Krokus / Hellraiser
Hellraiser Spielzeit: 55:53
Medium: CD
Label: AFM Records, 2006
Stil: Heavy Rock


Review vom 10.09.2006


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Nach einer ausgedehnten Double-Headliner-Tour durch Deutschland bescheren uns nun die Schweizer Krokus ihren neuen Longplayer. Ich war mächtig gespannt, konnte ich doch auf der abgelaufenen Tournee den Titelsong "Hellraiser" schon hören. Der versprach ein Krokus-Album in bester Manier. Zudem hatte mir Mandy Meyer in einem persönlichen Gespräch erzählt, dass die Scheibe wieder in Richtung der alten Krokus-Tugenden gehen wird. Also war meine Vorfreude recht groß.
Nun ist das Album da und schon nach dem abgelaufenen Titeltrack wird mir klar, dass da nicht zu viel versprochen wurde. Die Fans erwarten harten und ehrlichen Rock von Krokus. Den bekommen sie in jeder Hinsicht geboten. "Too Wired To Sleep" zieht das Tempo an und die 'angegrungten' Rock 'n' Roll-Themen werden gekonnt abgespult. Marc Storace singt wie in besten Zeiten. "Hangman" grooved richtig ab. Die gesamte Band drückt nach vorne und ohnehin hatte Mandy schon gesagt, dass er bisher selten in so einer guten Rhythmus-Maschinerie gespielt hat. Da scheint sich also genau die richtige Formation gefunden zu haben.
Krokus transportieren ihren bekannten und ehrlichen Sound in das Jahr 2006. Dafür sorgt auch Stefan Schwarzmann an den Drums. Exakt der richtige Mann, immerhin war der erst kürzlich an der Accept-Reunion beteiligt und weiß somit genau, was wichtig ist, um die altehrwürdigen Rocker in Szene zu setzen.
Die Jungs von Krokus sind viel zu abgezockt, als dass sie nicht wissen, wie man Geld verdienen kann. Soundmäßig an das "Headhunter"-Album erinnernd, haben sie einen mächtig rockenden, aber eingängigen Song wie "Angel Of My Dreams" eingespielt. Absolut radiotauglich und dazu geeignet, sowohl bei uns, als auch in Amerika abzuräumen. Diese Band hat noch nie durch abgedrehte und überzogene Arrangements geglänzt. Wenn man sich "Fight On" anhört, dann muss man einfach attestieren, dass es hier wirklich nur ums Abrocken geht. Trockene und präzise gespielte Gitarrenriffs sorgen für das notwendige Flair.
Ich finde, das sich die Musiker hervorragend ergänzen. Neben einem etablierten Sänger spielen gerade mit Mandy Meyer (Ex-Asia, Ex- Gotthard u.a.) und Stefan Schwarzmann (Ex-Accept, Ex- U.D.O., Ex- Helloween u.a.) Akteure mit, die jede Menge an Geist und Ideen mitbringen. Man geht mit Maß an die Sache ran, besinnt sich auf die Stärken und liefert somit ein richtiges Feuerwerk ab. Und auch Tony Castell und Dominique Favez tragen ganz entscheidend zum Gelingen bei.
Freunde des klassischen Rocks werden ebenfalls keineswegs enttäuscht werden. "So Long" fängt balladesk an und steigert sich zu einem tollen Midtempo-Rocker. Und ebenso geht es mit "Spirit Of The Night" richtig heavy ab. "Hellraiser" vereint musikalisch die Klassiker wie "Metal Rendezvous" und "Headhunter".
Ausfälle kann ich keine ausmachen, es macht einfach Spaß diese Platte zu hören. Kerniger harter Rock, wie er in den 80ern angesagt war, ist wieder in und genau das bekommt der Hörer hier. Wohl all denen, die diese Nu-Metal-Ära überlebt haben und sich nun endlich wieder auf ehrlichen harten Rock ohne Schnörkel besinnen.
Und von den anderen und gestandenen Bands aus dieser Zeit erhoffe ich mir ganz ehrlich, dass sie sich ein Beispiel nehmen. So wird das gemacht und der nächste Besuch bei einem Krokus-Live-Auftritt ist schon im Terminkalender vermerkt. That's Rock!!!
Line Up:
Marc Storace (vocals)
Mandy Meyer (guitars)
Tony Castell (Bass) (bass)
Dominique Favez (guitars)
Stefan Schwarzmann (drums)
Tracklist
01:Hellraiser (3:36)
02:Too Wired To Sleep (2:43)
03:Hangman (4:05)
04:Angel Of My Dreams (3:46)
05:Fight On (5:01)
06:So Long (4:29)
07:Spirit Of The Night (4:00)
08:Midnite Fantasy (4:08)
09:No Risk No Gain (3:51)
10:Turnin' Inside Out (3:50)
11:Take My Luv (4 :56)
12:Justice (3:45)
13:Luv Will Survive (3:36)
14:Rocks Off! (3:51)
Externe Links: