Die in Kalifornien geborene und aufgewachsene Jenai Huff hat etwas sehr Einnehmendes, sehr Warmes und umgehend für sich Gewinnendes in ihrer Musik und ihren Songs. Wie übrigens auch schon mein geschätzter Kollege Wolfgang (nicht wirklich überraschend) bereits in seinem Review zu Transitions, dem Debütalbum der Amerikanerin, feststellte. Vor einigen Jahren siedelte die Singer/Songwriterin übrigens nach New York City um. Dafür waren wohl mehrere Gründe ausschlaggebend. Zum einen wollte sie näher bei den Musikern wohnen, mit denen sie schon damals wie heute arbeitet(e) und zum zweiten schlicht und ergreifend, um ihren Horizont zu erweitern und einmal das 'andere Ende Amerikas' zu sehen.
Im Anschluss an ihr Debütalbum aus dem Jahr 2011 legt sie nun also diese EP mit immerhin sechs Songs und einer Laufzeit von knapp 21 Minuten nach. Nachdenklichkeit und Melancholie ziehen sich wie ein roter Faden durch diese Produktion. Allerdings in einer Art und Weise, die den Hörer nie selbst in dunklere Gefilde mitzieht bzw. schlecht draufbringt. Denn selbst bei ganz schwierigen Themen (wie beispielsweise der Nummer "Make This Be") schwingt immer tonnenweise Trost und auch Zuversicht mit. Ganz speziell auch im Titelsong, der eine sehr optimistische Ermunterung dazu ist, seinen eigenen Weg unbeirrt weiter zu gehen, selbst wenn man oft statt dem Ziel lediglich die nächste Kurve vor sich zu sehen scheint.
Das Songwriting ist relativ simpel gestrickt, fällt aber andererseits auch nie negativ auf und unterstützt den Gesang der Wahl-New Yorkerin optimal. Im Studio hatte sie mit u. a. Ben Wisch (Produktion und Tasteninstrumente) und dem Saiten-Allrounder Kevin Barry dazu wieder absolute Klasse-Musiker an Bord, deren Beitrag ebenfalls nicht zu unterschätzen ist.
Es geht hier um fehlgeleitete Träume, Kinderängste vor dem berühmt-berüchtigten 'Monster im Schrank' (die selbst im Erwachsenenalter manchmal noch da sind), Rückzug von Freunden sowie Bekannten wegen eigener Bitterkeit und Depression oder auch Verlangen. Aber Jenai Huff wirkt trotz all diesen komplexen Themen immer wie ein guter alter Freund, den man einerseits niemals missen möchte und andererseits manchmal dringender benötigt, als alles andere auf der Welt.
Tolle Musikerin, tolle Songs, tolle Frau!
Line-up:
Jenai Huff (lead vocals)
Ben Wisch (piano, keyboards, harmonium, shakers)
Kevin Barry (acoustic-, electric-, National-, baritone- & slide guitars, lap steel, Dobro)
Zev Katz (upright & electric bass)
Chris Marshak (drums & percussion)
Eugene Ruffolo (background vocals)
Shawn Thies (background vocals)
Tracklist |
01:Grace & Elbow Grease
02:Make This Be
03:Come Home
04:Living My Dreams
05:Just Like Me
06:Splintered Light
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Externe Links:
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