Katon & Orlemans / Live K.O.
Live KO Spielzeit: 72:24
Medium: CD
Label: Sunhair Music, 2015
Stil: Blues Rock

Review vom 09.09.2015


Joachim 'Joe' Brookes
Nach dem Blues Moose Café-Konzert in der Café Bar De Comm von Michael Katon und
Rob Orlemans konnten die Boogie-Brothers ihr gemeinsames Album "Live K.O." in Händen halten und es fand Absatz wie geschnittenes Brot. Kein Wunder, denn der Auftritt hatte Spuren hinterlassen.
"Live K.O." und wurde am 24.05.2015 beim Ribs & Blues Festival im niederländischen Raalte aufgenommen. Das Gitarren-Duo wurde von den beiden Half Past Midnight-Musikern Piet Tromp (Bass) und Schlagzeuger Ernst van Ee begleitet.
Wer auf die Blues-Spielart Boogie steht, wird hier ohne mit der Wimper zu zucken zugreifen, auch wenn sich am Ende Titel befinden, bei denen beide Musiker in zwei Interviews Rede und Antwort stehen. Die zwei Tracks nehmen rund siebenundzwanzig Minuten ein.
Gleich wie, die vorherigen Nummern sind authentische Live-Musik der hinlangenden Art und Weise. Rob Orlemans und Michael Katon präsentieren hier ausschließlich Eigenkompositionen, die den Boogie im Blut haben. Der Blues-Tank ist bis zum Rand gefüllt mit 12-Takter-Sprit der hochoktanigen Sortierung. Die zwei Irrwische an den Gitarren sind extrem gut gelaunt und konfrontieren das Publikum mit einer unwiderstehlich-vibrierenden Ladung Blues-Boogie.
Bei diesem Live-Feuerwerk braucht man keine Antibiotika, denn die durch die Band verursachte Ansteckung ist gewollt und beim Hörer erwünscht. Das Quartett pumpt den Boogie-Schlauch bis kurz vor dem Platzen auf. Hölle, was für eine Energie!
Wie bei dem Gig in Groesbeek waren ruhigere Phasen innerhalb der Lieder an der Tagesordnung. Michael Katon und sein Bottleneck ... ein Genuss, der runter geht wie Öl. Rob Orlemans mit seinen flinken Fingern setzt die sechs Saiten seines Arbeitsgeräts ein ums andere Mal einem Härtetest aus.
Der Blues Rock-Boogie-Fan wird auf "Live K.O." definitiv seine Favoriten finden, ganz gleich ob aus der Feder des Niederländers oder der des Amerikaners.
Übrigens, die Interviews sind ziemlich interessant und aus meiner Sicht nicht fehl am Platz. Man spürt bei diesem Album auch, wie sich die beiden Frontmänner herausfordern, sich Gitarren-Duelle liefern und Piet Tromp sowie Ernst van Ee grundieren die Action mit einem fetten Boogie-Groove.
Die Ribs & Blues Festival-Stimmung ist fester Bestandteil der Aufnahmen. Die zahlreichen Zuschauer sind mittendrin. Und dann ist da noch der "Highway Of Love", das musikalisch-symbolische Bindeglied zwischen Rob Orlemans und Michael Katon, denn diese vom Niederländer geschriebene Nummer kommt aus Hell, dem Lebensmittelpunkt Michael Katons. Highspeed-Boogie der heftigen Art, aber so schön!
Danach das scharfe, aber ruhig beginnende "Fried Jalapenos". Die brauchen fast achteinhalb Minuten, bis sie konsumiert werden können. Nicht nur hier lohnt sich jede Sekunde.
Michael Katons und Rob Orlemans' "Live K.O." ist eine heiße Empfehlung für den erweiterten Kreis der Blues Rock-Anhänger.
Auf der Plattenfirma-Homepage steht: »CD jewel case with transparent tray, 8 pages booklet. Tour edition: 300 copies.« Vielleicht legen die beiden Musiker zweigleisig ja noch nach. Einerseits könnte das CD-Kontingent aufgestockt werden und vielleicht gibt es in 2016 noch einen dritten Teil der Tour. Mögen beide Wünsche in Erfüllung gehen.
Line-up:
Michael Katon (guitar, vocals)
Rob Orlemans (guitar, vocals)
Piet Tromp (bass)
Ernst van Ee (drums)
Tracklist
01:Get Yer Boogie On (5:03)
02:J.L. Boogie (5:02)
03:Red Moon Risin' (6:58)
04:Indian Machine (7:03)
05:Get On The Boogie Train (8:10)
06:Highway Of Love (4:54)
07:Fried Jalapenos (8:23)
08:Dewy Mulder/Interview: Blues Meets Rock Rock Radio, NL (22:08)
09:Gerda Jackson/Interview: Twisted Blues Radio;NL (4:58)
Externe Links: