Hungryheart / Dirty Italian Job
Dirty Italian Job Spielzeit: 59:08
Medium: CD
Label: Tanzan Music, 2015
Stil: Melodic Rock

Review vom 28.08.2015


Boris Theobald
Petrus kann einpacken. Aber so was von! Denn mit ihrem dritten Studioalbum beweisen Hungryheart, dass sie die Macht über Wind und Wolken haben. Jawohl, sobald die Eröffnungshymne "There Is A Reason For Everything" erklingt, verziehen sich alle Schattenspender vom Himmel und die Sonne scheint. In bestem und traditionellstem Melodic Rock-Modus bringt die Band Sonne, und zwar mit einer Verlässlichkeit, die jeden Meteorologen in den Schatten stellt - im wahrsten Wortsinn. Die ersten Worte von Sänger Josh Zighetti auf dieser Platte: »Oh yeah!« Alles klar.
"Dirty Italian Job" ist schon das dritte Album der Truppe nach dem Debüt von 2008 und
One Ticket To Paradise (2010). Und, wie der Name des Albums es schon sagt - beziehungsweise wie wir uns den Titel einfach mal zurechtverdrehen: Die Italiener machen die 'Drecksarbeit' und halten die Flamme des gepflegten, 80er- und Früh-90er-geprägten AOR am Lodern. Unmodern und gut. So viele Bands sind in Italien in dieser glücklich machenden Disziplin aktiv; und Hungryheart zählen zu den richtig guten.
Mit coolen Grooves und simplen, aber trickreichen Drives ist da mal eine Portion Bad English ("Back To The Real Life"), Journey ("Shoreline") oder White Lion dabei (beispielsweise die getragene Nummer "You Can Run"). Sie können auch etwas 'dreckiger', siehe bzw. höre "Rock Steady", aber auch herzlastiger, wie bei der tollen Powerballade "Nothing But You". Nachdem beim vorherigen Album Michael Jackson gecovert wurde, ist dieses Mal Eric Clapton dran. Seinen Song "Bad Love" haben Hungryheart mit Pose-Power ausgestattet.
Als Highlights auf "Dirty Italian Job" gehen die Stücke durch, bei denen die Band verstärkt zeigt, was sie technisch drauf hat und damit sicherlich auch Bewunderer von Gruppen wie Mr. Big oder Extreme glücklich machen kann: "Devil's Got My Number" (da steckt sogar ein bisschen Rhythm&Blues drin) und "Right Now" glänzen mit verzwickten Grooves und lassen die Tanzbeinmuskeln ganz automatisch zappeln. Auch das einfühlsame "Second Hand Love" ist großes Hör-Kino, muss aber mit dem Stempel 'klingt wie "Dead Or Alive" von Bon Jovi' leben.
Auch wenn es zugegebenermaßen ein paar Songs auf "Dirty Italian Job" geschafft haben, die kein Ewigkeitspotenzial haben und ein paar Nummern rund um die Fünf-Minuten-Marke einfach etwas zu lang geraten sind, so bleibt das Album die erwähnte meteorologische Geheimwaffe. Zu den Gästen gehören übrigens mit den Keyboardern Paolo 'Apollo' Negri (u. a. Electric Swan) und Alessandro Del Vecchio (u. a. Edge Of Forever, Moonstone Project) sowie Sänger Giulio Garghentini einige Szene-Bekanntheiten aus Hungryhearts Heimat.
Line-up:
Josh Zighetti (lead vocals, backing vocals)
Mario Percudani (guitars, backing vocals, lead vocals - #4,7)
Stefano Scola (bass)
Paolo Botteschi (drums)

Guest musicians:
Paolo 'Apollo' Negri (keyboards - #2,7,10)
Alessandro Del Vecchio (keyboards - #1,4,6,8)
Giulio Garghentini (backing vocals - #8)
Tracklist
01:There Is A Reason For Everything (4:37)
02:Back To The Real Life (5:03)
03:Shoreline (5:18)
04:Nothing But You (5:12)
05:Devil's Got My Number (3:46)
06:Bad Love (4:38)
07:Second Hand Love (5:16)
08:Time For The Letting Go (4:33)
09:Right Now (4:58)
10:You Can Run (4:35)
11:Rock Steady (5:04)
12:All Over Again (6:07)
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