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Harrison Panka & Nadolny / Skin Deep
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Nachdem man längere Zeit auf neues Material aus dem Jane-Lager warten musste, wird man im neuen Jahr 2007 ja fast schon verwöhnt. Einerseits ist das neue und ganz starke Album (Voices) der Band erschienen, zweitens ist eine DVD in Planung. Dazu kommt, dass Songs von der "Voices" als Soundtrack für einen noch in diesem Jahr anlaufenden Kinofilm ("Kick") verwendet werden.
Und nun liegt mir die CD des Harrison Panka & Nadolny-Projektes vor. Bestehend sowohl aus den Jane-Mitgliedern Werner Nadolny (Keyboards) und Peter Panka (Drums, Vocals), als auch Geff Harrison, der ehemaligen Stimme der Krautrock-Band Kin Ping Meh (u.a. auf dem ganz starken Album "Virtues And Sins" von 1974). Ergänzend sind die Gastmusiker Anca Graterol (Ex-Lady Jane), Osssy Pfeiffer (der auch gemixt und gemastert hat) und Kai Reuter (Ex-Jane) vertreten.
Sehr gespannt schiebe ich den Silberling in den Player und bin bei "Change My Life" erstmal überrascht und denke: 'Kenn' ich doch!?!".
Richtig, kannte ich tatsächlich, denn der Song war bereits auf dem Jane-Album "Resurrection" aus den 90ern erschienen. Musikalisch kann ich keine Änderungen ausmachen, allerdings ist hier Geff Harrison statt Peter Panka am Mikro zugange. Und seinen eigenen Text hat der gute Geff auch verfasst. Okay, es handelt sich nicht um einen neuen Song, aber durch den Wechsel des Sängers ist das Ganze dann doch interessant und verleiht dem Track einen ganz neuen Aspekt, da Harrison, ähnlich wie Charly Maucher (Jane) oder Bernd Pulst (R.I.P., Ex-Jane) über eine geile Reibeisenstimme verfügt. Über Song Nummer zwei, "I Found Love", gibt es exakt dasselbe zu berichten. Er wurde in der Vergangenheit bereits von Jane veröffentlicht und Harrison, der erneut singt, hat laut den Credits seinen eigenen Text dazu verfasst.
"Be Strong Again" startet dann doch noch mit einer faustdicken Überraschung, nämlich
Deep Purples "Child In Time" mit Peter Panka am Gesang, wobei Anca Graterol die hohen Vokal-Passagen übernimmt. Nach wenigen Minuten geht der Song dann fließend in eine weitere Jane-Komposition über, die es als "Imagination" (auf dem Album "Beautiful Lady") und "Love Me Or Leave Me" (von "Genuine") sogar schon auf zwei ältere Alben der Band geschafft hatte. Inklusive dem jeweils auch damals schon in den Song integrierten "Imagine" von John Lennon. Auch hier also nichts überwältigend Neues, aber die Nummer ist echt klasse zusammengestellt und super arrangiert. Neun Minuten und 35 Sekunden, die ohne Zweifel Spaß machen. Mit "Heartbeat (Long Version)" vom "Voices"-Vorgänger "Shine On" ist dann mit 11:51 Minuten der nächste, willkommene Marathon am Start.
Sehr geschickt und gekonnt werden hier die Songs "Heartbeat" und "Better For
You, Better For Me" (ebenfalls von "Shine On") verwoben und es entsteht einfach ein wohliges Gefühl, während man den Track verträumt genießt.
Man kann sich fallen lassen und ins Jane-, bzw. Harrsion Panka & Nadolny-Universum eintauchen und die Seele baumeln lassen.Von "Heartbeat" zu "Better For You, Better For Me", dann wieder zurück zu ersterem und nach den knapp zwölf Minuten bedauert man fast, dass der Song schon wieder vorbei ist. Weiter gehts mit dem alten Barry McGuire-Hit "Eve Of Destruction" aus den
60er Jahren. Geff Harrison ist nach den zwei langen Stücken zurück am
Mikro und agiert gewohnt souverän. Und wer raue Stimmen mag, der kommt
sowieso nicht drum herum, den guten Geff zu lieben. Ein weiteres ehemaliges
Jane-Stück, "Here I Am", jetzt wegen dem neuen Harrison-Text "Time Goes By" genannt, beendet schließlich "Skin Deep".
Über die Qualitäten der Protagonisten (in diesem Fall wohl speziell Werner Nadolny) noch große Worte zu verlieren, ist so überflüssig, wie ein Gefrierfach in der Antarktis und ich persönlich habe mich, außer der
Produktion des Albums an sich, vor allem darüber gefreut, dass Geff Harrison offensichtlich wieder aus dem (Sanges-) Ruhestand zurückgekehrt
ist.
Ich habe ein weinendes Auge, da hier leider keine neuen, extra für dieses
Projekt geschriebenen Songs vertreten sind. Aber ich habe auch ein lachendes. Denn es ist nicht zu verkennen, dass in diese Tracks und vor allem die neuen Arrangements jede Menge Herzblut eingeflossen ist.
Ausserdem: So ganz ungerechtfertigt ist das Ganze übrigens auch nicht, denn Jane haben von den Alben, von denen die hier wiederbelebten Songs entnommen wurden, ja nicht unbedingt sehr viele verkauft. Wenn man die Jane-Alben "Beautiful Lady" und "Resurrection" also noch nicht im Schrank stehen hat, kann man hier ganz tolle Entdeckungen machen. Und selbst für diejenigen, die sämtliche Songs bereits in den Originalversionen haben, sollte "Skin Deep" sehr gefällig rüberkommen! Oder zumindest als schöne Ergänzung in der Jane-Sammlung gelten. Erhältlich ist "Skin Deep" bei den Konzerten des Projektes und über JKS-World (Adresse siehe Linkblock).
Line-up:
Geff Harrison (vocals) Peter Panka (drums, vocals) Werner Nadolny (keyboards, sax) Gastmusiker: Anca Graterol Osssy Pfeiffer Kai Reuter
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