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The Lizards / 4.2.11
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The Lizards wurden als eine Blues Rock-Band 1997 in New York gegründet und legen nun mit "4.2.11" ihre dritte DVD vor. Über den 'unsinnigen' Titel wurde gemutmaßt, dass die 4 für die Bandmitglieder steht und die 11 für die vollaufgedrehten Regler der Amps, dann bleibt allerdings noch die 2 über; vielleicht zwei Stunden Laufzeit? Aufgenommen bei vier Konzerten 2005 und 2006, davon zwei in den USA, ein Teil des 2005er Auftritts beim Sweden Rock Festival und ein wenig aus Wilhelmshaven - insgesamt fast zwei Stunden harter Blues Rock. Acht Titel wurden im 'B.B.King Blues Club' in New York eingespielt; hier hatte die Band die Ehre, als Support für Cactus, die nach 33 Jahren ihre Reunion feierten, das Publikum warm zu machen.
Apropos Publikum: So schlaff und träge habe ich selten eine Zuhörerschaft gesehen - hier bewegte sich fast gar nichts. Beim anschließenden Cactus-Konzert war dann Gott sei Dank mehr Feedback. Ich habe die Lizards 2005 als Vorgruppe von UFO gesehen, und da ging wahrlich die Post ab. Geboten wurde geradliniger Blues Rock, bestehend aus einem Querschnitt der ersten vier Studioalben. Ganz neu kamen "I'm mad" und "Tramp" vom gerade erst veröffentlichten Album Archeology, welches 'nur' Coversongs enthält.
Es geht von Anfang an druckvoll zur Sache. Mike DiMeo legt sich gleich vom ersten Stück an stimmlich mächtig ins Zeug. Anmerkung am Rande: DiMeo ist der Nachfolger von John Garner, dem ehemaligen singenden Drummer von Sir Lord Baltimore. Bobby Rondinelli, der sich seine Sporen u.a. bei Black Sabbath, Blue Öyster Cult, Quiet Riot und Rainbow verdiente, zeigt in jedem Titel, dass das Schlagzeug nicht nur zum Taktgeben dient. Seine Breaks lockern die Stücke ungemein auf und seine Soli
stellen heraus, dass er zu den Besten seiner Zunft gehört. Randy Pratt steht ihm mit seinem Können am sechssaitigen Tieftöner in keinster Weise nach, auch an der Harp beweist er einen langen Atem. Ebenso lässt Patrick Klein keine Zweifel daran, dass er technisch und handwerklich ein Könner an der Gitarre ist.
Meine Favoriten sind zum Einen "Hyperspace", ein Instrumental, indem DiMeo zeigt, dass er nicht nur gut shouten kann, sondern sich auch an den Tasten auskennt; hier kommt Harpspieler Randy endlich auch mal wieder zum Zuge. "I'm Mad" vom alten Blueser John Lee Hooker wird mit viel Herzblut zu Gehör gebracht - hier kann DiMeo sein Bluesorgan richtig ausspielen. Zum anderen das aus der bisherigen musikalischen Rolle fallende, neunminütige, sphärisch-dichte "Ariel/My Dark Angel", welches ruhig groovend beginnt und sich bis zur Höchstform, angereichert durch virtuose Bassläufe, steigert. Alle Titel kommen richtig gut rüber, wobei ich mir ein durchgehendes Konzert gewünscht hätte und nicht diese Zusammenschnipselei aus vier Gigs.
Bild- und Tonqualität sowie Kameraführung sind größtenteils okay, bemängeln kann ich eigentlich nur die fehlenden Informationen auf der DVD-Hülle; als Konsument erwartet man zumindest eine Tracklist. Das Bonusmaterial beschränkt sich auf eine dreiminütige Bildergalerie, bei dem Medium DVD wäre hier mehr drin gewesen. Die kurzen Interviewsequenzen gehören auch nicht unbedingt zwischen die Titel - das hätte man auch als Extra bringen können. Leider fehlen hier wieder mal die deutschen Untertitel für die weniger Englischkundigen.
Ein grober Schnitzer hat sich auf dem wenig informativen Cover breitgemacht: Die Spielzeit wird mit 155 Minuten angegeben, dabei handelt es sich nur um eine Länge von 1 Stunde und 55 Minuten. Wenn nur spärliche Angaben, dann bitte doch keine falschen! Ein Blick auf die Lizards-Homepage lohnt in jedem Fall, da hier Informationen über die Wurzeln und das Equipment der einzelnen Bandmitglieder hinterlegt sind.
Line-up:
Mike DiMeo (vocals, keyboards) Patrick Klein (guitar) Randy Pratt (bass, harp) Bobby Rondinelli (drums)
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