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Gösta Berlings Saga / Detta Har Hänt
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»Es gefällt, überfordert weder, noch langweilt es den Rezensenten! Eine keineswegs zu anspruchsvolle, verschwurbelte oder überkandidelte Musik, sondern schön zum Anhören oder zum Relaxen. Es klingt viel nach den Spät-Sechziger- und Früh-Siebziger-Jahren. Mangels Verständnis (und Lust zur mühsamen Übersetzung) der Titel bleiben der Interpretation alle Wege offen. Wer will, kann das Kopfkino einschalten. Da wird aber sicher kein Drama laufen, auch kein Psycho-Krimi, noch die melancholische Tiefensicht. Das Ding macht Spaß, ein Reise über´s Land, ein instrumentales Road Movie, mit leicht verblassten und ineinander verlaufenden Farben.«
So hat der damalige Begutachter (der selbige wie jetzt …) über das 2006er Erstlingswerk
Tid Är Ljud von Gösta Berlings Saga aus Schweden geschrieben. Und das gilt weitestgehend für den Nachfolger, der im September auf den Neuveröffentlichungslisten erschien. Das abgespeckte Promo-Teil lag dann allerdings einige Zeit auf dem Rezensionsstapel, doch etwas sperrig für die nicht an scheppernden Prog gewöhnten Ohren und zu dürftig in der Aufmachung, um recht zu beeindrucken. Diesmal ist bei dem Trip eher Stadtluft angesagt und entsprechend weniger beschaulich und stattdessen mehr krawallig geht es zu. Allerdings hatte die Wartezeit auch ihr Gutes - mit jedem Durchgang wurde das Teil genießbarer und interessanter. In 53:13 Min. rauscht "Detta Har Hänt" in einem Guss doch sehr kurzweilig durch. Auch die anfänglich assoziierte starke Ähnlichkeit mit dem Vorgänger wich der Erkenntnis, hier doch eindeutig eher eine Fortsetzung als eine Wiederholung der Geschichte abzuhören. Gleich ist die Machart, rein instrumental und ähnlich in den ineinander übergehenden Kompositionen, die allesamt schöne dramatische Steigerungen aufweisen. Oft werden wieder Dissonanzen und melodische Harmonien reizvoll gegenüber gestellt. Das sollte ein Indiz dafür sein, dass die Mannschaft aus Stockholm die Gleiche geblieben ist. Allerdings finden sich weder auf dem Vorgänger, noch auf dem aktuellen (Promo-)Cover, noch auf der Homepage irgendwelche Angaben, und für weitere Infos nur der Hinweis »man möge sich doch als Pressemensch mit der Band in Verbindung setzen.« Vielleicht lieben Schweden das Versteckspiel, der Rezensent wurde aber immerhin bei MySpace fündig und stellt das dort enthaltene Line-up nachstehend mal unverbindlich vor. Es bleibt dabei: Ordentlicher Prog Rock im Siebziger-Ambiente, mit vielen 'handgemachten' Soundspielereien und Effekten, handwerklich sehr ordentlich, gut produziert, im Klang etwas schwach (im Bassbereich) auf der Brust, aber schön transparent im Stereobild für den Kopfhörer. Den sollte man für diese Scheibe mal wieder einklinken, es lohnt sich!
Bei den Keyboards wird nur das Fender Rhodes speziell genannt, Melotron und Solina möchte der Rocktimer aber dennoch auch heraushören und einige Sounds klingen doch sehr nach Moog. Die diversen gleichberechtigten Gitarren klingeln, scheppern, meist über Effektgeräte gespielt und nur selten kommt akustische Puristik auf. Dass die tiefen Saiten etwas zurückgemischt sind, soll die gute Arbeit des Bassers nicht vertuschen und der Kollege aus der Rhythmusabteilung ist wirklich einer, der alle Spielarten an den Drums perfekt beherrscht. Wer mag, wird in verschiedenen Passagen Vergleiche zu den tonangebenden Prog-Bands der ersten Epoche ziehen können, allerdings sind das eher gekonnte Erinnerungen an diese Aufbruchszeit, als dass hier aufgewärmt wird.
Eines geht jedoch nicht: "Detta Har Hänt" kann man nicht nebenbei hören, zumindest führten derartige Antestversuche beim Rezensenten zu nervösen Anwandlungen und vorzeitigen Abbrüchen. Die Scheibe ist ein komplexes Gesamtwerk und verlangt ihre Aufmerksamkeit, dann bleibt sie auch erstmal in der Umlaufbahn.
Line-up:
Einar Baldursson (guitars) David Lundberg (Fender Rhodes) Gabriel Hermansson (bass duitar) Alexander Skepp - (drums & percussion)
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