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Fight
War Of Words - The Film
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Rob Halford scheint momentan ein reges Interesse daran zu haben, seine alte Band Fight wieder ins Gedächtnis aller Headbanger zu bringen. Nachdem ich kürzlich erst die Demoaufnahmen zum Fight-Debüt, "War Of Words", besprochen hatte, folgt nun mit "War Of Words - The Film" der audiovisuelle Nachschlag.
Auf dieser DVD bekommt der Fan die absolute Vollbedienung in Sachen Fight. Angefangen bei "Part I: The Documentary", welcher Einblicke in die Anfangstage der Band gibt, den Blick aber natürlich auch auf die Entstehung des Albums "War Of Words" richtet. So finden sich hier Mitschnitte aus dem Proberaum und der Arbeit im Studio genauso wieder, wie Interview-Ausschnitte zu Album und Tour mit der ganzen Band als auch mit Chef Halford alleine. Dass der Metal God dabei das meiste zu sagen hat, versteht sich von alleine. Seine Musiker (darunter Schlagzeuger Scott Travis, der bereits den Priest-Klassiker "Painkiller" einspielte), werfen eigentlich nur ab und an mal ein paar Bemerkungen ein.
Schade ist, dass keinerlei Untertitel anwählbar sind. Wenn man des Englischen allerdings mächtig ist, dann sollte dies weniger ein Problem sein, da Halford und seine Mannen im Allgemeinen sehr gut zu verstehen sind. Schwieriger wird es allerdings an machen Stellen, wo die Stimme aus dem Off kommt.
"Part II: Fight Live", der zweite Teil der DVD, beinhaltet dann Live-Aufnahmen der fünfmonatigen 'Nailed To The Road'-Welttournee, die in den Jahren 1993 und 1994 stattfand. Vertreten sind hierbei alle Songs des "War Of Words"-Albums, ergänzt durch das Stück "Light Comes Out Of Black". Schön ist, dass es sich hier offenbar um lang vergessene und rare Live-Aufnahmen handelt, die nun endlich einem größeren Publikum präsentiert werden können. Die insgesamt 13 Songs sind in den Städten Portland, Paris, Bonn, München und Denver mitgeschnitten worden und stammen allesamt aus dem Jahr 1993.
Ein weiterer Pluspunkt ist die intime Clubatmosphäre der vertretenen Shows. Die Band zeigt ordentlich Spielfreude und Einsatz auf der Bühne und der Metal God selbst ist bestens bei Stimme. Sehr schön! Das Ganze wirkt dabei übrigens wie aus einem Guss, obwohl die Mitschnitte ja von verschiedenen Konzerten aus unterschiedlichen Städten stammen.
Negativ fällt allerdings auf, dass das Bildmaterial zu den Songs recht lieblos aneinandergeschustert und regelrecht zerstückelt worden ist. Durch die Kameraschnitte wird nämlich ersichtlich, dass die Bilder einfach irgendwie auf die Live-Songs draufgepackt wurden und aus irgendwelchen Konzerten stammen. So trägt Halford z.B. in einer Szene ein Baseball-Cap und ein schwarzes Shirt, in der nächsten Szene fehlt ihm plötzlich beides und er rockt unbedarft 'oben ohne' weiter. Oder nehmen wir den Lead-Gitarristen Russ Parrish: Während ein und desselben Gitarrensolos trägt der Mann nach dem Schnitt plötzlich ein anderes Shirt! Das sind einige Beispiele dafür, dass beim Bildmaterial ganz schön geschlampt worden ist. Darüber hinaus hat man es hier lediglich mit filmischer Bootleg-Qualität zu tun. Die Farben wirken häufig blass bzw. verschwommen, das Bild ist oft grobkörnig. Schade eigentlich, denn das alles hinterlässt bei mir einen eher faden Beigeschmack.
Aber kommen wir wieder zu den positiven Seiten der DVD, dem Bonus-Material. Die vier Songs von MTVs "Headbanger's Ball" können richtig überzeugen und zeigen Fight in bester Spiellaune. Vertreten sind hier die Titel "Little Crazy", "Into The Pit", "Nailed To The Gun" sowie "Contortion". Ein besonderes Schmankerl ist dabei, dass "Little Crazy" rein akustisch dargeboten wird und somit die Klasse der beiden Gitarristen noch einmal besonders deutlich wird.
Darüber hinaus finden sich die Musikvideos zu "Nailed To The Gun", "Little Crazy" und "Immortal Sin" genauso unter den Bonus-Features wie zwei Trailer, bei denen Halford hübsch Eigenwerbung betreibt. Der Trailer zu "Halford - Live At Rock In Rio III" wird übrigens automatisch nach Einlegen der DVD abgespielt und ist leider nicht umgehbar. Das ist auf Dauer ganz schön nervig, denn dadurch kann man erst nach über einer Minute auf das eigentliche DVD-Menü zugreifen.
Neben "War Of Words - The Film" enthält das Paket noch das komplett remasterte und remixte Debütalbum "War Of Words" als Bonus-CD, bei der lediglich der einstige Hidden Track "Jesus Saves" fehlt. Und solche Kracher wie "Into The Pit", "Nailed To The Gun", "Immortal Sin", der Titeltrack, "Little Crazy" oder "Contortion" sollten eigentlich in keiner Sammlung fehlen! Ergänzt wird das Ganze durch ein dickes Booklet mit allen Songtexten, Linernotes sowie schönen Fotos der Band. Fein!
Fazit: Die DVD "War Of Words - The Film" kann zwar nicht auf ganzer Linie überzeugen, ist aber trotzdem ein recht solides Teil geworden, das neben einigen Schwachpunkten auch eine ganze Menge Raritäten und Infos zu bieten hat. Einblicke hinter die Kulissen, handgefilmtes Material von Proben, Studio-Sessions und Interviewschnipsel entschädigen beispielsweise für die Abstriche des Live-Teils. Darüber hinaus machen die Bonus-Features größtenteils richtig Spaß.
Line-up:
Rob Halford (vocals) Brian Tilse (guitars) Russ Parrish (guitars) Jay Jay (bass) Scott Travis (drums)
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