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Gingerpig / Ghost On The Highway
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Sehr gute Nachrichten aus den Niederlanden, denn die bei M.I.G. Music unter Vertrag stehende Band Gingerpig bringt gerade mit "Ghost On The Highway" ihr brandneues Album auf den Markt. Über die Vorgeschichte unserer Nachbarn hatten wir ja bereits im Review zum Vorgänger Hidden From View berichtet und erfreulicherweise kann auch gleich zu Beginn schon festgehalten werden, dass sich die Combo stilistisch nicht nur gefestigt, sondern ihren beschrittenen Weg sogar noch ausgebaut hat. Besetzungstechnisch hat sich ein bisschen was getan, denn mittlerweile hat der Bassist Daniele Labbate seinen Vorgänger Sytse Roelevink beerbt. Welcher dieser beiden Tieftöner die neue Scheibe eingespielt hat, bleibt bisher aber leider das Geheimnis der Band.
Wie bereits erwähnt hat das Trio auf der neuen Scheibe sogar noch einen draufgelegt, was die Intensität der Darbietung betrifft. Bereits der stampfende Opener "The Nature Of The Fool" macht klar, dass wir es hier wieder mit klassischem Rock der siebziger Jahre zu tun haben. In diesem speziellen Fall mit einer Kreuzung, die sich irgendwo zwischen Trapeze und Black Sabbath trifft, woran an letztgenannte Band (zu Ozzy-Zeiten, bis etwa 1975) eigentlich am Wesentlichsten der Gesang erinnert. Was aber durch die Bank auch für diese zehn neuen Tracks zutrifft ist, dass sie wahnsinnig kompakt, stimmig, rockig und in sich geschlossen sind. Durch den Besetzungswechsel (falls er denn schon für die Aufnahmen relevant war) hat der Dreier jedenfalls keinen Deut von seiner Durchschlagskraft verloren.
Aber es ist ja bei Weitem nicht nur Durchschlagskraft, die Gingerpig ausmacht. Denn hier wird - selbst bei schnelleren Stücken - immer wieder mit einer ganz besonderen Feinfühligkeit agiert, die sich die Gruppe von vielen anderen absetzen lässt. Logisch, dass hier nicht Hits am Fließband fabriziert wurden und auch "Ghost On The Highway" sollte man sich erst drei- oder viermal zu Gemüte führen, bis die Scheibe in ihrer vollen Blüte erstrahlen kann. Belohnt wird man dann allerdings allemal, denn die Tracks verfügen sowohl über gekonntes Songwriting, eine sehr starke Umsetzung sowie Produktion und, last but not least, einen richtig fetten Sound.
Mein absoluter Favorit geht mit der Startnummer Vier ins Rennen. "Hear Me" verfügt über einen richtigen Hammer-Refrain, der sich live auf der Bühne wahrscheinlich zu einem Highlight entwickeln wird (oder auch schon hat, je nachdem wie lange die Nummer schon gespielt wird). Immer wieder geil das Spiel mit den Tempi wie auch den Wechseln zwischen laut und leise. Klasse Titel!
'Schwer' ist wahrscheinlich das Wort, wie man den bluesrockigen (mit starker Betonung auf Rock) Sound der Band am besten umschreiben kann. Was man aber nicht mit melancholisch gleichsetzen sollte, denn hier ist genauso viel Lebensfreude und emsiges Treiben am Start, wie die - wie es eben auch im richtigen Leben der Fall ist - durchaus dunkleren Momente mal auftauchen können. Nach dem großartigen 'Rausschmeißer' "The Dog At The Gate" gibt es (entgegen dem Vinyl) auf der CD-Version noch die zusätzliche Nummer "Dance On The Volcano", die keinen Millimeter an Qualität bezüglich des übrigen Materials nachlässt.
Mit "Ghost On The Highway" ist Gingerpig jedenfalls ein sehr starkes (als Gradmesser immer so sehr wichtiges) drittes Album gelungen, das praktisch mit jedem Hördurchlauf wächst und von dem man lange Zeit nicht genug haben wird. Ob Boudewijn Bonebakker den Erfolg, den er einst mit Gorefest einfahren konnte, auch mit seiner aktuellen Band wieder für sich verbuchen darf, kann natürlich nur die Zeit zeigen. Verdient hätte es diese Band mit ihren richtig guten (wenn auch nicht sonderlich innovativen) Songs allemal.
Daumen hoch für Gingerpig!
Line-up:
Daniele Labbate (bass) Boudewijn Bonebakker (guitars, lead vocals) Maarten Poirters (drums & percussion, background vocals)
Externe Links:
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