Mein Kollege und Namensvetter aus dem Ruhrpott, Mike, hat so ziemlich den gleichen Geschmack wie ich, zumindest wenn es um gute Musik geht. Deshalb wundert es mich nicht, dass er für zwei Vorgänger-Alben des australischen Fünfers Koritni, Game Of Fools und Lady Luck, fast nur positive Worte fand.
Auch ein Grund meiner Vorfreude, denn mit "Welcome To The Crossroads" erwartete ich das aktuelle Tondokument der Hard-Rocker vom fünften Kontinent. Als ich dann kürzlich das Scheibchen aus meinem Postkasten fischte, warf ich dieses unverzüglich in meinen Player. Starttaste gedrückt und genauso wie es das Cover vermuten lässt, hält sich die Band nicht mit großartigem Vorgeplänkel auf, sondern feuert von Anfang an aus allen Rohren! Gut so, denn ihr vermutlicher Bandchef Lex Kortini besitzt nicht nur eine fantastisch rockig klingende Stimme, sondern weiß diese auch sehr gekonnt einzusetzen. Beim gleichnamigen Titeltrack und Opener "Welcome To The Crossroads" wird er auch noch von einem intensiven Motorradgeknatter angeschoben und lässt sich fortan nicht mehr aufhalten. Dass dieses kostbare Gut der Truppe allein natürlich nicht ausreicht, um den Hard Rock-Gipfel gänzlich zu erklimmen, dürfte klar sein. Doch er hat um sich herum eine Rhythmusfraktion der Extraklasse gescharrt, die zu ihm wie die Faust aufs Auge passt. Doch damit immer noch nicht genug, denn Gitarrenspezi Eddy Santacreu lässt ein ums andere Mal seine schroffen Solo-Attacken abfackeln, dessen aggressives Spiel genau das Gewürz ist, um die Platte mit einem scharfen Hot-Spicy-Feuertopf zu vergleichen. Wem da nicht gleich das Wasser im Mund zusammen läuft...
Mit Song Nummer zwei "Better Off Dead" hat die Kapelle einen heftigen Ohrwurm kreiert, der durch Dynamik, leicht einprägsamen Rhythmus und messerscharfes Saitengezupfe in der Lage sein dürfte, beim Konsumenten jede verstopfte Arterie problemlos freizupusten. Spätestens bei "TV's Just A Medium", bei dem sich Santacreu abermals mit einem Brutalo-Solo glänzend in Szene setzt, dürften auch einige Komapatienten aus ihrem Dauerschlaf erwachen. Als weitere Leckerlis der Platte habe ich "Sydney In The Summertime", das stark AC/DC-angehauchte "Money Talks, It Says Goodbye", sowie das soften Gemisch aus Blues und Hard Rock, "Hold On", ausfindig gemacht.
Letztlich ist der Gesamteindruck der Combo, die sich aus erstklassigen Einzelmusikern zusammenstellt, einfach spitzenmäßig. Sowohl Hau-Drauf-Spezi Chris Brown, der seine Pauken ziemlich schlagstark beackert sowie Basser Matt Hunter, schieben die Klampfen dermaßen druckvoll voran, da bleibt den Stromgitarren keine großartige Alternative, als die Flucht nach vorn zu schlagen. Das dabei Santacreus starke Solo-Attacken, die sich mit ungeschönten, schnellen, verzerrten Spiel, sehr dynamisch auf die Lauschlappen scheppern, herausragt, bewerte ich als absolutes Schmankerl der Platte. Und wenn man dann noch einen Sänger mit richtigen Eiern hat, dann hat man alle Register gezogen, um nicht nur in ihrer Heimat erfolgreich zu sein, sondern in der Lage sein dürfte, auch in Europa ein Ausrufezeichen zu setzen! Ich rate allen Rockmusikliebhabern an, sich diese Tonkonserve zuzulegen. Ich denke, man kann nichts verkehrt machen.
Line-up:
Lex Kortini (vocals)
Eddy Santacreu (guitar)
Luke Cuerden (guitar, backing vocals)
Matt Hunter (bass)
Chris Brown (drums)
Tracklist |
01:Down At The Crossroads (4:17)
02:Better Off Dead (3:49)
03:Party's Over (3:33)
04:Now A Word From Our Sponsors (0:31)
05:TV's Just A Medium (4:13)
06:Lost For Words (3:49)
07:Sydney In The Summertime (4:03)
08:Sometimes (6:58)
09:Money Talks, It Says Goodbye (4:14)
10:Let's Go Crazy (3:21)
11:Hold On (6:42)
12:Take It Like A Man (5:00)
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Externe Links:
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