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JZ James / A Great Notion
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Von der Elbe an die Spree. JZ James ist in der Bundeshauptstadt angekommen, genauer im Berliner Stadtteil Neukölln. Selbst beschreibt der Künstler die dortige Szene folgendermaßen: »[...] unglaublich gute Musiker aus aller Welt auf engstem Raum, ein permanenter Austausch, ein Geben und Nehmen, ein Mischen und Verfechten, der Versuch, vor dem Hintergrund prekärer finanzieller Verhältnisse, die Dinge einfach, handgemacht und ehrlich zu halten. [...]«
JZ James hat für "A Great Notion" Musiker von internationalem Format gewinnen können. Es sind der aus Chicago stammende Gitarrist Nick Morrison (Charity Children, Black Kat & Kittens u. a.), der Wiener Trompeter Paul Swing (Taboo) und Kontrabassist Mark Roman aus New York. Violinist Roland Satterwhite stammt aus Kanada und Harper 'Wildduck' Pete Wessa kommt tatsächlich aus Berlin. Aufgenommen wurden die fünfzehn Roots-Songs im Butterama Recording Center, in dem Schlagzeuger Sebastian Maschat tätig ist.
Wenn das Line-up der vorliegenden Platte schon international besetzt ist, dann kommt einem die Tracklist mit Namen wie Bangkok, Harlem, Hanoi, Buenos Aires oder Tunica erst recht wie eine Art Weltreise vor. JZ James, der Weltenbummler? Musikalisch jedenfalls füllt er eine Vielzahl von Sparten in der Roots Music.
So ist JZ James eine Art musikalischer Kreuz- und Querfahrer des Genres. Alle fünfzehn auf "A Great Notion" versammelten Lieder stammen aus der Feder des Protagonisten und »die live und ohne Overdubs, oftmals als first takes aufgenommenen Songs« sind hochgradig authentisch und von internationalem Niveau.
JZ James kombiniert fast schon hypnotischen Delta Blues mit sphärischen Paul Swing-Trompeten-Exkursen, die ihre Wurzeln im Jazz haben. Dazu haben die Gitarren mehr als die drei Töne des 12-Takters und des Weiteren begegnet der erfreute Hörer in jedem Track dem besonderen Etwas, das, was ein Lied so interessant und spannend werden lässt. JZ James hat fünfzehn Songs geschrieben, die in besonderem Ausmaß das hohe Level der Roots Music erfüllen.
Der gar nicht so einfachen Aufgabe stellte sich der Künstler und hat sie mit Bravour gemeistert. Mal ist es das Banjo mit der Fiddle, mal die Gitarre und die Trompete oder eine toll aufgelegte Rhythmusabteilung bestehend aus Kontrabassist Mark Roman und Sebastian Maschat (Schlagzeug), die diese Platte stets im Swing der Dinge hält. Dabei darf man obendrauf JZ James auch noch eine flexible Stimme bescheinigen. Mit Groove und Jazzbesen, die Finger immer auf der richtigen Stimmungstaste werden Folk oder Country zu äußerst unterhaltsamen Angelegenheiten.
Wenn der Blues lamentiert, gibt ihm der Harper 'Wildduck' Pete Wessa eine freundlich glimmende Seite und wenn es "Christmas Night In Hanoi" heißt, dann darf man ruhig davon sprechen, dass gewisse klassisch angehauchte Tupfer der akustischen Gitarre den Ton angeben. Einfühlsam intoniert Paul Swing auf seinem Blasinstrument die Sehnsucht des Friedens. Manchmal fühlt man sich wie in einer Location, in der der Vaudeville-Blues wieder zum Leben erweckt wird. Auf dem Vorgänger-Album West Memphis Turnaround gab es gar keinen Track mit diesem Titel. Der wird quasi mit einem herrlichen Groove und fast schwebender Stimmung und herrlich melodischer Gitarre jetzt nachgeliefert. Zum Schluss spielt der Blues in "Telegraph Hotel" auf dem Quadratmeter einer Telefonzelle ab. Intensität ist angesagt.
Auch textlich trifft der Mann aus Berlin tolle Aussagen. Alle Lyrics sind im schön gestalteten Begleitheft zum Digipak nachzulesen. Als Alleinunterhalter hatte JZ James schon mit "West Memphis Turnaround" ordentlich punkten können. Mit Band ist das Ergebnis abermals ganz stark. Solch unterhaltsame Roots Music mit ihren Fingern im Blues muss man erst einmal hinbekommen. JZ James und seine Kollaborateure haben es geschafft.
Line-up:
JZ James (vocals, guitars, banjo) Sebastian Maschat (drums) Nick Morrison (guitars, banjo) Mark Roman (double bass) Roland Satterwhite (violin) Paul Swing (trumpet) 'Wildduck' Pete Wessa (harmonica)
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