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Laurence Jones / Temptation
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Bekanntlich ist ja seit einiger Zeit die Blues-Karawane zu ihrer zehnjährigen Jubiläumstour aufgebrochen. So werden sich meine nächsten beiden Reviews mit zwei der drei Beteiligten beschäftigen, die Thomas Ruf für dieses Jahr verpflichtet hat. Um die Dritte im Bunde, die norwegische Sängerin/Gitarristin Christina Lorentzen Skjølberg kümmert sich mein geschätzter Kollege und saarländischer 'Frauenversteher' Steve (wer denn auch sonst?), sodass wir in Kürze die komplette Karawanen-Besetzung des Jahres 2014 mit ihren aktuellen Alben vorgestellt haben.
Beginnen möchte ich mit dem 21-jährigen britischen Sänger und Gitarristen Laurence Jones. Das vorliegende Album "Temptation" ist bereits die zweite Veröffentlichung des jungen Musikers, denn schon im Jahr 2012 erschien sein Debüt "Thunder In The Sky" und wurde seinerzeit von der Fachpresse in den höchsten Tönen gelobt.
Nun also folgt der erste Longplayer für Ruf Records. Eingespielt wurden die zwölf Tracks in nur sechs Tagen vom 9. bis 15. Dezember 2013 in den Dockside Studios von Maurice/Louisiana. Dabei saß bei den elf Eigenkompositionen (plus eine Coverversion) kein Geringerer als Mike Zito an den Reglern, der gerade erst das Album Black Wind Howlin von Samantha Fish produziert hatte.
Zusätzlich wirkte Zito bei den Aufnahmen an der akustischen Gitarre und dem Piano mit und ergänzte das Line-up der Band gleich noch durch seine Royal Southern Brotherhood-Kumpel Yonrico Scott (drums) sowie Charlie Wooton (bass), sodass Jones von einem äußerst erfahrenen Team begleitet wurde.
Herausgekommen ist ein äußerst ansprechendes Blues Rock-Album, bei dem Laurence Jones den Einfluss von Leuten wie Walter Trout und Aynsley Lister nicht verleugnen kann. Auch der junge Joe Bonamassa lässt grüßen, als dessen Musik noch einige Ecken und Kanten mehr aufwies als in der Gegenwart. Auch die einzige akustische Nummer des Albums, "Whisper In The Wind" erinnert an Herrn Bonamassa. Doch meistens geht die Post so richtig schön nach vorne ab. Schon gleich beim Opener "Foolin' Me" packt Jones sein exzellentes Gitarrenspiel in einem Solo im Mittelteil aus, während die Band davor und danach so richtig kräftig Power macht.
Beim folgenden "Move On" ist dann durchgehend die Fußwippe angesagt. Ein straighter Rocker vor dem Herrn, der sich live auf der Bühne garantiert zu einem Highlight entwickeln wird. Dann wird es bluesiger/funkiger: "Tomorrow Is Another Day" überzeugt durch ein tolles Zwiegespräch von Gitarre und der Harmonika, gespielt von Johnny Sansone. Auch der Titelsong des Albums ist ein treibender Blues mit einer glasklaren Gitarre. Es ist schon erstaunlich, wie gut Laurence Jones sein Arbeitsgerät beherrscht.
Der längste Song der CD, das etwas zurückgenommene "Fall From The Sky" kann voll punkten. Jede Menge Feeling und ein eingängiger Refrain sprechen eine eindeutige Sprache. Das Teil ist absolut radiotauglich, wenn es denn einen gescheiten Sender geben würde…?! Es folgt mit "My Eyes Keep Me In Trouble" die einzige Coverversion. Geschrieben von Hysear Don Walker gibt es hier einen klassischen Blues, diesmal mit Piano-Begleitung. Und auch das passt hundertprozentig.
Die für mich stärksten Songs kommen am Ende des Silberlings. Der Slow Blues "Bad Bad Dream" bohrt sich so richtig schön in den Körper. Hier zeigt sich auch, über was für eine starke Stimme Laurence Jones verfügt, und das nötige Gefühl für den 12-Takter hat er ohnehin. Den krönenden Abschluss bildet dann "Soul Swamp River". Wieder ist die tolle Bluesharp mit von der Partie und reiht sich perfekt in diesen vor Kraft strotzenden Titel ein. Das ist ein würdiges Ende eines richtig guten Albums. Wieder habe ich einen blutjungen Musiker kennengelernt, von dem wir garantiert noch jede Menge Gutes hören werden. Mit diesem 'Nachwuchs' müssen wir uns keinerlei Sorgen um den Fortbestand des Blues und Blues Rock machen.
Line-up:
Laurence Jones (electric guitars, vocals) Yonrico Scott (drums, percussion) Charlie Wooton (bass) Mike Zito (acoustic guitars, piano) Lewis Stephens (Hammond B3 - #10) Johnny Sansone (harmonica - #3,12)
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