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Jodymoon / All Is Waiting
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Regelmäßigkeit kann durchaus auch eine Tugend sein, speziell wenn es darum geht, sie mit gleichhoher Qualität auszustatten. Das holländische Team Johan Smeets und Digna Jansen, das unter dem Namen Jodymoon firmiert, arbeitet nun bereits seit zehn Jahren zusammen und ab 2006 erscheinen seine Alben im Zweijahrestakt. Nachdem uns die ersten drei Scheiben noch nicht vorlagen, konnten wir hier bei RockTimes vor etwa anderthalb Jahren aber zumindest das letzte Werk The Life You Never Planned On vorstellen. Und brandneu (wenn auch bereits im Februar veröffentlicht) liegt mir nun "All Is Waiting" vor.
Die vierzehn darauf enthaltenen Tracks knüpfen genau dort an, wo das letzte Album aufhörte. Herrliche, ruhige Singer/Songwriter- und Folk-Stücke, mit feiner Subtilität komponiert, mit akustischen Instrumenten eingespielt und der warmen sowie gefühlvollen Stimme Miss Jansens gesegnet. Außer den Streichinstrumenten hat Smeets die Musik wieder einmal im Alleingang eingezimmert, wenn man mal davon absieht, dass die Frontlady teilweise auch am Piano aktiv war. Mit Wim Spaepen und Marie-Jose Didderen kommt die großartige Begleitung auf der Violine und dem Cello hinzu.
Die Kunst von Jodymoon ist es, von den Arrangements und der Instrumentierung sowohl sehr spartanisch, als auch höchst effektiv zu agieren. Da reicht oft schon ein wunderschön gespieltes Piano mit knapper Cello-Begleitung und etwas Bass, um die Stimme der Jansen sowie deren feine Melodien optimal zu unterstützen. Die Tracks sind nie schnell, verfügen aber allein durch die Stärke ihres Ausdrucks schon über jede Menge Power und Druck. Meine Lieblingsstücke sind diejenigen (wie etwa "The Donkey Dance"), bei denen Smeets zur Dobro greift und die ganze Chose damit etwas bluesiger macht, was aber lediglich persönliches Gusto ist.
Die Texte wirken auch auf "All Is Waiting" sehr persönlich, was entweder der Wahrheit oder der Kunst des Überlieferns geschuldet ist. Oder im besten Fall beidem! Eines der stärksten Stücke hört auf den Namen "The Long Way Round", da hier die Instrumente zu einer fast perfekten Symbiose ineinander fließen und auch der Refrain derart zielsicher ins Ohr geht, dass man ihn noch zwei Tage später ganz wunderbar sowie problemlos vor sich hinsingen kann. Das direkt darauf folgende "40 Days" hat dagegen fast schon die 'Schwere' und Melancholie einer Townes Van Zandt-Nummer - im übertragenen Sinne natürlich.
Die angesprochene Melancholie nimmt zweifellos einen großen Teil dieses Albums ein, wirkt aber nie 'runterziehend', sondern in den meisten Fällen eher tröstend, beruhigend. Und damit will ich nicht in Gefühlsduselei abdriften, sondern nur noch einmal die besonderen Fähigkeiten der beiden Musiker aus unserem Nachbarland herausheben. Stücke wie u. a. "Along The Way" befinden sich schlichtweg auf ganz hohem Niveau des hier zelebrierten Genres.
Nach intensivem Genuss von "All Is Waiting" kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Jodymoon mit dieser Scheibe nochmal einen zusätzlichen Schritt nach vorne, also in die richtige Richtung gegangen ist. Sicherlich hat man es hier nicht mit Musik für eine Party, sondern für die ruhigen Stunden zu tun. Vierzehn Tracks zum Genießen, als perfekte Untermalung, um die Gedanken schweifen zu lassen und nicht zuletzt auch, um in ihr zu versinken. Also weit davon entfernt, reißerisch und laut zu sein, stattdessen feinfühlig und sensibel.
Line-up:
Digna Janssen (piano, lead vocals) Johan Smeets (guitars, Dobro, lap steel, banjo, bass, percussion, piano - #2,5,10,12, background vocals) With: Wim Spaepen (violin) Marie-Jose Didderen (cello) Ron Van Stratum (additional percussion - #4,9)
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