Da sich »Schuster, bleib bei deinen Leisten« etwas negativ liest, wäre im Fall von "The Psychedelic Underground" eher »never change a winning team« angesagt, wenn man den Crystal Vision-Nachfolger hört.
1975 geboren, debütierte der damals Sechzehnjährige mit "The Eric Gales Band", bei dem sein Bruder Eugene mitmischte, unter eigenem Namen.
Mit 11 Jahren gewann er den Leser-Poll des Guitar World Magazine.
Seinen Gitarrensound lieferte er u.a. bei Doro ("Angels Never Die", 1998), Howard Jones, Melvin Taylor & The Slack Band ("Bang That Bell"), Buddy Miles ("Band Of Gypsys Return") und diversen Samplern ("Whole Lotta Blues: Songs Of Led Zeppelin", "Blue Haze: Songs of Jimi Hendrix", "Blues Power: Songs Of Eric Clapton") ab.
Stellt man Vergleiche zu früheren Platten, z.B. "Picture Of A Thousand Faces", an, so ist Eric Gales zu einem renommierten, längst aus seinen Kinderschuhen herausgewachsenen Gitarristen und Sänger gereift, der Anerkennung verdient.
Frisch ans Werk geht es mit dem rockenden "Wake Up Call", das er mit einem feinen Boogie versieht. Der Opener ebnet auch den Weg, der mit "The Psychedelic Underground" begangen wird. Man könnte den Namen des Studios, in dem der größte Teil der Aufnahmen stattfand, symbolisch nehmen: Prairie Sun Studios - staubtrockener, detaillierter Bluesrock, der Gitarrensaiten und Tonabnehmer zum Glühen bringt.
Songs von der Qualität, die mit 'geht ab wie Schmitz' Katze' umschrieben werden können.
Allerdings gibt es Phasen, in denen Gales noch einen draufsetzt, so als wäre die Katze mit rohem Fleisch gefüttert worden ("The Psychedelic Underground").
Exzellentes Drumming von Thomas Pridgen und ein ums andere Mal liefert Steve Evans perfekte Basslinien, eingebettet in herrliche Melodien ("I've Got Something On You" oder "Honey In The Comb").
In "Someday", einer der ruhigeren Nummern, kommt Mark Robertson an den Keyboards eher zur Geltung, als in den Uptempo-Songs. Herrlich ausladende Soli des Linkshänders an den sechs Saiten krönen jeden Track.
Im Team haben Mike Varney und Eric Gales nicht nur ein klasse Album produziert, sondern beide geben auch, wie auf "Crystal Vision", ein tolles Songwriter-Duo ab.
Eine Fremdkomposition ("Pretty Lie") ziert das Album. Der Vollständigkeit halber: "Honey In The Comb" hat Gales zusammen mit Keith Sykes geschrieben.
Der aus einer musikalischen Familie stammende Gitarrist, lässt einem auch den Raum und die Zeit zum Luft holen. Slow-Blueser gibt es mit "Dark Corners Of My Mind", dem längsten Song auf dem Album, oder mit "Someone Else's Problem".
"The Psychedelic Underground" sorgt über die gesamte Distanz für einen gehörigen Spaßfaktor und es wächst der Wunsch, den Amerikaner live auf der Bühne zu sehen.
Line-up:
Eric Gales (guitars, vocals)
Thomas Pridgen (drums)
Steve Evans (bass)
with:
Mark Robertson (keyboards)
Jesse Bradman (backing vocals)
Tracklist |
01:Wake Up Call (3:43)
02:Rumble (3:58)
03:Day Of Reckoning (4:13)
04:I've Got Something On You (4:00)
05:Dark Corners Of My Mind (6:17)
06:Pretty Lie (4:00)
07:The Psychedelic Underground (4:27)
08:Circling The Drain (4:11)
09:Honey In The Comb (3:58)
10:Someday (4:24)
11:Crossing The Line (3:53)
12:Someone Else's Problem (3:10)
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Externe Links:
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