem Rahmen verstärkt eingeschlichen, dass viele Anwesende den Künstlern nicht immer den nötigen Respekt zollen und nicht ihnen, sondern eher den Sitz- oder Tischnachbarn ihre Aufmerksamkeit widmen.
 Wie dem auch sei, den Reaktionen des Publikums war zu entnehmen, dass der Auftritt gefiel. Dies äußerte Allan Frank auch selbst, mischte er sich doch sowohl in der Pause als auch nach dem Konzert unter die Menge und unterhielt sich oft angeregt, gab Autogramme und nutzte die Zeit zum Verkauf von CDs. Er ist ohnehin ein Musiker, der stets versucht, den Kontakt zu seinem Publikum zu gewinnen. Schließlich sind seine Texte auch daraus entstanden, dass er sich und der Menschheit 'aufs Maul geschaut' hat und diese insofern Geschichten erzählen, die fast jeder unter uns einmal so oder so ähnlich erlebt hat. Solche Unterhaltungen ermöglichen ihm insofern, neue Eindrücke zu gewinnen.
Allan vermochte erneut, durch die Auswahl und Zusammenstellung der Songs unterschiedliche Stimmungen zu schaffen, seien es dramatische Balladen über die 'Kentucky Coalminers' ("Black Collar Workers"), Frohsinn Ausdrückendes wie "Deep In The Everglades" oder das aufbauende Gospelstück "Lift Me Up", das er übrigens zusammen mit Chaz Cook geschrieben hat. Einem Poeten, der das Lied einst unter dem Eindruck einer schweren Verletzung, die er erlitt, als er ein Kind vor dem Ertrinken rettete, verfasste. Noch heute leide er unter den Spätfolgen und so sei er heute »a young man in an old body.«
Letztlich vermochte es Allan Frank, viele Zuhörer mit seinen Songs zu packen und sich mit seiner freundlichen und zugewandten Art in die Herzen des Publikums einzubringen.
Schon bald beabsichtigt er, anlässlich einer weiteren Europatournee wieder in Wilhelmshaven Station zu machen. Und das vielleicht bereits im Spätherbst diesen oder im Frühjahr kommenden Jahres - möglicherweise auch gemeinsam mit Tom Corbett , einem sehr bekannten Musiker, mit dem er seit einiger Zeit zusammenarbeitet.
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In diesem Zusammenhang möchte ich nicht versäumen, unser aller Dank an Theo Haverkamp, 'our best cheesemonger in town', auszusprechen, hat er sich doch spontan bereit erklärt, seine komplette Verstärkeranlage zur Verfügung zu stellen.
Line-up:
Allan Frank (vocals, guitar)
Externe Links:
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