Steve Hillage ist ein alter Bekannter bei
RockTimes. Aus dem gleichen Jahr wie der Auftritt im
Rockpalast sowie die Platte
Rainbow 1977 - also 1977 - stammt diese Einspielung aus dem Madison Square Garden. Nur die zwei Boni sind aktueller: Track sieben wurde 2013 und Track acht 2011 aufgenommen.
Insofern unterscheidet sich die Musik auch nicht wesentlich von der der anderen Konzerte. Hauptaugenmerk ist auf die ausführliche und teilweise ausufernde Gitarrenarbeit gelegt. Hier kann
Hillage insofern seine Güte als Musiker zur Schau stellen. Darüber hinaus ist für den dichten Gesamtsound sicher auch
Miquette Giraudy an den Synthesizern mitverantwortlich und so manche Klangschwade wabert durch den Hörraum. Ich denke einmal, damals war
Hillage auf dem Höhepunkt seines Schaffens.
Allen Liebhabern von Prog Rock sollte angesichts der Qualität dieser Aufnahmen das Herz aufgehen - Freunden der Gruppe
Gong sowieso. An der Soundqualität muss man schon einige Abstriche machen, das heißt, hinsichtlich der nicht immer stimmigen Abmischung bei der Aufnahme. Doch andererseits gab es bereits viele offizielle Livemitschnitte von Konzerten, die auch nicht unbedingt viel besser waren. Insofern sollte man eigentlich zufrieden sein.
Auf "Madison Square Garden 1977" schwebt der Space Rock mit geballter Ladung, voller Klangkaskaden. Hier kann man sich in ein Meer voller psychedelischer Stimmung fallen lassen.
Giraudy sollte allerdings vermeiden zu singen, oder - besser - zu piepsen, denn so klingt es leider mitunter. Gut gefällt mir der ehemalige Schlagzeuger von
Jethro Tull,
Clive Bunker, der recht energisch und flexibel zuschlägt. Bei den beiden "Hurdy Gurdy"-Tracks blubbert der Synthie sehr spacig und
Hillage bekommt viel Raum für seine Improvisationen und "It's All Too Much" rockt recht kraftvoll.
So, und nun die Bonustracks, beide nicht live eingespielt. Das erste Stück erschien 2014 bereits auf der Prog-Box, einem Sampler, und ist stark auf die Keyboards zugeschnitten.
Rick Wakeman ist schließlich an Bord. "Rocket Man" findet man auf dem Album "Seeking Major Tom" von
William Shatner, und
Captain Kirk spricht hier dann auch. Ein sonderbares Stück mit seltsam programmierter Perkussion. So stören die beiden Boni eher, als dass sie einen Mehrwert ergeben.