Wenn man auf diese Art von Musik, einen sehr entspannten Country Rock altmodischer Prägung mit Westcoast-Feeling in moderner Machart steht, dann wird dieses Album für die nächsten Wochen garantiert die Nummer 1 in der persönlichen Hitparade sein! Und zwischen Heimabspieler, MP3-Player und Auto-Anlage werden diverse Songs von "New Kind Of Lonely" als äußerst resistente Ohrwürmer die Gehirnwindungen des grinsenden I Saw Hawks In L.A.-Fans in Dauer-Glückseligkeit rotieren lassen.
Auch wer nicht zur erklärten Klientel der Kalifornier, infiziert von deren bisherigem Output (siehe Hallowed Ground
oder Shoulda Been Gold 2001 - 2009) gehört, sondern ein allgemeines Faible für amerikanische Roots Music hat, der ist höchst gefährdet! Es beginnt harmlos mit einer kleinen Romantik-Melodie auf der Akustikklampfe, eine zweite schrubbt dazu den leichten Lagerfeuer-Mitgroove-Rhythmus und dann setzt eine wenig verfängliche Knödelstimme ein. Auch der mehrstimmige Refrain »Bohemian Highway« hört sich zunächst sehr unverdächtig und leicht verschlafen an. Aber beim vierten, fünften Durchgang kommt plötzlich der Chorus aus dem eigenen Kopf und die Lippen bewegen sich dazu synchron: »Bohemian Highway, august river road, Bohemian Highway, carryin' me home«… - zu spät, mein Freund, der I Saw Hawks In L.A.-Virus hat dich schon am Wickel!
Und so geht es Song für Song. Eine unaufhaltsame Infektion, die von dir Besitz ergreift, dich gefangen nimmt, einhüllt in diesen Kokon aus wunderbarem Gitarrengeklimper, Banjogezirpe, süchtig machendem Gefiedel, Trommeln, die gestreichelt werden und ein Bass, der sanft vor sich hin brummt. Und dazu diese melancholischen Gesänge mit ihren mehrstimmigen Chören, die dich glauben machen, der 18-Millionen-Moloch L.A. ist das Shangri La für alle American Dreams und aus Falken werden Friedenstauben. Dich schreckt nicht "The Spirit Of Death", wenn er dir so mit der Country-Fiedel aufspielt. Am Ende gibt es nur noch dich und diese Platte, deine neue autistische Glückseligkeit, solange die Repeat-Taste funktioniert…
»I fell in love with the Grateful Dead
hippie melodies filled my head«
Allein diese Schunkel-Nummer mit den irrsinnigen Jerry Garcia-Forever-Läufen auf den Stahlsaiten schießt dich in eine emotionale Umlaufbahn jenseits aller irdischen Beschwerden, von der du bis zum jüngsten Zahltag nicht mehr zurückkehrst. Wer wann und wo lead oder chorus singt, wem diese tiefe Stimme in "River Run" gehört, die dich mit den klaren Fluten zum Horizont und weiter trägt, interessiert dich nicht wirklich. Aber du wirst verzückt aufschauen, wenn dich die frische Bluegrass-Bergluft vom "Hunger Mountain Breakdown" trifft und gern den süßesten Tod erwarten: "Your Love Is Going To Kill Me". Genau, egal wohin auch immer, Freunde -
»If you lead I will follow
you give me comfort from the world
When my heart is feeling hollow
You fill it up with your diamonds and pearls«
Die Songs stammen komplett aus eigener Feder, teilweise mit Co-Autoren. Für die Produktion sorgte die Band ebenfalls selbst, der schöne homogen-warme Klang ist das Verdienst von Joe Gastwirt. "New Kind Of Lonely" wurde im Gegensatz zu den Vorgängern als reines Akustik-Album eingespielt. Ebenso ist Drummer Shawn Nourse nun nicht mehr im Line-up.
Line-up:
Rob Waller (lead vocals, guitar)
Paul Laques (guitar, dobro, vocals)
Paul Marshall (acoustic & electric bass, vocals)
and
Gabe Witcher (fiddle)
Cliff Wagner (banjo)
Richie Lawrence (accordion)
Dave Raven (drums)
Bubba Hernandez (bg vocal - #9)
Tracklist |
01:Bohemian Highway
02:Dear Flash
03:The Spirit Of Death
04:New Kind Of Lonely
05:I Fell In Love With The Grateful Dead
06:Mary Austin Sky
07:Big Old Hypodermic Needle
08:River Run
09:Highland Park Serenade
10:Younger But Wiser
11:Hunger Mountain Breakdown
12:Your Love Is Going To Kill Me Some Day
13:If You Lead I Will Follow
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