Jeff Larson / House Concert
House Concert Spielzeit: 35:26
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2011
Stil: Westcoast, Folk


Review vom 13.07.2011


Wolfgang Giese
Die Musik Kaliforniens hat oft das gewisse 'sonnige' Element, das Gefühl von Sommer, von Frische, von Fröhlichkeit und Ausgelassenheit - so auch bei Jeff Larson. Wie schon bei den Vorgängern, Left A Dream (2008) und Heart Of The Valley (2009), präsentiert er mit "House Concert" erneut diese herrliche 'Westcoast'-Atmosphäre, dieses Mal jedoch live und vor kleinem Publikum, sozusagen im Wohnzimmer von Russ & Julie Paris in Oak Park/California, aufgenommen am 15.1.2011. Das hat mich gleich an unser Wohnzimmerkonzert von und mit Allan Frank erinnert, eben auch in kleiner und intimer Atmosphäre, umgeben von Freunden und Nachbarn. Vielleicht sollte man das auch einmal veröffentlichen...
Nun denn, jetzt zu dieser neuen Scheibe von Jeff, die uns die Wartezeit auf die anstehende Studioproduktion verkürzen soll. »Let's give a very warm Welcome Back to Jeff Larson« , mit diesen Worten wird das Konzert angekündigt, die Gäste applaudieren und es sind bereits die ersten Takte, mit zwei Gitarren und Gesang, die mir sogleich den Anschein vermitteln: Ist das etwa die Band America?? Nicht, weil es genau so klingt, sondern weil man sofort in dieser unvergleichlichen Westcoast-Stimmung ist. Ja, ich schmelze dahin, das ist der Sound von Sommer, von Entspannung, von Gemütlichkeit, von guten Gefühlen, einfach wunderschön.... Sogar, wenn es einmal regnen sollte, ist es egal: "I Don't Mind The Rain", so der Titel. "Hey!", so geht es uptempo weiter. Der Akustikgitarre von Larson setzt Hank Linderman seine kraftvoll gespielte E-Gitarre entgegen, ein bestens eingespieltes Team - dazu immer wieder dieser sanfte, dahinschmelzende Gesang, der mich echt anmacht. Hinzu kommen noch zusätzliche Backing Vocals von Jeddrah Schmit, die der vorherrschenden Harmonie noch eine Zugabe spendieren.
Der wirklich gute Sound, der die Musik sehr plastisch darstellt, überzeugt derart, als würde man inmitten der kleinen Schar von Leuten sitzen, die diesen akustischen Genuss live wahrnehmen durften. Das ist kalifornische Popmusik der besonderen, ihr eigenen sonnigen Art. Der Hauch der alten Eagles und von America, alles reduziert auf zwei Instrumente, durchweht das Wohnzimmer von Russ & Julie. Auch hier bei mir weht es mit - ja, ich liebe diese unendlich wirkende Harmonie, zu der man sich fallen lassen und einfach träumen kann...
Neben bereits bekannten Titeln gibt es drei neue Stücke zu hören, die auf dem kommenden Studioalbum Platz finden sollen (wann erscheint es endlich?).
Mit Larson habe ich wirklich einen Musiker kennen gelernt, von dem ich der Meinung bin, dass er ganz nach oben gehört. Ganz im Gegensatz zur ruhigen Musik steht das absolut grelle Cover, das an die Kunst der Sechziger erinnert. Die Schrift flimmert so vor den Augen, dass man den Aufdruck kaum lesen kann.
Dank an Hank Linderman für den transparenten Mix, der dem Hörer beinahe nachträglich ermöglicht, sich 'dabei gewesen zu sein' zu fühlen. Mein Lieblingssong ist übrigens "Ghosts Of San Miguel" - ganz, ganz wunderschön!! Aber wenn ich mir das so recht überlege, sind alle Stücke auf "House Concert" meine Lieblingssongs!
Line-up:
Jeff Larson (lead vocal, acoustic guitar)
Hank Linderman (electric guitar, backing vocal)
Jeddrah Schmit (harmony vocal)
Tracklist
01:I Don't Mind The Rain
02:Hey!
03:Hapless Sky
04:Ghosts Of San Miguel
05:February Passing Through
06:One Good Lie
07:See It Fall
08:You Remind Me Of The Sun
09:Approaching Midnight
10:Under The Weather
(all songs written by Jeff Larson)
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