Spielzeit: 65:35 Medium: CD Label: Lion Music, 2007 Stil: Prog Metal, Prog Rock Review vom 30.05.2007 Ralf 'Jogi' Ruhenstroth

Schlagzeuger John Macaluso (u.a. Ex-Riot) hat inzwischen über 200 Alben eingespielt. Bei der näheren Betrachtung seiner umfangreichen Diskographie finden wir zusätzlich ARK und
Yngwie Malmsteen. Sein eigenes Projekt hat er nun Union Radio genannt und dafür eine illustre Schar an guten Musikern um sich gesammelt. Einige von denen haben Rang und Namen und bürgen in der Regel auch für Qualität.

Da hätten wir zum einen den kanadischen Sänger James LaBrie, der ansonsten bei den Prog Metal-Ikonen von Dream Theater das Mikro schwingt. LaBrie ist allerdings auch solo unterwegs. So spielte er die tolle Scheibe "Elements Of Persuasion" ein und bewies damit, dass er auch ohne die beiden Prog-Götter Mike Portnoy und John Petrucci Qualität abliefern kann. Zusätzlich war er auch schon bei Arjen Lucassens Projekt Ayreon beteiligt. Und nun singt er auf dem vorliegenden Album den Eröffnungstrack "Soul In Your Mind", ein heftiger und treibender Song. Bereits hier beweist John Macaluso, dass er zu den Ausnahmeschlagzeugern im Rockbusiness gehört. Dazu spielt
Vitalij Kuprij die Tasten. Den hatten wir erst kürzlich mit seinem aktuellen Album Glacial Inferno zur Besprechung.

Bei "Mother Illusion" treffen wir auf einen Weggefährten von Macaluso. Zusammen mit Sänger Mike DiMeo hielt er die Riot-Fahne aufrecht. DiMeo macht übrigens auch bei The Lizards auf sich aufmerksam und steckt demzufolge ebenfalls voll im Geschäft. Noch dazu besteht das Engagement bei Masterplan.

Bei "The Radio Waves Goodbye" handelt es sich um progressiven, harten Rock, der auch die Grenze ins Metallische oftmals überschreitet. Der Groove wird stets an der Schießbude verursacht.
Dritter Sänger im Bunde ist Adriaan Holtz (ARK). "Dissolved" ist eingängig, locker und lebt natürlich von der Gesangsarbeit. Und dennoch ist die Musik nicht anspruchslos. Es werden haufenweise Ideen verarbeitet.

Über das gesamte Album finden wir viel Spielfreude vor. Man hat den Eindruck, als wenn alle beteiligten Künstler förmlich darauf brennen, ihre Visitenkarte zu hinterlassen. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass ein Chris Caffery (Savatage) bei "Gates To Bridges" zur Gitarre greift. Es handelt sich um ein Netzwerk, denn Caffery hatte auf seinem Solo-Album "God Damn War" zusammen mit Dave Eggar gespielt, der die Cello-Töne besteuerte. Hier hören wir Eggar bei "T-34", einem experimentell veranlagten Stück.

Vollkommen aus der Rolle gerät die Dixie-Jazz-Nummer "The Six Foot Under Happy Man", bei der Randy Coven die Bassgitarre bedient und sich Fachmann Jimmy Halperin beteiligt. Das hat in der Tat nichts mit progressiver Musik zu tun, beweist aber die Vielseitigkeit der Musiker und stellt vor allen Dingen die Verwendungsbreite von Drummer John Macaluso in den Vordergrund.

Im Ergebnis hören wir eine sehr interessante und abwechslungsreiche Scheibe. Viele Tempowechsel, tolle Musiker und eine Menge an Ideen, die einige Umläufe abfordern, um alle versteckten Details zu entdecken.

Line-up:
John Macaluso (drums, vocals - # 9, 11, 13)
James LaBrie (vocals - # 1)
Vitalij Kuprij (keyboards, piano - # 1, 2)
Ze Gray (bass - # 1, 2, 6, 10, 12)
Alex Rastopskin (guitars - # 1, 6, 13)
Don Chaffin (backing vocals - # 1, 11, vocals - # 8)
Dimuti (keyboards, guitars - # 1, 2, 3, 4, 6, 10, 12, 13, vocals - # 13)
Mike DiMeo (vocals - # 2, 4)
Adriaan Holtz (vocals - # 3, 6, 7, 10, 12)
Larry Meyer (bass, guitars - # 3, 7, 8, 11)
Robert Katrikh (guitars - # 4)
Chris Caffery (guitars - # 4)
Marco Sfogli (guitars, bazuki - # 5, 7, 12)
Dave Eggar (cello # - 5)
Donna Macaluso (backing vocals - # 6)
Laura Macaluso (backing vocals - # 6)
Kristin Drewes (backing vocals - # 6, flutes - # 10)
Derrik Weiland (piano - # 7)
Jack Frost (guitars - # 8)
Marty Mallinger (keyboards - # 8)
Suzy (vocals - # 9)
Alex Masi (guitars - # 10)
Randy Coven (bass - # 11)
Jimmy Halperin (horn - # 11)