Neben The Epstein war Israel Nash Gripka ein weiteres Highlight des Roepaen Festival 2011. Mit "Barn Doors And Concrete Floors" legt der Yew Yorker einen weiteren Beweis seiner musikalischen Fähigleiten vor. Wer schafft es schon auf so überzeugende Weise, seine eigenen Songs zwischen Neil Young und den Rolling Stones zu platzieren und dabei in keiner Weise als ein Abklatsch zu klingen.
Israel Nash Gripka bietet tolle Americana-Musik und das geht auch deswegen so schön in die Ohren, weil er sehr versierte Begleitmusiker an seiner Seite hat. In den unter die Haut gehenden elf Tracks spielen unter anderem Jason McClellan ( Midlake), Keyboarder Jason Crosby ( God Street Wine, Robert Randolph, Solar Circus, Susan Tedeschi), Brandon Anthony ( Pat Green, Cory Morrow, Walt Wilkins), Rich Hinman ( Nels Andrew, Matt Keating, Ben Kweller) und Steve Shelley von Sonic Youth. Letzterer war auch für die astreine Produktion zuständig.
Auf "Barn Doors And Concrete Floors" geben sich hervorragende Songs die Klinke in die Hand. Gripka hat hinlangende Rocker, gefühlvolle Balladen und wunderschöne Midtempo-Stücke im Gepäck und jede Nummer für sich ist ein Genuss aus Harmonie sowie beeindruckenden Arrangements. Das Album ist von überzeugender Schönheit und gleich zu Beginn wird der Hörer beim Schopf gepackt. Herrlich, wie Gripka seine Country-Ambitionen zur Schau stellt. So etwas zeugt von großem Selbstbewusstsein. Wenn der Amerikaner Songs schreibt, wird er zum Feinschmecker und bei "Goodbye Ghost" rutscht man ganz langsam von seiner Sitzgelegenheit und landet auf den Knien. Gänsehaut!
Oh Mann, in "Louisiana" bringt sich der Protagonist mit einem genialen Country-Shuffle in die Nähe der Stones zu Exile On Main Street-Zeiten. Im Americana-Genre steht vorliegendes Album ganz weit vorne und Gripka hat erst seine zweite Platte auf dem Markt. Die E-Gitarren spielen eine starke Rolle und fetzen um die Wette. Die Harp ist mal bestimmend im Vordergrund, dann sorgt sie für schöne Begleitung und das von Jason Crosby gespielte Piano ist einfach nur klasse.
Sogar der Blues vermag bei dem Musiker ein Wörtchen mitzusprechen. Wenn auch nicht unbedingt sehr ausgeprägt, spürt man hier und da den 12-Takter und in "Black And Blue" fräst er ihn dann sehr deutlich aus dem Edelholz. Versüßt wird das Treiben durch Brandon Anthony (Fiddle) und wieder einmal Jason Crosby, dieses Mal an der Wurlitzer.
Mit seiner Stimme kann Gripka alle möglichen Emotionen zum Ausdruck bringen. Sein leicht angerauter Gesang ist ein weiterer Pluspunkt des New Yorkers. Dieser Tonträger ist eine Herzensangelegenheit. Einerseits hat der Mann hier alles richtig eingestielt und andererseits kann der Hörer davon profitieren. Eine Platte wie diese bringt das Genre um Längen weiter. Israel Nash Gripka ist ein Americana-Vertreter, den man unbedingt auf der Liste haben muss. Seine perfekt vertonten Geschichten sind wahre Perlen. Vielleicht hat ja auch der Aufnahmeort, eine Scheune in den Catskill-Bergen, einen Teil zum Gelingen der Platte beigetragen. Möglich ist es schon.
Gripkas "Barn Doors And Concrete Floors" ist eine grundehrliche Scheibe, die einen würdigen Platz in der CD-Sammlung einnehmen wird. Nicht zu weit weg vom Player, denn dieses Album ist eines von den Silberlingen, die immer griffbereit sein sollten. Einfach ganz stark, was uns der Mann hier bietet. Da werden sich andere Americana-Vertreter ordentlich strecken müssen, um dieses Niveau zu erreichen.
Line-up:
Israel Nash Gripka (vocals, guitar, banjo, harmonica, faux-bro)
Joey McClellan (electric guitar, slide guitar, vocals, faux-bro, echoplex)
Brendon Anthony (mandolin, guitar, banjo, fiddle)
Jason Crosby (Hammond, Wurlitzer, piano)
Rich Hinman (pedal steel - #4,5)
Eric Swanson (bass, mandolin, banjo, vocals)
Aaron McClellan (bass - #4,11)
Steve Shelley (drums, percussion)
Mr. Cuddles (barking)
Tracklist |
01:Fool's Gold (4:04)
02:Drown (4:21)
03:Sunset, Regret (4:25)
04:Goodbye Ghost (5:35)
05:Four Winds (3:46)
06:Louisiana (4:30)
07:Baltimore (5:20)
08:Red Dress (4:08)
09:Black And Blue (3:27)
10:Bellwether Ballad (4:25)
11:Antebellum (4:29)
(all songs written by Isreal Nash Gripka)
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