»Never change a winning team«.
So könnte eine Überschrift für Philipp Fankhausers aktuelle CD "Love Man Riding" lauten. Oder:
Philipp Fankhauser und der Blues, Soul sowie Bossa Nova.
Beziehungsweise:
Philipp Fankhauser paart die Schweizer Präzision mit mediterraner Gelassenheit und emotionaler Tiefsinnigkeit.
Der Album-Produzent Dennis Walker ( Robert Cray, Etta James, B.B. King) und Keyboarder Hendrix Ackle haben ihm die Trennungsschmerz-Ballade "I'm Finished Here" auf den maßgeschneiderten Anzug geschrieben. Zu Fankhausers sonorer Stimme intoniert das Bläser-Trio destillierte Wehmut und das gemischte Backing Vocals-Duo liefert die nötigen 'Uhs" und 'Ahs'.
»I found a note last monday morning
It said I'm sorry, I can't go on with you
Time to go back home, I'm finished here…«
Ein all-inclusive-Ding in Sachen Gefühl.
In ähnlicher Weise macht sich der Schweizer einen Johnny Copeland-Song zu eigen. Gefühle werden in Gänshaut-erzeugende Töne und Klänge moduliert. Stefan Eicher gibt in diesem sensiblen Stück seinen Gastauftritt an der akustischen Gitarre und Dulcimer. Klasse! Alan Mirikitanis' ( Buddaheads) Gitarrentöne klingen, als fielen sie auf ein Meer von Daunen. Die "I Got A Love"-Interpretation sucht ihresgleichen.
Neben dem Bassisten Richard Cousins findet man mit dem Keyboarder Jim Pugh einen weiteren Robert Cray-Musiker im Line-up von "Love Man Riding".
"Lonely In This Town" ist ebenfalls eine ruhig gehaltene Komposition. Der viel beschäftigte Luis Conte an den von Hand geschlagenen Trommeln gibt dem Song eine herrliche Latin-Abstimmung.
Gleich drei Gitarristen bereichern das filigrane "Easy For You To Say", ebenfalls mit Jim Pugh an den Tasten. Die Ballade reiht sich ohne Probleme in die Phalanx der bisher besprochenen Lieder ein. Neben den herrlichen E-Gitarren-Soli steht natürlich Fankhausers Gesang im Mittelpunkt des Geschehens.
Wenn das Gaspedal, mit der kompletten Bläser-Abteilung und einem bemerkenswerten Solo vom Tenor-Saxofonisten Michael Vannice, etwas weiter durchgedrückt wird, ist stante pede die Fußwippe aktiv. "Are You Outta Your Head?" hat durch Cousins dicke Saiten einen gewinnenden Groove, kompatibel mit dem eines Oliver Schmellenkamp in "You" (von Henrik Freischladers Album Get Closer), oder umgekehrt.
"Rio De Janeiro Blue" bedarf keiner weiteren Ausführungen:
»Brazilian serenades, linger on…«
Neben Ackles coolem Piano steht hier natürlich wieder Luis Conte im Spotlight.
"You Caught Me Off Guard" erweist sich als eine Fankhauser-typische Up-Tempo-Nummer, die um den Funk herum gebaut wurde und in der Hendrix Ackle abermals sein Können unter Beweis stellen kann.
Mit "One Of Them" haben Walker sowie Mirikitani einen Blues der Langsamkeit und Ewigkeit geschrieben und der Buddaheads-Gitarrist ist gar nicht am Start. Marco Jencarelli liefert ein Solo der Meisterklasse ab.
Fünfzehn Musiker bzw. Sänger, allen voran Philipp Fankhauser, verbreiten eine Aura, der man sich nicht entziehen kann.
Wegen der zeitlos guten Ausstrahlung und einer stimmigen Gestaltung des 18-seitigen Booklets, in dem alle Texte abgedruckt sind, bekommt "Love Man Riding" 9 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Philipp Fankhauser (guitars, vocals)
Richard Cousins (bass)
Tosho Yakkatokuo (drums)
Marco Jencarelli (guitar)
Staephan Eicher (acoustic guitar, dulcimer)
Hendrix Ackle (Hammond organ, piano)
Jim Pugh (Hammond organ, piano)
Alan Mirikitani (guitar)
Luis Conte (percussion)
Michael Vannice (tenor saxophone)
Tom Perterson (tenor saxophone, baritone saxophone)
Lee Thornburg (trumpet)
Ira Nepus (trombone)
Diane Whitherspoon (backing vocals)
Gerold Johnson (backing vocals)
Tracklist |
01:Love Man Riding (3:51)
02:I'm Finished Here (4:13)
03:I Got A Love (5:55)
04:Lonely In This Town (4:04)
05:You Caught Me Off Guard (3:47)
06:I Didn't See (The Best Of You) (3:46)
07:Rio De Janeiro Blue (5:09)
08:One Of Them (5:16)
09:Call On Me (4:59)
10:Are You Outta Your Head? (3:18)
11:Easy For You To Say (4:47)
12:The Sundown (7:35)
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Externe Links:
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