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Lahannya / Scavenger
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Lahannya ruht sich wohl nicht so gerne all zu lange aus. Die Londoner Düsternis-Künstlerin versüßt ihren Fans die Wartezeit zwischen dem starken 2009er-Album Defiance und dem anstehenden "Dystopia" mit einem CD/DVD-Doppelpack. "Scavenger" ist so eine Art erweitere EP mit visuellem Bonus. Am Anfang stehen zwei neue Tracks, die auf "Dystopia" zu finden sein werden. Fürs Ohr gibt es des weiteren vier Tracks, die 2010 in Essen aufgenommen wurden; und für Ohren und Augen den Mitschnitt von Lahannyas Auftritt beim Metal Female Voices Fest VII 2009 im belgischen Wieze.
Das Spannendste also gleich vorweg: die neuen Songs! Und die versprechen wirklich viel. Stilistisch hat sich nicht viel geändert ... düstere Gitarren, Synthesizer-Effekte, angespannt-unheimliche Stimmungen, und Lahannyas klare Stimme mit schöner Melancholie obendrauf. Elemente von Prog Metal, Alternative Rock, Goth Metal und sogar New Wave fließen ineinander und erzeugen schaurige Spannung.
Beim ersten Song, dem Titeltrack für Veröffentlichung, "Scavenger", fällt auf, dass die Gangart noch etwas härter ist als auf "Defiance": Ein sehr energischer und verhältnismäßig temporeicher Drive mit rohen, breitwandigen Gitarren, orchestrale Keyboardtupfer und ein eindringlicher Chorus über Double Bass - ziemlich imposant. Und "Beautiful Wasteland" bildet ein prachtvolles Gegenstück: Gedrücktes Tempo, die tiefer gestimmten Gitarren zäh fließend, eine melancholische, Trance-artige Grundstimmung. Wenn "Dystopia" ähnlich packend und abwechslungsreich wird, dann steht ein gutes Album an.
Die folgenden Live-Tracks sind ein Mix vom ersten Album "Shotgun Reality", der EP "Welcome To The Underground" und dem Album "Defiance" ... schön, Lahannya auch mal live erleben zu können - auf der DVD dann auch noch in Farbe! Der 36-Minuten-Auftritt beim Festival in Belgien deckt ganz gut die Bandbreite der Musik ab und ist natürlich auch was fürs Auge. Lahannya in ihrer lackierten Kutte ist halt schon ein Hingucker.
Der Auftritt an sich ist okay, aber nicht der Burner. Beim Gros der Besucher beim Metal Female Voices Fest dürfte es sich nicht um ausgesprochene Lahannya-Kenner handeln - Interesse ja, Begeisterung nein. Und entsprechend kommt Lahannya auf der Bühne etwas unsicher rüber, denn auch ihr merkt man an, dass sie ihrerseits das dortige Publikum nicht einschätzen kann. Dennoch: sauber durchgezogen. Die pulsierenden Dunkel-Drives mit sphärischen Refrains kommen gut rüber, wenn man auch besonders bei der Live-Aneinanderreihung merkt, dass die Songs in Zukunft mehr Abwechslung brauchen, sonst erschöpft sich die musikalische Aussagekraft!
Um so mehr machen die beiden neuen Studio-Tracks Lust auf den nächsten Longplayer. Und die DVD, immerhin mit gut einer Handvoll Kameras ordentlich mitgeschnitten, ist zumindest auch ein Appetizer, Lahannya mal live zu sehen. Die Möglichkeit gibt es in Deutschland im Herbst Zwo-elf, da supportet sie ASP. Lahannya-Fans, Sammler und Kaufsüchtige ordern das multimediale "Scavenger"-Paket. Alle anderen können getrost auf die Veröffentlichung von "Dystopia" warten - und nun können sie noch ein Stück zuversichtlicher sein, dass das Album ein starkes Teil wird!
Line-up:
Lahannya (vocals) Lutz Demmler (bass, synths, additional guitars) Christopher Milden (guitars) Lars Nippa (drums) Sascha Dannenberger (guitars - #2) Belle (drums - DVD)
Externe Links:
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