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Hawkwind / The Machine Stops
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Um ehrlich zu sein, muss ich zu meiner Schande gestehen die Hawkwind-Alben der letzten ca. 15 Jahre völlig aus den Augen verloren zu haben. Einen speziellen Grund gibt es dafür nicht, denn gemocht habe ich die Astronauten um Dave Brock eigentlich immer schon... Aber wie dem auch sei, umso erfreuter war ich, als mir vor kurzem das brandneue Studiowerk "The Machine Stops" auf den Schreibtisch flatterte. Von der Originalbesetzung ist tatsächlich nur noch der bereits erwähnte Bandleader übrig geblieben, aber zumindest der Drummer Richard Chadwick ist immerhin auch schon über 25 stolze Jahre an Bord des Raumschiffs.
Das neue Konzept-Album basiert auf einer Kurzgeschichte des Science Fiction-Autors E.M. Forster, die bereits im Jahr 1909 geschrieben wurde und wirklich sehr (!!!) vorausschauend vor den Gefahren der Isolation und auch des heutigen Computer- und Multimedia-Wahnsinns warnte. Sehr passend beginnt die Scheibe dann erst mal mit dem dröhnenden Spoken Word-Stück "All Hail The Machine". Bereits mit der zweiten Nummer "The Machine" sind wir dann aber mitten im Hawkwind-Kosmos angekommen. Ein richtig geiler Space-Rocker, der gleich einen ganzen Haufen Querverweise zu den besten Band-Jahren vor etwa viereinhalb Jahrzehnten aufs Blatt bringt. Die Gitarre sowie auch Bass und Schlagzeug rocken mit Tunnelblick geradeaus nach vorne, während den Hörer sehr clever eingesetzte Synthies und Keyboards kreuz und quer durchs Universum katapultieren. Ein fantastischer Start!
Mit "Katie" folgt dann ein instrumentaler Alleingang Brocks, der uns glücklicherweise wieder zum Durchschnaufen verhilft. Ein weiterer Höhepunkt ist das ebenfalls sehr rockige "Synchronized Blue", das von einem sehr starken Gitarrenriff sowie der coolen Gesangsmelodie dominiert wird. Zwischendurch werden immer wieder Stücke ohne Gesang eingefügt, die zwar stimmig sind, teilweise (wie etwa "The Harmonic Hall" - das immerhin mit einigen fernöstlichen Einflüssen aufwarten kann - oder "Yum-Yum") aber auch verzichtbar gewesen wären.
Dann gibt es da allerdings auch noch das wunderschöne melancholische "Hexagone" (eine Solonummer von Dead Fred, der dafür sämtliche Instrumente und den Gesang übernahm), den feinen Rocker "A Solitary Man" und darüber hinaus einfach Hawkwind wie man sie kennt und liebt ("In My Room", "King Of The World" oder "Thursday"). "Tube" und "Lost In Science" beschließen diese Platte dann, ohne wirklich zu ihren Höhepunkten zu zählen. Deutlich positiver bleibt dagegen "Living On Earth" hängen, das nebelverhangen, ja geradezu verträumt beginnt, gleichzeitig aber eine ungeheure Aufbruch-Stimmung vermittelt und plötzlich mit Gesangsmelodie und Synthies auf direktem Weg wieder mitten in Scheiben wie Doremi Fasol Latido, "Hall Of The Mountain Grill" oder "Warrior On The Edge Of Time" führt.
Leider muss also auch gesagt werden, dass das Album gegen Ende hin etwas abbaut, die Qualität der ersten ca. 75 Prozent nicht mehr ganz gehalten werden kann. Die letzten Tracks sind beileibe kein Ausfall, allerdings lange nicht mehr so zwingend wie etwa "The Machine", "Synchronized Blue" oder "Hexagone", um nur mal meine persönlichen Favoriten zu nennen.
Dennoch steht am Ende ganz klar ein sehr starkes Album, das jedem Hawkwind-Fan und denen, die es noch werden wollen, Spaß machen wird. Logischerweise wird die Crew um Dave Brock die Magie und Güte ihrer stärksten Phase (den Siebzigern) nicht mehr erreichen können, aber mit "The Machine Stops" hat die Band ein erstaunlich starkes Album vorgelegt, das man keinesfalls ignorieren sollte.
Line-up:
Dave Brock (guitars, synthesizers, keyboards, lead vocals) Richard Chadwick (drums) Mr. Dibs (bass - #2,9,12, voice - #1, additional vocals - #2) Dead Fred (keyboards, synthesizers, lead vocals - #8) Niall Hone (bass, keyboards & synthesizers - #10) Haz Wheaton (bass - #13,14)
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