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Beth Hart & Joe Bonamassa / Live In Amsterdam
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Zeitgleich mit der hier bereits besprochenen DVD bzw. Blu-ray von ihrem gemeinsamen Auftritt im vergangenen Jahr in Amsterdam, erschien die vorliegende Doppel-CD von Beth Hart und Joe Bonamassa. Das ist insofern schon bemerkenswert, als die übliche Veröffentlichungspolitik hinsichtlich von, Live-Aufnahmen zumindest von Joe Bonamassa, in der Vergangenheit regelmäßig zunächst die optische Dokumentation vorsah, während die rein akustische Dokumentation erst in zeitlich gebührendem Abstand erfolgte. So jedenfalls geschehen bei Live From The Royal Albert Hall oder auch bei "Beacon Theatre - Live From New York". Allerdings erfolgte zuletzt die Veröffentlichung von An Acoustic Evening At The Vienna Opera bereits ebenfalls optisch wie akustisch zeitgleich; vielleicht hat sich doch ein diesbezüglicher Sinneswandel bei Joe Bonamassa eingestellt. Dennoch hoffe ich nach wie vor, dass auch Tour De Force - Live In London noch als reine CD-Ausgabe erscheinen wird.
Doch bekommt man vorliegend wirklich das Gleiche in rein akustischer Version? Meines Erachtens nicht! Während die DVD bzw. die Blu-ray-Ausgabe das komplette Konzert von Beth Hart und Joe Bonamassa - zudem mit grandioser Band - dokumentiert, werden vorliegend lediglich die Songs hintereinander weg präsentiert. Okay, es werden sämtliche Tracks, die auch auf der DVD drauf sind, wiedergegeben (Platz genug war auf den beiden CDs jedenfalls vorhanden). Sogar "Amsterdam, Amsterdam!" bzw. "Antwerp Jam", die auf der DVD das Intro (stimmungsvolle Bilder aus Amsterdam) sowie den Abspann musikalisch untermalen, sind darauf enthalten. Was für eine DVD-Dokumentation sicherlich dazu gehört, passt zu einer rein akustischen Dokumentation m. E. nicht, denn die Stücke waren nicht Bestandteil des Konzerts an sich.
Wie bereits gesagt, sind diese komplett und in der wahrscheinlich originalen Reihenfolge wiedergegeben. Jedoch wird jeder Song spätestens nach einem kurzen Abschlussapplaus des Publikums schnell ausgeblendet, bevor der nächste Titel - zudem nach einer kurzen technischen Pause - quasi 'von Null' beginnt. Das geht m. E. gar nicht! Während des Konzertes hat Beth Hart die eine oder andere Nummer mit wenigen Worten eingeleitet, teilweise deren Bedeutung (allgemein oder auch nur für sie selbst) erläutert und dabei auch recht persönliche Statements abgegeben. So etwas macht das 'Salz in der Suppe' eines Live-Konzerts - und den Unterschied zu den Studio-Einspielungen - aus. Es ist mir unerklärlich, wieso die CD-Ausgabe von "Live In Amsterdam" um derart interessante 'Zugaben' gekürzt wurde; Platz wäre, wie gesagt, ausreichend vorhanden gewesen. Wenn denn tatsächlich eine Pause zwischen zwei Tracks zu lang gewesen sein sollte, um sie dem Hörer zumuten zu können (mir ist aus der Betrachtung der DVD kein derartiger 'Stillstand' erinnerlich), hätte man da vielleicht die eine oder andere Pause verkürzen können, aber nicht generell! Zudem die Laufzeit der beiden CDs zusammen lediglich sieben Minuten kürzer ist als die DVD, da können die 'Zwischenräume' im Durchschnitt wirklich nicht allzu lange gewesen sein.
Und so fehlt insbesondere der Part (auf der DVD), in dem Beth Hart die Bandmitglieder einzeln vorstellt; sie hätten es fürwahr verdient gehabt, auch vorliegend namentlich erwähnt zu werden. Zumal die Vorstellung teilweise beinahe zu einer Liebeserklärung der Sängerin für einzelne Musiker gerät! Welch ein Verlust für diejenigen, die sich "Live In Amsterdam" nur als CD zulegen.
Dass das Inlet bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck vermittelt, dass CD 2 mit "Someday After Awhile (You'll Be Sorry)" beginnen würde, während tatsächlich dieser Song die erste CD abschließt und CD 2 mit "Well, Well" beginnt (in manchen Foren ist das ein großes Thema, das harsch kritisiert wird!) - geschenkt! Denn: Wer liest, ist klar im Vorteil - und zumindest im Booklet wird das insoweit eindeutig dargestellt.
Genug der Kritik! Musikalisch ist das Album ansonsten ein einziger Genuss! Tolle Lieder, perfekt interpretiert, wunderbar arrangiert und technisch erstklassig aufgenommen warten mit einer außerordentlich dynamischen Wiedergabe auf den Hörer! Und es ist bemerkenswert, welche Details man beim reinen Hören der CD wahrnimmt im Vergleich dazu, wenn dieselbe Musik mit Bildern unterlegt wird! Hier wird wieder einmal die Erkenntnis bestätigt, dass man wesentlich besser (zu)hört, wenn man nicht durch optische Reize abgelenkt wird. Und wahrscheinlich hätte ich mich auch im Rahmen meines DVD-Reviews mehr auf die musikalischen Werte konzentrieren sollen, als das Bühnengebaren von Beth Hart vielleicht ein wenig uncharmant zu beschreiben, was mir zwischenzeitlich heftige Kritik eingebracht hat (dennoch halte ich an meinem persönlichen Eindruck fest!).
Da allerdings die Live-Interpretationen sich sehr nah an den Studio-Einspielungen von Don't Explain bzw. Seesaw halten, ohne dass etwa größere Improvisationen vorgenommen würden (mit Ausnahme eines kurzen Schlagzeugsolos bei "Miss Lady"), erschließt sich auf den ersten Blick nicht der Mehrwert des vorliegenden Albums. Dieser liegt jedoch insbesondere in den beiden auf jenen Scheiben nicht vorhandenen Stücken "Baddest Blues" bzw. "Someday After Awhile (You'll Be Sorry)" sowie dem bereits angesprochenen Intro bzw. Outro. Denn alleine die beiden Erstgenannten sind es wert, sich "Live In Amsterdam" (auch) als CD zuzulegen, um diese genialen Interpretationen im Bestand zu haben.
Line-up:
Beth Hart (vocals, piano) Joe Bonamassa (guitar, vocals) Anton Fig (drums) Blondie Chaplin (guitar) Arlan Schierbaum (keyboards) Carmine Rojas (bass) Lee Thornburg (trumpets, percussions) Ron Dziubla (saxes, percussions) Carlos Perez Alfonso (trombone, percussions)
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