Matt Harlan & The Sentimentals / Bow And Be Simple
Bow And Be Simple Spielzeit: 37:08
Medium: CD
Label: Ghost Moon Productions, 2012
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 06.11.2012


Joachim 'Joe' Brookes
Matt Harlan ist ein Singer/Songwriter aus Texas und "Bow And Be Simple" ist sein erstes Album, das er mit seiner europäischen Begleitband The Sentimentals eingespielt hat. Mit einem anderen Line-up war "Tips & Compliments" der 2010 veröffentlichte Vorgänger.
Matt Harlan, ob solo oder mit Band mit Rücken ist so oder so ein hervorragender Geschichtenerzähler, der es auf eine ganz feine Art und Weise versteht, seine alltäglichen Beobachtungen nicht nur in passende Worte, sondern auch in Musik umzusetzen. Dabei sind die Männer von The Sentimentals eine willkommene Hilfe. Die Kompositionen sind allerdings von einer solch hohen Qualität, dass sie auch im Alleingang, beziehungsweise mit Rachel Jones als Sängerin, überzeugen können.
Matt Harlan ist ein genauer Beobachter seiner Umwelt und kann aus vermeintlichen Kleinigkeiten einen tollen Text verfassen. Musikalisch geht es auf "Bow And Be Simple" eher ruhig zu. Dennoch verfügt diese Platte über jede Menge Emotionen. Matt Harlan ist dabei eher der ruhige als herausposaunende Künstler.
Fest steht jedenfalls, dass diese sehr filigrane Musik auch vom Klang her entsprechend umgesetzt wurde. Bei seiner sehr hörenswerten Reise durch das Americanagenre bekommt man quasi jede Regung, jede Schwingung der Saiten mit. Man ist sozusagen mittendrin und nicht nur dabei. Matt Harlans Lieder sind weit davon entfernt, den Hörer zum Gähnen zu bringen. Vergleiche mit
Bob Dylan oder Stephen Stills braucht der Mann aus Houston nicht zu scheuen.
The Sentimentals sind seine perfekten Begleiter. Sie wirken wie ein maßgeschneiderter Anzug für den Protagonisten. Bei einer Ausgewogenheit von Songs, die entweder von der Akustischen oder elektrischen Gitarre geleitet werden, transportiert jeder Ton das richtige Feeling.
Viele Texte beinhalten Beobachtungen, die er auf seinen Touren gesammelt hat. Kein Wunder, denn er ist verdammt viel mit den Sentimentals, einer Band aus Dänemark unterwegs. Wenn Matt Harlan im Duett mit seiner Verlobten Rachel Jones singt, ist traumhafte Stimmung angesagt. So wird "Too Much Going On" auch wegen der sentimentalen Gitarrenklänge zu einem Highlight von "Bow And Be Simple".
Auf dieser Platte zeichnen die Texte sowie die Musik identische Bilder, die deckungsgleich aufeinandergelegt werden können und ein einheitliches Bild ergeben. Matt Harlan ist ein großartiger Songwriter. Im Country-orientierten "Darker Shade Of Grey" geht es richtig flott zu und beim "Simple Song" kommt der Blues zum Vorschein. Zum Schluss ist "Long Ride Home" von viel Herzschmerz getragen und dazu trägt nicht nur die Mundharmonika bei. "Elevator Ride" ist Matt Harlans Blues in Zeitlupe.
»Rushing through the coffee and the early morning news
The streets are filled with zombies and lawyers make the rules -
Empty-headed zombies leading children to the moon ...«
Diese Nummer zählt mit ihrer sehnsüchtigen E-Gitarre aus meiner Sicht zu den absoluten Highlights der Platte. Matt Harlan verfügt über das gewisse Etwas, mit dem er den Hörer bestens unterhalten kann. The Sentimentals sind eine perfekte Begleitband für seine musikalisch wie auch textlich aussagekräftigen Kompositionen.
Line-up:
Matt Harlan (vocals, acoustic guitar, electric guitar - #7, harmonica - #7,9)
Rachel Jones (vocals)
MC Hansen (acoustic guitar, electric guitar, lap steel, harmonica - #8)
Nikolaj Wolf (bass, piano - #9)
Jacob Chano (drums, percussion)
Tracklist
01:Bow And Be Simple (2:58)
02:Too Much Going On (4:37)
03:Darker Shade Of Grey (2:31)
04:Simple Song (4:16)
05:The Ring (4:55)
06:Elevator Ride (5:26)
07:Baby Blue (4:56)
08:The Easy Road (3:13)
09:Long Ride Home (4:17)
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