Nach vielen, vielen Jahren lohnte sich wieder einmal der Weg zur Dortmunder Live Station.
Robben Ford & Band stand auf dem Programm. Als Support-Act heizten die Lokalmatadoren Special Guest ein und sorgten über zirka 45 Minuten für eine gute Stimmung im Club.
Das Quintett mit Frontfrau Kerstin Plambeck am Gesangsmikrofon spielte einen emotionsgeladenen Gig, der sechs Songs umfasste.
Allesamt waren die Nummern geprägt von rockenden Riffs und abwechslungsreich dargebotenen tollen Twin-Guitars.
Mit ihren Gitarrensoli gaben sich Axel Kirchner und Otto D. Grass ein ums andere Mal die Klinke in die Hand.
"No War", der Opener ihrer Show strotzte nur so vor guter Laune und rockte das Haus. Die Twin-Guitars schossen wie Pfeile durch den Club und die Sängerin konnte durch ihre Rockröhre gefallen.
Auch "In The Night" und besonders "Dark Side Of The Road" fielen beim Publikum auf fruchtbaren Boden und man sparte wahrlich nicht mit Applaus.
Das folgende "Till The Morning Light" hatte eine herrlich balladeske Einleitung und nahm dann mächtig an Fahrt auf. Immer wieder eingeworfene langsamere Parts sorgten für Variation und auch die Special Guest-Bühnenshow kam ins Rollen. Otto D. Grass ließ nicht nur seine Mähne fliegen. Zusammen mit Axel Kirchner erwiesen sich die beiden Gitarristen als Saitenvirtuosen.
Die Hintermannschaft mit Marco Altkemper am Bass sowie Andreas Brüseke am Schlagzeug bildete ein sehr gutes Fundament für die Ausflüge der Gitarristen.
"Demon" und "Gypsy Queen", das durch schöne Breaks und eine tolle Hookline gefiel, beendeten einen mehr als gelungenen Support für den Hauptact des Abends.
Nach einer kurzen Umbaupause enterten um 21:30 Uhr Robben Ford und seine Mannen die Bühne der Live Station. Übrigens herrschte nun absolutes Foto-Verbot. Der Meister an der Gitarre wurde begleitet von Toss Panos an den Drums und Travis Carlton, schwergewichtiger Sohn des Gitarristen Larry Carlton, am fünfsaitigen Bass.
Rockig wurde das Set eröffnet und Ford hatte die Besucher von den ersten Tönen aus seinem Arbeitsgerät auf seiner Seite. Erstaunlich war, mit welcher Härte auch die halbakustische rote Gibson aus den Boxen donnerte. Das Trio war perfekt aufeinander eingespielt und natürlich schaffte sich der Amerikaner die nötigen Freiräume für seine instrumentalen Ausflüge.
"Earthquake", ein bisher noch unveröffentlichter Track, erinnerte an Songs eines Jim Weider.
Dann wechselte die Stimmung und die Combo begab sich mit "Cannonball Shuffle", welches auf John Mayalls Album In The Palace Of The King zu finden ist, auf den Blues-Trail. Im Schweiße seines Angesichts wurde Toss Panos zu einer echten Groove-Maschine mit einer mächtigen Portion Timing und Feeling, während Ford das gesamte Griffbrett bediente und sich der Bassist höchst effektiv auf einen kleineren Raum beschränkte.
Bluesig ging es weiter mit dem ersten Stück der CD "Truth". Nachdem Otis Reddings "Nobody's Fault But Mine" ordentlich rockte, verneigte sich Robben Ford mit "Riley B. King" musikalisch vor B.B. King. Mit einer eher unspektakulären Bühnenpräsenz zollte der Gitarrist dem Mann mit einer Ballade Anerkennung.
Robben Ford stammt bekanntlich aus einer sehr musikalischen Familie. So verwunderte es nicht, dass er mit "Too Much" (ebenfalls auf "Truth" zu finden) einen Song seines Neffen Gabriel Ford spielte.
Im folgenden funkigen Track konnte sich Toss Panos in seinem Schlagzeugsolo so richtig austoben und erhielt kräftigen Szenenapplaus.
Bei den nächsten Nummern kam das Publikum richtig in Bewegung, denn "Lovin' Cup" ging auch in die Beine. Geschickt zitierte Robben mit "Day Tripper" ganz kurz die Beatles.
Wurde bisher das Wah Wah eher kurz eingesetzt prägte es "Super Natural" und auch hier war Ford ein wahrer Meister.
Was war denn jetzt los? Ford trat ans Mikro, bedankte sich beim Publikum und das Trio verschwand in die Garderobe. Mein Zeiteisen zeigt 22:48 Uhr an. Nein, das konnte doch jetzt nicht sein! War aber leider Tatsache.
Zwei Songs gab es noch in einer Zugabe und kurz vor 23:00 Uhr war leider schon endgültig Schluss. Schade, Schade!
Dennoch haben Robben Ford & Band überzeugt und 1 ½ Stunden 'lang' ihr Können mit Blues und jazzigen Ausflügen unter Beweis gestellt.
Wir danken Karin von Coco Concerts Coordination für die Akkreditierung.
Line-up: Special Guest
Axel Kirchner (guitar)
Marco Altkemper (bass)
Kerstin Plambeck (vocals)
Otto D. Grass (guitar, backing vocals)
Andreas Brüseke (drums)
Line-up: Robben Ford & Band
Robben Ford (guitars, vocals)
Travis Carlton (bass)
Toss Panos (drums)
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