Fires Of Babylon / Same
Same Spielzeit: 47:52
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2008
Stil: Heavy Metal

Review vom 18.04.2008


Moritz Alves
Kräftig-druckvollen Metal US-amerikanischer Prägung präsentieren uns Fires Of Babylon. Die Band um den Riffmeister Lou St. Paul (Winter's Bane) hat sich den klassischen 1980er-Spielarten verschrieben und zieht diesen Stiefel auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum gnadenlos durch.
Übrigens wurde diese hochkarätig besetzte Truppe eigens dafür ins Leben gerufen, um die glorreichen Tage des Heavy Metal wieder aufleben zu lassen. Das Label Metal Heaven trat nämlich gezielt an St. Paul heran, der daraufhin das Material des mir vorliegenden Albums im Alleingang schrieb und die illustre Bandbesetzung zusammenstellte: Neben dem Gitarristen und Keyboarder spielen Kelly Conlon (Ex-Death, Ex-Monstrosity), Rob Rock (u.a. Ex-Impellitteri, Ex-Warrior, Ex-Axel Rudi Pell, Ex-Project: Driver, seit einiger Zeit aktiv unter eigenem Namen) und Bob Falzano (Shatter Messiah, Ex-Tourdrummer für Annihilator (2004)) bei Fires Of Babylon.
Herausgekommen ist letzten Endes ein mächtiges, vor Kraft strotzendes Album, das von vorn bis hinten mit qualitativ hochwertigem Edelstahl vollgestopft ist. Hier wird dem Hörer 100 Prozent authentischer US Metal kredenzt! Die Themen der Songs reichen von Beziehungskisten über Kämpfe und Triumphe sowie politische Kommentare bis hin zu biblischen Weltansichten und offenbaren somit ein breites lyrisches Spektrum. Hier hat man es also mit christlich geprägtem Metal zu tun, was bei einer Beteiligung des bekennenden Christen Rob Rock aber niemanden verwundern sollte.
Einzelne Songs hervorzuheben ist im Grunde genommen nicht so einfach, da das Material wirklich durch die Bank gut bis sehr gut ist. Dennoch verweise ich an dieser Stelle auf den Opener "Falling To Pieces", der eindrucksvoll die Marschrichtung für die folgenden 48 Minuten vorgibt und das darauf folgende "Devilution", das durch ein unglaubliches Riffgewitter eröffnet wird und dessen Refrain sich unerbittlich in die Gehörgänge fräst. Des weiteren seien das treibende "When The Kingdom Comes" genauso erwähnt wie beispielsweise "Lake Of Fire" (interessante, leicht orientalisch angehauchte Melodielinien in den Strophen sowie ein majestätischer Refrain). Und damit habe ich mal eben so die ersten vier Songs genannt, die einem allesamt die Rübe wegblasen! "Lazarus Rising" muss aber auch unbedingt noch miteinbezogen werden, denn dieses Stück beeindruckt durch druckvolle Gitarrenriffs genauso wie durch einen bombastischen, keyboardgetragenen Mittelteil. Der letzte Titel, das Doublebass-lastige "Castles Are Burning", beendet dieses Debütalbum dann mehr als amtlich.
Hier sind Musiker am Werk, die ihr gesamtes Herzblut in den Metal stecken, und das hört man zu jedem Augenblick. Der mächtige Basssound und die treibenden Drums legen zusammen ein tonnenschweres Fundament, auf dem sich die präzisen, punktgenauen Riffs entfalten können. Es dominieren die gnadenlos bratenden Metal-Gitarren von der ersten bis zur letzten Sekunde an, und das ist auch verdammt gut so! Ergänzt wird das ganze durch dezenten Keyboardeinsatz. Über allem thront - ich hätte es fast vergessen zu erwähnen - natürlich das Ausnahmeorgan von Sangesgott Rob Rock, der einmal mehr beweist, dass er heutzutage zur Speerspitze des klassischen Heavy Metal gehört.
An Rob Rock dürften übrigens auch alle Szenekenner sofort beim Anblick des Coverartworks denken, geht es doch stilistisch in die selbe Richtung wie die Rock'schen Werke Holy Hell (2005) und "Garden Of Chaos" (2007). Farbgebung und Bildinhalt sind unglaublich ähnlich, was besonders im Vergleich zu "Holy Hell" auffällt. Ob hier der gleiche Künstler am Werk war, weiß ich zwar nicht, die Vermutung liegt jedoch nahe.
Fazit: Fires Of Babylon ist mit diesem Langeisen ein Geniestreich gelungen, der Anhängern von klassischem 1980er Metal die Freudentränen in die Augen treiben wird. Dass die Songs quasi (wie eingangs erwähnt) im Auftrag komponiert wurden, merkt man der Scheibe keineswegs an, sie klingt durch und durch echt! Bitte antesten, das Teil!
Line-up:
Kelly Conlon (bass)
Rob Rock (vocals)
Lou St. Paul (guitars, keys)
Bob Falzano (drums)
Tracklist
01:Falling To Pieces (4:50)
02:Devilution (5:13)
03:When The Kingdom Comes (4:23)
04:Lake Of Fire (4:50)
05:Holy Resurrection (4:21)
06:Going Through Changes (4:28)
07:Lazarus Rising (5:27)
08:Revolution Coming (4:45)
09:Generation Of Destruction (4:27)
10:Castles Are Burning (5:08)
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