Brett Hunt & Philip Bölter / 01.12.2012, Franks Bodega, Großkarlbach
Franks Bodega Brett Hunt & Philip Bölter
Franks Bodega, Großkarlbach
01. Dezember 2012
Stil: Singer/Songwriter
Konzertbericht

Artikel vom 07.12.2012

       
Markus Kerren                  Sabine Feickert
Brett Hunt & Philip BölterWas gibt es Schöneres, als es sich bei den mittlerweile schon herrschenden, frostigen Temperaturen in einem kleinen, mit Holzofen bestens beheizten Club gemütlich zu machen und guter Live-Musik zu lauschen? Am Abend des 01. Dezember stand mal wieder ein Gig in Franks urgemütlicher Bodega an und das Line-up versprach mit dem Australier Brett Hunt und der deutschen Nachwuchshoffnung Philip Bölter schon mal einiges.
Beide Musiker durften wir bei RockTimes ja bereits mehrfach vorstellen und in ihrer positiven Beurteilung waren sich gleich verschiedene Redakteure einig. Gegen 20:00 Uhr bestieg dann Brett Hunt die angerichtete Bühne und baute durch sein gekonntes Songwriting, seinen angerauten Gesang und seine gitarristischen Fähigkeiten von Anfang an eine angenehme und gute Stimmung auf. Dabei hatte der Mann vom Fünften Kontinent von Blues, Folk über Singer/Songwriter bis hin zu Country die gesamte Palette zu bieten.
Brett Hunt & Philip BölterImmer wieder bezog er auch das Publikum durch erklärende Songansagen wie diverse Mitsingspielchen in das Geschehen mit ein, was der Atmosphäre an diesem Abend natürlich ebenfalls nicht schaden konnte. Die gut besuchte, aber nicht überfüllte Bodega nahm die Spielbälle gerne an und passte sie mit Sympathie wieder zu dem Australier zurück. Der dankte es dem Publikum mit starken Songs der Marke ”Northwest Wind” (»...ich hab gehört, hier in der Gegend ist der ziemlich kalt. In Australien dagegen passiert das genaue Gegenteil, er bringt eine furchtbare Hitze mit sich...«) oder ”(We All) Bleed Red” (ein Anti-Rassismus-Song, den sein eigenes Leben schrieb).
An der Gitarre konnte er nicht nur durch feine Arbeit mit dem Bottleneck, sondern auch durch abgefahren-gutes Country-Picking überzeugen. Und den Blues hatte er ebenfalls, während seine Vocals hier und da stilistisch dem Tom Waits der frühen siebziger Jahre ähnelten. Zwar nur ungern, aber getröstet von der Ankündigung, dass der Ozeanier noch am selben Abend auf die Bühne zurückkehren werde, entließen die Fans Brett Hunt in eine kleine Pause.
Brett Hunt & Philip BölterZunächst war aber Philip Bölter an der Reihe, der an diesem Abend sein letztes Konzert einer zweimonatigen Tour (die insgesamt 36 Gigs beinhaltete) spielte. Und irgendwie hatte man das Gefühl, dass eine gewisse Anspannung von ihm abgefallen war, so locker, spielfreudig und zu Scherzen aufgelegt, wie er sich gab. Und musikalisch ließ er natürlich auch weder auf der Akustischen, noch auf der Dobro etwas anbrennen, als er Altbekanntes sowie auch einige brandneue Songs zum Besten gab. Schön zu hören auch, dass er mit seiner Band Bölter im kommenden Februar ins Studio gehen wird, um ein neues Album aufzunehmen. Erstmal steht aber am 08. Dezember die Prämierung des Deutschen Rock- und Pop-Preises an, für den er in zwei Kategorien nominiert ist.
Brett Hunt & Philip BölterSchließlich gesellte sich dann Brett Hunt zu Philip auf die Bühne und die beiden begannen damit, zu jammen. Nachdem das für ca. fünf Minuten schon mal sehr gut funktioniert hatte, verständigten sich die beiden (die davor lt. Ankündigung noch nie zusammengespielt hatten) auf sehr feine Versionen der Klassiker ”Crossroads” sowie ”Ramblin' On My Mind” (jeweils von
Robert Johnson), ”Hit The Road Jack” (Ray Charles), ”All Along The Watchtower” (Bob Dylan) und dem finalen ”Helpless” (Neil Young). Alles sehr geglückt, mit tollen Soloeinlagen von beiden Seiten und wechselndem Gesang.
Gegen 23:00 Uhr ging dann ein sehr schöner Musikabend zu Ende, an dem sowohl die Musiker wie auch die anwesenden Gäste voll auf ihre Kosten kamen. Der Abend an sich ging aber natürlich in sehr heimeliger Atmosphäre noch lange weiter und auch die beiden Künstler hatten noch viel Spaß während der Gespräche mit den wissbegierigen Publikum. Falls der eine oder andere von euch mal Lust hat, die beiden (oder einen davon) auf der Bühne zu erleben: Unbedingt hingehen, denn ihr werdet nicht enttäuscht werden!
An Frank Mallm ein ganz herzliches Dankeschön dafür, diese beiden Musiker auf eine Bühne gebracht zu haben. Auf dass wir unseren Lesern auch im neuen Jahr immer wieder was Neues und Besonderes aus der Bodega erzählen können.
Line-up:
Brett Hunt (vocals, guitar, bluesharp)
Philip Bölter (vocals, guitar, Dobro, bluesharp)
Bilder vom Konzert
Brett Hunt & Philip Bölter   Brett Hunt & Philip Bölter   Brett Hunt & Philip Bölter
Brett Hunt & Philip Bölter   Brett Hunt & Philip Bölter   Brett Hunt & Philip Bölter Brett Hunt & Philip Bölter
Brett Hunt & Philip Bölter   Brett Hunt & Philip Bölter   Brett Hunt & Philip Bölter Brett Hunt & Philip Bölter
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