Gun Barrel / Live At The Kubana
Live At The Kubana Spielzeit: 68:29
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Hard Rock/Heavy Metal

Review vom 04.12.2010


Marius Gindra
Die von den 1998 gegründeten Gun Barrel in Eigenregie herausgebrachte Live-CD "Live At The Kubana", deren Promo mir höchstpersönlich von Gitarrist Rolf Tanzius im Anschluss an den geilen Gig beim Wörrstädter Neuborn Open Air Festival in die Hand gedrückt wurde, ist zwar bereits seit Mai diesen Jahres auf dem Markt, aber wie bekommt man immer so schön als kleines Kind schon vorgehalten: Besser spät als nie! Und genau mit eben dieser Mentalität möchte ich euch den von Stormwarrior-Bassist Yenz Leonhardt produzierten 17-Livetracker nochmals ein wenig schmackhaft machen, denn für die etwas härter orientierte RockTimes-Fraktion, die sich auch gerne mal die Gehörgänge von alten Recken wie Motörhead, Krokus, AC/DC und Saxon massieren lässt, ist diese Band wirklich ein sehr empfehlenswertes Juwel.
Diese in der Band-Historie übrigens erste Live-Veröffentlichung mit dem passenden Motto 'Made Loud To Be Played Loud' bietet ein komplettes, am 07.11.2009 im Siegburger Club Kubana aufgenommenes Konzert der Kölner Arschtreter und bedient die komplette Schaffensphase seit der Debüt-EP "Back To Suicide" (2000), ohne auch nur ein einziges der bereits fünf erschienenen Alben im knapp 70-minütigen Set auszulassen. Übrigens ist jeder Titelsong der einzelnen Releases hier vertreten ("Back To Suicide", "Power-Dive", "Battle-Tested", der Live-Opener "Bombard Your Soul" und Outlaw Invasion).
Der sehr Rock'n'Roll-/Hard Rock-geprägte Heavy Metal kommt bei diesen äußerst spielfreudigen Jungs live sehr tight und glaubwürdig herüber, er ist wahrlich dazu geschaffen, in verrauchten, nach Schweiß und Bier stinkenden Clubs der Republik gespielt zu werden!
Die raue Stimme des Belgiers Silver ist stark beeinflusst von alten Helden wie Biff Byford, der Gitarrensound variiert irgendwo zwischen den bereits erwähnten Motörhead und Iron Maiden (nur ohne Doppel-Leads), versprüht aber auch jederzeit ein eigenständiges Flair, so wie alle Kompositionen der Jungs. Man kann Gun Barrel einfach nicht in eine bestimmte Schublade stecken, auch wenn beispielsweise der deftig pumpende Basslauf im sehr eingängigen "Brother To Brother" teilweise etwas an Stücke wie "Dallas 1 PM" (Saxon) erinnert. Hinsichtlich des Sounds kann ich mich auch nicht beschweren, jede einzelne Komponente hämmert differenziert und druckvoll aus den heimischen Boxen, ohne allerdings den tollen ´Rotz-Faktor´ zu vernachlässigen.
Meine Empfehlung an euch: Ordert euch diese Platte am Besten auf der bandeigenen Webseite, stellt schon mal ein paar Bier kalt und freut euch auf ein mehr als einstündiges, ehrliches, nach Alkoholexzess und Schweiß riechendes Rock'n'Roll-Entertainment der feinsten Sorte, das seinen Mittelfinger gepflegt überall dort hin ausstreckt, was hochpolierte Schrottmucke fabriziert. Denn Rock'n'Roll muss bekanntlich von Herzen kommen: Und genau das tut er bei Gun Barrel!
Insgesamt sind hier letztendlich 7,5 von 10 RockTimes-Uhren für die auf 1000 Einheiten limitierte, handnummerierte Scheibe zu vergeben!
Line-up:
Silver (vocals)
Rolf Tanzius (guitars)
Tom Kintgen (bass)
Toni Pinciroli (drums)
Tracklist
01:Invasion Warning (01:41)
02:Bombard Your Soul (03:25)
03:Front Killers (03:58)
04:Roll Of The Dice (03:50)
05:Dear Mr. Devil (03:43)
06:Gate Of God (05:27)
07:Brother To Brother (05:05)
08:Back To Suicide (03:43)
09:The Raven (04:20)
10:Power-Dive (03:56)
11:Straight Down To Hell (03:49)
12:Outlaw Invasion (04:48)
13:On The Road Again (06:05)
14:Rebel Gathering (01:38)
15:Battle-Tested (03:58)
16:Take Me To The Highway (03:35)
17:My Last Ale (05:36)
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