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The Inspector Cluzo / Gasconha Rocks
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Ah, The Inspector Cluzo, die Eigenbrötler sind mit einem weiteren Album am Start. Damit man bloß mitbekommt, wo sich die geografischen Wurzeln des Duos befinden, haben Laurent 'Malcom' Lacrouts und Mathieu 'Phil' Jourdain es auf den Namen "Gasconha Rocks" getauft. Eine CD sowie DVD kommen in einem schön gestalteten Digipak mit eingeklebtem Booklet daher. Es enthält neben Fotografien auch wieder Comics von Chris Lin und in der Mitte wird Werbung für die erschienenen Werke, T-Shirts oder diverse andere Waren gemacht. Außerdem sind zum Nachlesen alle Texte abgedruckt worden.
Die CD enthält zehn Songs, die natürlich »recorded, mixed and produced by The Inspector Cluzo« worden sind. Okay, die Nummern sind dann doch nicht eine hundertprozentige Eigenleistung des Zweiers. Man hat sich Unterstützung ins Studio Mountown geholt. Vier Gastmusiker sind mit dabei. Stephane Kraemer an der Hammondorgel, Benoit Molina bläst die Trompete, Christophe Cambou das Tenorsaxofon und Laurentx Etxemendi das Baritonsaxofon.
Insgesamt bieten die Tracks wieder eine höllisch gute Mischung aus fast allem, was die Rock-Musik zu bieten hat. Im Gestalten von eigenwilligen, zum Teil verqueren Arrangements ist The Inspector Cluzo meisterlich unterwegs. Darin liegt ihre Stärke, definitiv auch Eigenart und Markenzeichen. Was man hier so alles an Stilen streift oder dabei mehr in die Tiefe geht, ist zwar seit dem Debüt fast schon selbstverständlich.
Aber es kommt wohl darauf an, wie man sich auf dieser Basis weiterentwickelt und da ist das Duo immer für so einige Punkte gut. Bei den Texten nimmt man auch das politisch-kritische Wort in den Mund und bezüglich der zehn Kompositionen geht man mit der Energie geradezu verschwenderisch um. Der The Inspector Cluzo-Highway hat keine Links- oder Rechtskurven und bei der zur Schau getragenen Heftigkeit kann von Flüsterasphalt keine Rede sein.
Die musikalische Ausbeute ist klasse. Die Kreativität der beiden Männer lässt nicht nach und der Hörer hat seinen Spaß an den Liedern. Allerdings leider nicht sehr lange. Kann man im Zusammenhang mit der Gesamtspielzeit von gut fünfundzwanzig Minuten vielleicht auch von Kunst sprechen? Meines Erachtens nicht. Die hochwertige Verpackung spiegelt sich zumindest nicht im gerade angesprochenen Kritikpunkt wider. Offen gesagt ist es aus meiner Sicht einfach nicht zeitgemäß, mit den Kapazitäten einer CD so umzugehen. Da kann einem der Hals schwellen.
Mit über einer Stunde ist die zweite Scheibe schon deutlich länger ausgefallen. Nach der Veröffentlichung von The 2 Mousquetaires handelt es sich bei der DVD um eine "Do It Yourself"-Tour-Dokumentation, die quasi rund um die Welt geht. Viele Menschen kommen zu Wort, man präsentiert Szenen der Reise (zum Teil mit Musik unterlegt), Soundchecks, Konzertschnipsel, den Austausch mit den Fans und unter anderem auch eine vertiefende Erläuterung des Verstärker-Equipments. An dieser Stelle passt es, auf das DVD-Sprachangebot einzugehen. Der französischen Sprache nicht mächtig, wird eine 'English Version' angeboten. Okay, nehmen wir dann die mit den englischen Untertiteln. Man wird ziemlich schnell feststellen, dass man beim Lesen der Texte verdammt flott sein muss, um den Inhalt des gesprochenen Worts komplett mitzubekommen und es kostet auch noch viel Konzentration. Gucken wird oft zur Nebensache. Manche Einstellung sind originell, wenn die Kamera zum Beispiel am Drumset befestigt wurde und dieses auf eine Festivalbühne geschoben wird.
Von französischen Festivals geht es nach Spanien und Tour-Eindrücke von Events, unter anderem auch vom Fuji Rock sowie Clubauftritten in Japan oder den Philippinen sind auch dabei. Offensichtlich ist die Paarung von Begeisterung beim Publikum und Erfolg. Sprechen Personen etwas langsamer, kommt man mit einem entspannteren Lesen davon. Hinzu kommt noch, dass manchmal die Konzertbilder nicht zur Musik passen. Zwischendrin gibt es auch einige von den bereits erwähnten Comics. Phasenweise werden Bild- und Tondokumente durch den Wechsel der Szenerie ziemlich hektisch.
Ganz in ihrer Tradition hat The Inspector Cluzo immer noch keinen Bassspieler. Die Band hat eine eigenwillige musikalische Richtung, die auch auf "Gasconha Rocks" deutlich wird. Allerdings muss man sich ernsthaft die Frage stellen, ob vorliegendes Album wirklich in die Sammlung gehört. Schade! Eigensinn hat auch seine Grenzen und die sind meines Erachtens, auch unter Berücksichtigung der tollen Musik auf der CD hier erreicht.
Line-up:
Laurent 'Malcolm' Lacrouts (electric guitar, acoustic guitar, lead vocals) Mathieu 'Phil' Jourdain (drums, percussion, backing vocals) Additional Musicians: Stephane Kraemer (Hammond organ) Benoit Molina (trumpet) Christophe Cambou (tenor saxophone) Laurentx Etxemendi (baritone saxophone)
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