Die Jungs von den Insomniacs sind wieder am Start.
Welch eine Freude, war doch ihr Delta Groove-Debüt Left Coast Blues eine Perle!
Die Band ist angesagt, hat einen sehr gut gefüllen Tour-Kalender und legt auch mit ihrer zweiten CD ein ganz starkes Testament des guten Blues ab.
Wie bekommen das die Youngster bloß hin?
Mit beständigem Line-up machen sie sich wohl mit jedem neuen Album und ihren Konzerten stetig neue Freunde. Definitiv waren auch die wenigen Gäste auf "At Least I'm Not With You" gerne bereit, ihren Anteil am Gelingen der Platte beizutragen.
In zwei Stücken harpen Al Blake (Ex- Hollywood Fats Band) als auch Mitch Kashmar.
Joel Paterson bedient seine Pedal Steel und dann ist da noch das keineswegs unbeschriebene Saxofonisten-Blatt Jeff Turmes, der bereits bei der Jackie Payne Steve Edmonson Band, Phillip Walker, den Mannish Boys, Doug MacLeod oder Richard Thompson spielte.
Im Oktober 2008 enterte man das Studio und brauchte nur ganz zwei Tage, um die bereits Tour-erprobten Nummern einzuspielen.
Der Sound des Album ist wiedermal eineindeutig sehr gut und passt sich famos dem Material der Insomniacs an. Bandleader Vyasa Dodson hat mit den von ihm geschriebenen Stücken abermals voll zugelangt.
Hier springt einem die Spielfreude förmich ins Gesicht und die Bettdecke der Fremdkompositionen hat man sich einfach bis über den eigenen Kopf gezogen, sprich selbst ein Johnny Otis/ Johnny 'Guitar' Watson-Stück wie "Broke And Lonely" macht in den Händen der jungen Blueser verdammt viel her. Genau hier ist Paterson mit seiner Pedal Steel zur Stelle und zieht einen fetten Strich unter die Country-infizierte Interpretation.
Im 12-Takter und seinen Spielarten sind die 'Schlaflosen' richtig umtriebig.
Es gibt ein wenig Jump Blues, tolle Slow-Songs, R&B und, dank Alex Shakeri, Nummern mit klasse Honky Tonk-Piano.
Dodson zupft eine herrliche Retro-Gitarre, der er auch mal einen schärferen Ton verpasst. Schon mit dem Opener "Lonesome" macht man einen auf Groove und nach dem 6-Saiter-Solo darf sich Blake austoben. Über seine oder Kashmars Spielweise Worte zu verlieren, ist überflüssig. In "Hoodoo Man Blues" lässt Kashmar förmlich Tränen aus seiner Harp fließen und sein Solo ist zum Niederknien.
Nach einem solchen Einsatz sollt man den Silberling getrost weiter laufen lassen und Dodsons Solo in "She Can Talk" genießen. Herrlich!
Diese Jungs haben den Blues mit großen Löffeln zu sich genommen.
Anders kann man sich das Hörergebnis von "At Least I'm Not With You" nicht erklären, wenn so etwas überhaupt notwendig ist.
The Insomniacs sind einfach Klasse.
Logisch, dass Turmes mit seinem Tenorsaxofon ordentlich Pfeffer in die Stücke streut.
Einerseits spielt er Song-dienlich, manchmal hat man das Gefühl, es nicht nur mit einem Holzbläser zutun zu haben ("At Least I'm Not With You"), anderseits macht er dem "Insomniacs Boogie" ordentlich Beine.
"Description Blues" ist eine ausgiebige Slow-Verbeugung vor dem Herrn und "Angry Surfer" wird zu einer Art Blues-Krimi mit tollen Gitarrenläufen.
Was soll ich hier noch viel schreiben.
Die zweite Insomniacs-Platte steht dem Vorgänger in nichts nach. Im Gegenteil, das Quartett setzt noch einen oben drauf. Dicke Empfehlung meinerseits...
Line-up:
Vyasa Dodson (guitar, vocals)
Alex Shakeri (piano, Hammond B3)
Dean Mueller (bass)
Dave Melyan (drums)
Special Guests:
Al Blake (harmonica - #1)
Mitch Kashmar (harmonica - #7)
Joel Paterson (pedal steel guitar - #2)
Jeff Turmes (tenor saxophone - #3,5,9,13, baritone saxophone - #3)
Tracklist |
01:Lonesome (3:26)
02:Broke And Lonely (6:00)
03:Directly From My Heart To You (3:30)
04:Maybe Sometime Later (4:37)
05:At Least I'm Not With You (3:29)
06:Root Beer Float (3:54)
07:Hoodoo Man Blues (6:14)
08:She Can Talk (3:14)
09:Baby Don't Do It (2:52)
10:Angry Surfer (3:16)
11:Description Blues (8:04)
12:20/20 (3:42)
13:Insomniacs Boogie (3:57)
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