Es IZZ wie es ist. Die New Yorker Prog-Rocker beenden eine musikalische Phase, die 2009 mit "The Darkened Room" begann. Der Trilogie zweiter Teil heißt Crush Of Night und "Everlasting Instant" ist das Abschluss-Szenario einer der wohl zum inneren Kreis der angesagten Prog-Bands gehörenden Combos.
Wenn IZZ nicht auf einem verdammt hohen Niveau spielen würde, könnte man bei anderen Bands provokant formulieren, was denn noch mit »[...] Many of the melodies, rhythms and lyrics on Everlasting Instant began as seeds on the two previous albums [...]« ausgeschlachtet werden soll. Aber da ist man eben bei IZZ gewissermaßen auf dem Holzpfad.
"Everlasting Instant" ist aus meiner Sicht tatsächlich ein dauerhafter Moment. Momente, zu denen man sich Zeit für gute Musik nimmt. Momente, an denen man auf der Suche nach Ablenkung ist oder Freunden einfach ein klasse Prog-Album vorstellen möchte.
Neben der sehr differenzierten Klang-Vielfalt gibt es, wie auf "Crush Of Night", zwei Gastmusiker. Namentlich sind es Caty Galgano (Cello) und Madeline Galgano (Querflöte). Beide hören wir im vielschichtigen Opener "Own The Mystery". Klar, die aufgeführten Instrumente heben die Song-Atmosphäre und passen perfekt in die auch nachdenkliche Stimmung des Liedes. Schade, dass es nicht mehr Räume auf der Platte gibt, in einen die beiden Musikerinnen ihr Künste einbringen konnten.
Mit "Can't Feel The Earth, Part IV" gibt es eine Fortsetzung des Tracks, der auf "The Darkened Room" bereits in drei Teilen präsentiert wurde. Vertrackt-proggig, mit einleitenden Xylofonklängen gilt dieser gut fünfeinhalbminütige Durchgang als eines der vielen Highlights des Albums. Die anhaltende Hyperaktivität ist gleichzeitig Spannungsbogen und Dramatik pur. Kurze Breaks mit folgenden ruhigen Intermezzi halten den Hörer bei der Stange.
Auf der Platte begegnen schwebend anmutende Phasen symphonisch-klassischen Strukturen und Ausläufer in den Jazz Rock werden zu Momenten der Freude. Neben der instrumental-abwechslungsreichen Szenerie ist auch die Stimme von Anmarie Byrnes fantastisch, zum Niederknien.
Unter anderem sind auch Laura Meade beziehungsweise Tom Galgano für die Vocals zuständig. Der Wechsel zwischen diesen Sängern und deren gemeinsames Agieren zeugen von hoher Qualität und geben den Tracks, mit Ausnahme des kurzen Instrumentales "Every Minute", eine sehr individuelle Note. Klasse!
Die insgesamt elf Nummern sind wie aus einem Guss, haben in verschieden ausgeprägten Noten Referenzen zur Vergangenheit, allerdings geht IZZ damit sehr sorgsam und feinfühlig um. Nur aus der Ferne sind derartige Bezüge erkennbar. Das Jonglieren mit dem Geschwindigkeitspedal ist ebenfalls sehr gut gelungen und der Arrangement-Griff auf den Einsatz von elektrischen oder akustischen Gitarren ist sehr gelungen.
IZZ hat mit dem wörtlich zu nehmenden "Everlasting Instant" eine Trilogie beendet, die sich hören lassen kann. IZZ versteht es auch in nicht ganz so langen Tracks, zu fokussieren und Weniger als Mehr erscheinen zu lassen.
Thematisch bringt des die Band in zwei im Booklet gedruckten Zeilen auf den berühmten Punkt: »When I find the way alone
I can't find the way again.«
Unterschiedliche seelische Stimmungen hat IZZ in ein künstlerisch hochwertiges Outfit gepackt und diese Band ist ein Meister der Ausgewogenheit. Zündende und nachdenklich machende Musik von IZZ... immer wieder gerne.
Line-up:
Paul Bremner (electric guitars, acoustic guitars)
Anmarie Byrnes (vocals)
Brian Coralian (electronic drums, acoustic drums, percussion)
Greg DiMiceli (acoustic drums, percussion)
John Galgano (bass, acoustic guitar, electric guitar, keyboards)
Tom Galgano (keyboards, vocals, electric guitar)
Laura Meade (vocals)
Special Guests:
Caty Galgano (cello - #1)
Madeline Galgano (flute - #1)
Tracklist |
01:Own The Mystery (6:23)
02:Every Minute (1:44)
03:Start Again (7:44)
04:If It's True (3:20)
05:The Tree Seers (4:40)
06:The Everlasting Instant (5:17)
07:Keep Away (6:47)
08:Can't Feel The Earth, Part IV (5:36)
09:Illuminata (5:30)
10:Sincerest Life (6:59)
11:Like A Straight Line (5:21)
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Externe Links:
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