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Aynsley Lister / Tower Sessions
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Nun verfolge ich schon seit seinem Debüt-Album aus dem Jahr 1999 das Geschehen um Aynsley Lister, wozu auch so einige Konzerte zählen. Der britische Blues-Mann zählt für mich schon nicht mehr zur Kategorie 'Talent'. Dass er darüber verfügt, steht schon lange fest und mit seinen vielen tollen Alben verzückt er immer mehr Fans und die, die es hoffentlich noch werden. Bodenständig und sympathisch war Lister schon immer und er wird es wohl auch stets bleiben. Er ist für seine Anhänger da. Im Allgemeinen spricht man in Zusammenhang mit dem Engländer von Blues Rock. Er hat ja bereits erfolgreiche Ausflüge in etwas andere Gefilde hinter sich und man muss an dieser Stelle deutlich erwähnen, was er mit dem 2002 veröffentlichten Solo-Live-Album "Supakev n Pilchards" zustande gebracht hat.
2009 kam der Keyboarder Dan Healey zur Band und die Grundlage für das vorliegende Album waren die ständigen Fragen nach einer Platte, auf der "Purple Rain" zu finden ist. Diesen Silberling gibt es erst jetzt. Wie in einem Lister-Blog zu lesen ist, war die Band mit Healey, der zum damaligen Zeitpunkt bei den wenigen Support-Gigs für Lynyrd Skynyrd gerade erst dabei war, schon im August 2009 im Tower. Man hörte die Bänder, war zufrieden und dann ging es gleich auf eine ausgedehnte Europa-Tournee. Erst nach über fünfundvierzig Terminen nahm man sich die Aufnahmen abermals vor. Ergebnis:
»It sounded completely different to how we now sounded, everything sounded so safe.« Also buchte man im Januar 2010 kurzerhand den 'Turm' noch einmal und nun liegt dieses tolle Ergebnis vor. Wenn der aus Leicester stammende Musiker den "Soundman" spielt, hat er bei mir eh schon gewonnen. Diese Nummer von seiner ersten Platte steht in der Liste meiner Lister-Lieblinge ganz weit oben. Einfach scharf, dieses Stück! Über "Sugar Low" mit einem mächtigen Groove und nicht minder gespielter Slide-Gitarre kommt es zum Wunsch der Fans: "Purple Rain". Diese Nummer ist genial interpretiert und in ihr steckt so viel Lister, wie in allen anderen Nummern auch. Besonders als Sänger macht er gerade hier sein eigenes Ding und lässt Prince Prince sein. Die Combo kratzt so eben an der Grenze von zehn Minuten und somit ist auch noch viel los in dem Track. Listers feinfühliges Spiel im ruhigen Teil zwingt einen auf die Knie.
Einige Stücke stammen von Upside Down und Equilibrium oder gehen an einer Zeitleiste weiter zurück. Ohne Zweifel sind alle Titel seit ihrem Erscheinen auf diversen Silberlingen gereift, wie sehr guter Whiskey. Die Band hat die positiven Schwingungen der Konzertreise konservieren können und auch ohne Publikum haben die "Tower Sessions" einen hundertprozentigen Live-Touch.
Der Keyboarder Dan Healey ist ein echter Zugewinn für die Band und den gesamten Sound der Gruppe. Lister hat einen adäquaten Doppelpartner gefunden und hoffentlich bleibt dieses Line-up noch länger bestehen.
Wie das schlagfertige Stück Blues Rock "Hero" stammt auch die vom Protagonisten sehr gerne gepielte Hendrix-Vorlage "Crosstown Traffic" vom Album "All Or Nothing" (2002). Den verstorbenen Saiten-Hexer konnte Lister immer schon klasse interpretieren und live mischt die Nummer jetzt auch noch Healey auf. "In The Morning" ist Lister-Rock'n'Roll und spätestens wenn "With Me Tonight" seinen unnachgiebigen Lauf nimmt, weiß man, dass er in der Blues Rock-Liga ganz weit oben anzusiedeln ist. Das Gitarrensolo im ruhigeren Part hat der Mann für die Ewigkeit gespielt.
Es ist unnötig, an dieser Stelle weitere Worte zu verlieren. Aynsley Lister gibt mit einer tollen Band an seiner Seite ein weiteres, beeindruckendes Testament seiner Leistungsfähigkeit ab. "Tower Sessions" ist für jeden Blues Rock-Begeisterten Pflicht!
Line-up:
Aynsley Lister (guitar, vocals) Dan Healey (keyboards) Midus Guerreiro (bass, vocals) Simon Small (drums, vocals)
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