Boah, ein Album, das mich direkt beim ersten Durchlauf so dermaßen begeisterte wie das hier zu besprechende, hatte ich auch schon lange nicht mehr in den Flossen. Langhorne Slim & The Law heißt dieses Quartett von der Westküste der USA, das es mir richtig angetan hat. Langhorne Slim, der allerdings im Osten (Pennsylvania) geboren sowie aufgewachsen war und somit logischerweise sein Glück erst mal in New York versuchte, ist der Songwriter, Sänger und somit Kopf dieser Truppe, die gerade erst vor Kurzem für ein paar wenige Konzerte in Deutschland unterwegs war.
"The Way We Move" geht unter die Haut. Und das hat gleich mehrere Gründe, als da erstens das sehr gute Songwriting wäre, zweitens eine äußerst charmante Garagen- bzw. Straßenmentalität vorherrscht und drittens mit dem Protagonisten ein sehr mitreißender Frontmann bzw. Sänger auf dem Programm steht. Langhorne Slims vom Leben gezeichneten, sich eher in höheren Tonlagen befindlichen Vocals haben etwas Getriebenes, Verzweifeltes und dennoch so Powervolles wie auch Unerschütterliches an sich, dass man sich dem kaum entziehen kann.
Vollkommen an mir vorbei ging das Debütalbum "Be Set Free" aus dem Jahr 2009, das aber auch schon in bestimmten Kreisen einschlug wie eine sprichwörtliche Bombe. Auch auf seiner zweiten Platte brennt der Amerikaner so lichterloh, dass einem von der gebotenen Intensität beim Anhören fast die Augenbrauen versengt werden. Die Themen seiner Lyrics sind meist sehr persönlich und offensichtlich immer noch nicht verarbeitet, was man den Tracks (im allerpositivsten Sinn gemeint) auch anhört.
Musikalisch wird hier auf sehr spannende Weise (bei amerikanischen Bands ja auch nicht unüblich) so einiges in den Kochtopf geworfen. Neben bodenständigem wie ungestümem Rock verfügt Langhorne Slims Stimme auch über eine gehörige Dosis (White) Soul, der gerne auch mal gegen eine Dosis Country oder eine Prise Folk ausgetauscht wird. Immer dem jeweiligen Song angemessen, immer unaufgesetzt, immer echt sowie mit tonnenweise Feeling versehen und immer voll ins Schwarze bzw. ins Mark treffend!
Ich erspare mir hier, detaillierter auf die einzelnen Tracks einzugehen, da sich diese Scheibe eigentlich für jeden Musikfreund lohnt, sie selbst zu entdecken. Egal, ob der kampfansagende Titelsong, das groovige und vom Piano bestimmte "Fire", das mitreißende wie verzweifelte "On The Attack" (bei dem Slim zu Beginn sogar an den seligen Steve Marriott erinnert) oder die wunderschöne Bluegrass-Nummer "Salvation", ganz zu schweigen von dem Akustik-Rocker "Bad Luck", der sehr schnell im Ohr hängen bleibt, jeder einzelne Titel ist ein Gewinner. Und die gerade angesprochenen waren lediglich die ersten fünf Tracks dieser hammerstarken Scheibe.
Für mich stellt "The Way We Move", das zweite Album von Langhorne Slim & The Law, zusammen mit dem seinerzeit und bis vor kurzem leider vergessenen Schmuckstück von Billy Marlowe bisher die größte positive Überraschung des laufenden Jahres dar und hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Ein wahrer Geheimtipp und deshalb unbedingt von mir empfohlen, diese Band anzuchecken! Selten ist mir seit geraumer Zeit ein (jüngerer) Sänger vor die Ohren gekommen, der so überzeugend und authentisch rüberkommt.
Der ganz davon abgesehen auch noch richtig gute Songs schreibt und (wie bereits erwähnt) total mitreißt! Garantiert jetzt schon in der engen Auswahl zu meinem Top-Album des Jahres 2013!
Line-up:
Langhorne Slim (guitars, lead vocals)
David Moore (piano, keyboards, banjo, guitars, background vocals)
Jeff Ratner (bass, background vocals)
Malachi DeLorenzo (drums & percussion, background vocals)
With:
Sam Duffy (fiddle)
Kenny Warren (trumpet)
Jeremy Viner (tenor saxophone, clarinet)
Andrew Carrico (baritone saxophone)
Sam Kulik (trombones)
Tracklist |
01:The Way We Move
02:Bad Luck
03:Fire
04:Salvation
05:On The Attack
06:Someday
07:Great Divide
08:Just A Dream
09:Song For Sid
10:Found My Heart
11:Wild Soul
12:Two Crooked Hearts
13:Coffee Cups
14:Past Lives
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