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Fankhauser Cassidy Band / On The Blue Road
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Den amerikanischen Songwriter, Gitarristen und Sänger - sowie einen der Urväter des Surf Sounds - Merrell Fankhauser haben wir euch hier in RockTimes ja bereits desöfteren vorgestellt. Nur nochmal als Kurzinfo: Anfang der sechziger Jahre hatte er mit The Impacts den großen (auch internationalen) Hit "Wipe Out", spielte und produzierte im Anschluss mit vielen unterschiedlichen Bands, zog sich irgendwann für ca. zehn Jahre in den Dschungel der hawaiianischen Insel Maui zurück, war Chef der Band Mu, Moderator einiger Musiksendungen im TV und irgendwann wieder Soloartist.
Bei Ed Cassidy muss man wohl höchstens noch den Namen der Band Spirit erwähnen, dessen Geschicke er mit seinem Ziehsohn Randy California leitete. Fankhauser und Cassidy trafen sich zum ersten Mal im Jahr 1969 und dennoch sollte es bis in die frühen Neunziger dauern, bis die beiden etwas Musikalisches zusammen unternahmen. Dabei herausgekommen war dann das damals bei einem kleineren US-Label erschienene Album "On The Blue Road", das zwar keine riesengroßen Wellen schlug, in Liebhaber-Kreisen aber immer noch als kleines Schmuckstück gilt.
Und das auch nicht zu Unrecht. Cassidy wollte unbedingt mehr in Richtung Blues gehen, was sich natürlich deutlich auf den Sound der eingespielten Songs niederschlug. Und vor allem wollten die beiden auch Spaß haben, weshalb sie sich in der Mehrzahl an Blues-Standards hielten, Fankhauser aber immerhin auch fünf eigene Kompositionen einstreuen konnte. Die Scheibe startet recht furios mit "Further On Up The Road". Merrells Sohn Tim hatte hier (wie u. a. auch beim "32/20 Blues") neben einer Gitarre auch die Lead Vocals übernommen, was den Songs aufgrund seiner etwas 'härteren' Stimme auch sehr gut tut.
Immer wieder können sich auch die fantastischen Bruce Clark (Harmonika) und Jim Enos (Piano) mit tollem Spiel in den Vordergrund schieben. Nach "Bright Lights, Big City" (mit Merrells wesentlich sanfterem Gesang) folgt dann mit "Excited" die erste Fankhauser-Komposition, die sich aber ohne Probleme in die Standards einreihen kann. Die Freude bei den Aufnahmen hört man geradezu heraus, wenn sich dann solche Gassenhauer wie etwa "Walking The Dog" oder "High Heel Sneakers" anschließen.
Abgerundet wird das Ganze von dem ergreifenden "Nicky's Song" (ein rührender Nachruf auf den damals gerade erst verstorbenen Top-Pianisten Nicky Hopkins), das richtig gute sowie atmosphärische "Tale Of Misty Mountain", den (fast) intrumentalen Titelsong (wieder mit sehr starker Harmonika) und das abschließende "Psychedelic Dreams" mit seiner Reise zurück in die Sixties.
Die zweite Scheibe bietet dann weitere Aufnahmen dieser kurzlebigen Band, die teilweise bereits auf der Fankhauser Cassidy Band-EP Stolen Guitar Blues erschienen waren. Aber auch andere coole Nummern wie der "Milk Cow Blues", "Cosmic Lady", "Goin' Back To Delta" oder "Voodoo In The Jungle" gefallen und sammeln problemlos jede Menge Sympathiepunkte. Bei "Cassidy's Big Beat" darf der gute Ed dann solo nochmal so richtig die Felle erzittern lassen, bevor abschließend noch ein Interview mit ihm verewigt ist.
Okay, wir haben es hier zwar nicht mit Gitarrenhelden vom Schlage eines Clapton, Beck, Winter und Konsorten zu tun, aber das muss ja auch nicht immer zwingend der Fall sein. Dafür springt der Freudefunken bei dieser Doppel-Scheibe einfach unweigerlich über und bleibt während der gesamte Spielzeit erhalten. Grund genug, das Teil mal anzutesten, oder?
Line-up:
Merrell Fankhauser (guitars, lead vocals) Ed Cassidy (drums) Tim Fankhauser (guitars, lead vocals - CD 1 - #1,2,9, CD 2 - #10) Leroy Richards (bass) Bruce Clark (harmonica, saxophone) Jim Enos (piano) With: Keith Frasher (bass - CD 2 - #2,7,8,10) Pete Sears (keyboards - CD 1 - #11, CD 2 - #1,3) Larry Curtis (guitars - CD 2 - #5,8) John McEuen (mandolin - CD 2 - #5) Larry Willey (bass & background vocals - CD 2 - #11) Art Dougall (drums - CD 1 - #11) Valerie Johnson (background vocals - CD 2 - #1,3) Rick Clark (background vocals - CD 2 - #8)
Externe Links:
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