Johnny On The Spot / Emma
Emma Spielzeit: 38:10
Medium: CD
Label: Antstreet Records, 2012
Stil: Rock

Review vom 09.09.2012


Markus Kerren
Erst im Februar dieses Jahres hatten wir euch die zweite EP Let Johnny Take Over des Freiburger Quintetts Johnny On The Spot vorgestellt. Und gerade mal fünf Monate später (erschienen bereits im Juli) lag die erste Langrille der Jungs mit abendfüllendem Programm vor. Mit "Could We Ever" und "Another Way To Go" haben es immerhin zwei EP-Tracks auch auf diesen Longplayer geschafft, bei allen restlichen Songs handelt es sich um frisches Material.
An der musikalischen Ausrichtung hat sich gegenüber "Let Johnny Take Over" eigentlich überhaupt nichts geändert. Das ist allerdings erstens gut so und zweitens war das auch gar nicht nötig. Denn dieser frische, harte Rock mit kleiner Metal-Schlagseite (bzgl. des Sounds) wirbelt nach wie vor sämtliche Fönfrisuren durcheinander, macht einen Riesenspaß und lässt den Hörer das Gaspedal bei der Fahrt nach ... wohin auch immer ... gerne mal etwas tiefer runter drücken.
Das Erfolgsrezept des Fünfers ist dabei so simpel wie effektiv: Jede Menge Dampf vom Bass und Schlagzeug, fetzende wie knackige Gitarrenriffs, spritzige Soli und ein Sänger, der nicht nur zusätzlichen Druck mit seinen Vocals aufbaut, sondern dazu auch noch richtig gute und eingängige Gesangsmelodien am Start hat. Auf die livehaftige Wirkung von Johnny On The Spot hatte ich bereits in meinem letzten Review hingewiesen, was die Band bei "Proud To Be Loud" gerne auch noch mal beweist und auf den Punkt bringt.
Nicht nur Vollgas ist hier angesagt, nein, auch kleine Spielereien und Feinheiten bleiben nicht auf der Strecke. Und diese sind nicht nur bei winzigen Highlights in jedem einzelnen Track herauszuhören, sondern werden auch noch durch die clever gesetzten Breaks und Arrangements immer wieder in Erinnerung gerufen. Ebenfalls zu einem Höhepunkt auf wohl jedem Konzert der Band dürfte "Big Rock Rollin'" avancieren, das einfach nur mitreißend durch die Boxen bricht und in den Konzerthallen wohl kaum einen Stein auf dem anderen lassen dürfte.
Ob es deshalb so ist, weil ich die Nummer schon länger kenne? Ich weiß es nicht, aber "Another Way To Go" ist mein persönlicher Favorit auf diesem Silberling. Dabei unterscheidet er sich gar nicht mal SO grandios von den restlichen Stücken, geht mir aber so dermaßen gut ins Ohr, dass ich es mir immer gleich dreimal nacheinander anhören muss. Ganz feine Sache und Jungs, falls ihr mal auf den Gedanken kommen solltet, eine Single zu veröffentlichen... ihr wisst schon...
Und nein, trotz der gerade erfolgten persönlichen Anrede habe ich diese Truppe noch nie vor, auf oder hinter einer Bühne kennen gelernt. Würde ich aber tatsächlich gerne mal, denn - ich wiederhole mich - diese Mucke geht in die Beine, in den Magen und dazu auch noch in die Birne. Wegen Risiken und Nebenwirkungen nach dem Auflegen in den heimischen Player, wenn man eigentlich mal seine Ruhe haben will, wendet man sich dann am Besten an seinen Vertrauensarzt....
Was soll ich noch lange drum herum reden? Für "Emma" gilt dasselbe, was schon für "Let Johnny Take Over" galt. Wie hatte ich damals schon geschrieben?
»Unbändige Spielfreude mit jeder Menge Druck von hinten, vor Energie nur so berstende Gitarren und ein Sänger, der es wunderbar versteht, Melodiösität mit der nötigen Power zu versehen machen diese überaus gelungene EP aus. Mann, was muss dieser Fünfer erst auf der Bühne abgehen?«
Dem ist nullkommanix hinzuzufügen!
Line-up:
Johnny Cigaro (vocals)
Chris (guitars)
Mattis (guitars)
Felix (bass)
Julian (drums)
Tracklist
01:Too Hard To Say Goodbye
02:Rock'n'Roll Is In Town
03:Queen Of My Heart
04:Could We Ever
05:Like A Woman
06:Proud To Be Loud
07:Big Rock Rollin'
08:Another Way To Go
09:Arlene
10:Tonight
11:How To Rock
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