Die von den 1998 gegründeten
Gun Barrel in Eigenregie herausgebrachte Live-CD "Live At The Kubana", deren Promo mir höchstpersönlich von Gitarrist
Rolf Tanzius im Anschluss an den geilen Gig beim Wörrstädter
Neuborn Open Air Festival in die Hand gedrückt wurde, ist zwar bereits seit Mai diesen Jahres auf dem Markt, aber wie bekommt man immer so schön als kleines Kind schon vorgehalten: Besser spät als nie! Und genau mit eben dieser Mentalität möchte ich euch den von
Stormwarrior-Bassist
Yenz Leonhardt produzierten 17-Livetracker nochmals ein wenig schmackhaft machen, denn für die etwas härter orientierte
RockTimes-Fraktion, die sich auch gerne mal die Gehörgänge von alten Recken wie
Motörhead,
Krokus,
AC/DC und
Saxon massieren lässt, ist diese Band wirklich ein sehr empfehlenswertes Juwel.
Diese in der Band-Historie übrigens erste Live-Veröffentlichung mit dem passenden Motto 'Made Loud To Be Played Loud' bietet ein komplettes, am 07.11.2009 im Siegburger Club Kubana aufgenommenes Konzert der Kölner Arschtreter und bedient die komplette Schaffensphase seit der Debüt-EP "Back To Suicide" (2000), ohne auch nur ein einziges der bereits fünf erschienenen Alben im knapp 70-minütigen Set auszulassen. Übrigens ist jeder Titelsong der einzelnen Releases hier vertreten ("Back To Suicide", "Power-Dive", "Battle-Tested", der Live-Opener "Bombard Your Soul" und
Outlaw Invasion).
Der sehr Rock'n'Roll-/Hard Rock-geprägte Heavy Metal kommt bei diesen äußerst spielfreudigen Jungs live sehr tight und glaubwürdig herüber, er ist wahrlich dazu geschaffen, in verrauchten, nach Schweiß und Bier stinkenden Clubs der Republik gespielt zu werden!
Die raue Stimme des Belgiers
Silver ist stark beeinflusst von alten Helden wie
Biff Byford, der Gitarrensound variiert irgendwo zwischen den bereits erwähnten
Motörhead und
Iron Maiden (nur ohne Doppel-Leads), versprüht aber auch jederzeit ein eigenständiges Flair, so wie alle Kompositionen der Jungs. Man kann
Gun Barrel einfach nicht in eine bestimmte Schublade stecken, auch wenn beispielsweise der deftig pumpende Basslauf im sehr eingängigen "Brother To Brother" teilweise etwas an Stücke wie "Dallas 1 PM" (
Saxon) erinnert. Hinsichtlich des Sounds kann ich mich auch nicht beschweren, jede einzelne Komponente hämmert differenziert und druckvoll aus den heimischen Boxen, ohne allerdings den tollen ´Rotz-Faktor´ zu vernachlässigen.
Meine Empfehlung an euch: Ordert euch diese Platte am Besten auf der bandeigenen Webseite, stellt schon mal ein paar Bier kalt und freut euch auf ein mehr als einstündiges, ehrliches, nach Alkoholexzess und Schweiß riechendes Rock'n'Roll-Entertainment der feinsten Sorte, das seinen Mittelfinger gepflegt überall dort hin ausstreckt, was hochpolierte Schrottmucke fabriziert. Denn Rock'n'Roll muss bekanntlich von Herzen kommen: Und genau das tut er bei
Gun Barrel!
Insgesamt sind hier letztendlich
7,5 von 10 RockTimes-Uhren für die auf 1000 Einheiten limitierte, handnummerierte Scheibe zu vergeben!