Path Of Love (2011) hat einen Nachfolger bekommen. "Spiritual Walk" ist mit fast fünfundfünfzig Minuten ein gut gefülltes Album geworden. Die Musiker um den Mastermind der Band Loving The Sun, Joe Weninghoff, haben Lieder eingespielt, die den Hörer auf ganz charmante Art und Weise zu einer musikalischen Reise der besonderen Art einladen. Wer von Trance bis rockigem Ambiente etwas Gutes zu bieten hat, muss schon beim Songwriting beste Qualitäten ausweisen können.
Diese Feststellung ist bei allen Mitgliedern der Gruppe offenkundig. Aus meiner Sicht decken die vom roten Faden der Psychedelic durchzogenen Songs ein relativ großes Spektrum der Welt zwischen den verschiedenen Stil-Planeten ab. Die drei Frauen in der Combo prägen die Kompositionen mit ihren ausdrucksstarken Stimmen und die drei Männer mit Joe Weninghoff (Gitarre/Keyboards), Jörg Langanke (Bass) sowie Schlagzeuger Uwe Hasenkox servieren uns einerseits entspannten Rhythmen sowie im Verständnis von Loving The Sun andererseits auch rockende Kost.
Neben der verträumten Auslage, bei der man immer wieder die Ohren vor Freude spitzt, fällt einem die Komposition "Holding On" ganz besonders auf. Hier dreht neben schön geknüpften Keyboard-Teppichen, einer wunderschön singenden Alev Cetinyilmaz und zurückhaltendem Schlagzeug eine Slidegitarre ihre Runden. Sie taucht nicht immer auf, aber wenn, dann darf man bei diesem Track durchaus von Blues-Feeling sprechen. Klasse!
Diese 12-Takter-Töne werden von der E-Gitarre bereits in "My House" geliefert. Die Abgrenzung des Sechssaiters zur gesamten anderen Stimmung des Tracks ist vorzüglich arrangiert worden. An einem derartig schönen Song kommt die wärmende Atmosphäre richtig gut rüber. Man begeistert jenseits jeder Hektik. Genau darin liegt eine der Loving The Sun-Stärken. Dann darf man sich auch noch über Lieder freuen, die mit einem sanft groovenden Reggaerhythmus umgeben sind. Super!
Bemerkenswert ist auch der herrlich gezupfte Tieftöner von Jörg Langanke. Dabei ist sein Instrument, neben dem Schlagzeug, die treibende Feder der Nummern. Im abschließenden "Horizon" hat er seinem Bass einen ganz besonderen Klang verpasst oder er spielt einen bundlosen Viersaiter.
Mit einem Durchgang ist der Hörer bei Loving The Sun noch lange nicht am Ende der Genüsse angekommen. Dieser Platte kann man nur mit mehreren Spins gerecht werden, denn man begibt sich in die Rolle des Entdeckers der unzähligen Feinheiten, die die Arrangements prägen. Mit über sechs Minuten Spielzeit eröffnet der Titeltrack "Spiritual Walk" eine von Pastellfarben erfüllte, schwebend Landschaft, die einen auf unmerkliche Art und Weise in seinen Kreis zieht.
Die Aussagekraft des Albums ergibt sich auch durch die Produktion ( Loving The Sun), dem Mixing ( Florian Müller) sowie Mastering von Marlon Klein (unter anderem Rainer Baumann, Curt Cress, Dissidenten, Family Five, Snowball, Spooky Tooth). "What You Say" ist Hingabe in Vollendung. Unglaublich, wie feinfühlig diese Nummer dahingroovt. Mittendrin ein Break, mit dem Spannung aufgebaut wird. Dann reichert man den Sound über Streicher-Klänge und perlende Keyboards wieder an. Bei solchen Kompositionen ist ein sensibler Schlagzeuger gefragt. Da überzeugt Uwe Hasenkox mit seiner zurückhaltenden Rhythmik ungemein.
Loving The Sun spielt besondere Musik für besondere Stunden. Bei "Spiritual Walk" laden Genießer im Himmel der Träume und können dort durch herrliche Songs entspannt oder sich von der Intensität mitreißen lassen.
Line-up:
Alev Cetinyilmaz (vocals - #1-5,8,9,11)
Marie Craven (vocals - #6,7)
Andrea Heukamp (backing vocals - #1-11)
Jörg Langanke (bass)
Uwe Hasenkox (drums)
Joe Weninghoff (guitar, keyboards - #1-11)
Tracklist |
01:Little Girl (5:21)
02:Apple Tree (5:11)
03:Spiritual Walk (6:11)
04:My House (5:46)
05:Holding On (4:06)
06:Beat Of Your Heart (4:13)
07:What You Say (5:04)
08:I'm So Excited (4:00)
09:Teasing My Soul (5:22)
10:Silence (4:26)
11:Horizon (4:22)
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