60er Jahre-Rock aus Dänemark, da fällt mir spontan die Kopenhagener Band
Highway Child ein, die bei meiner Kollegin
Ilka unlängst positive Eindrücke hinterließ. Und richtig, beim gleichnamigen Album handelt es sich in der Tat um die Nachfolgeplatte der Nordeuropäer. Ihre Vorgängeralben
On The Old Kings Road und
Sanctuary Come wurden von meiner Kollegin nahezu mit Bestwerten versehen. Ein Grund mehr für mich, die neusete Veröffentlichung der Dänen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Silberling ist mit einer Spielzeit von einer guten halben Stunde nicht gerade optimal ausgereizt. Die in dieser Zeit freigesetzten Noten- und Textpassagen passen sich nahtlos ihrer vorherigen Platten an, wobei hier besonders die Liebhaber der Rockmusik aus den Endsechzigern auf ihre Kosten kommen, während Fans, die gern etwas mehr Abwechslung bevorzugen, eher auf der Strecke bleiben.
Rein musikalisch sind sie ihrer Linie treu geblieben, präsentieren psychedelischen, bluesig angehauchten Rock. Dabei kommen besonders ihre Vorlieben für Bands wie
Led Zeppelin oder die
Doors zum Vorschein. Auch wenn sie nicht ganz deren Klasse erreichen, werden unweigerlich Erinnerungen an die intensive Rock-Ära wach.
Dass die Truppe ihr Handwerk versteht, kann ich schon erkennen und sie 'fidelt' insgesamt gut eingespielt aus den Boxen. "Hangman's Blues" besticht durch eine erstklassige Slide-Klampfe und dient als Empfehlung für eine Hörprobe. Auch "Play For Soul" hat durch eine intensive Harp und recht krasse Gitarrenläufe ein Ausrufezeichen verdient. Die weiteren kurzweiligen Songs fallen nicht entscheidend ins Gewicht, ohne dass ein einzelner gänzlich negativ vermerkt werden muss.
Trotzdem, in der Gesamtheit wirkt es mir etwas zu monoton, bietet wenig Abwechslung und dürfte letztlich nur einer Zielgruppe gerecht werden, die sich gern von
Zeppelin,
Cream oder
Man berieseln lassen. Die Scheibe, die zwar mit heftigen Bassdrums imponiert und sich gut für eine Zeitreise in die Vergangenheit empfiehlt, landet bei mir nur im gesicherten Mittelfeld.