
Nach dem fantastischen
Vicious Rumors-Gig diesen Juni fand in der Live-Music-Hall in Mörlenbach-Weiher am 5. November wieder ein Konzert des klassischen Metal-Spektrums statt; dieses Mal so plakativ wie selten. Denn die kürzlich nach einem zwischenzeitlichen Namenswechsel in
Metalforce reformierten
Majesty beehrten an diesem Abend das beschauliche Dörfchen im tiefsten Odenwald. Mit einem Eintrittspreis von 9 € wurde einiges fürs Geld geboten, was sich auch an der verhältnismäßig hohen Besucherzahl von rund 100-150 Personen zeigte. Es geht also doch! Zum Vergleich: Bei
Vicious Rumors kamen in etwa rund 40 Headbanger...

Um etwa 21:15 Uhr begann das Programm mit der Frankenthaler Power Metal-Combo
Boomerang, die rund eine ¾-Stunde ausschließlich eigene Stücke bot. Zwar war es wirklich traurig mit anzusehen, hinter welch mickrigem Schlagzeug der Drummer seine Künste vollbringen durfte (wo nebenan das riesige
Majesty-Schlagzeug türmte...), nichtsdestotrotz meisterten die Pfälzer ihre Job reichlich lobenswert. Mal schimmerten in galoppierenden Speed-Tracks eindeutige
Running Wild-Einflüsse hervor, dann kamen wieder gänzlich andere Inspirationen zum Vorschein. Der Preis für den Entertainer des Abends geht an übrigens Gitarrist
Thomas, der mit seinen witzigen Ansagen in bestem Pfälzisch für einige Lacher sorgte...

Etwa 30 Minuten dauerte die unter anderem durch
Priests "Painkiller" beschallte Umbaupause, bis
Majesty aus der
KIT-City Lauda-Königshofen mit dem Doppelpack "Metal Law"/"Hail To Majesty" und ohne jegliche Amps im Gepäck die Bühne betraten. Nun, wo kam dann der (doch recht fette) Sound her? Wie mir ein Kumpel erzählte, scheinen selbst sie als klassische Metal-Band eine neuerdings relativ gängige Methode zu nutzen, sämtliche Instrumente über einen kleinen PC zu verstärken. Das hat den Vorteil, dass man zwar einerseits keinen großartigen Soundcheck machen muss, andererseits leidet darunter natürlich der Klang... Nun, Schwamm drüber! Denn trotz dieser ziemlich unorthodoxen Herangehensweise (ein Hoch auf alle Marshall-Boxen dieses Planeten!) begeisterte jede Sekunde ihres über 90-minütigen Sets. Zu Songs wie "Metal On The Road", "Reign In Glory", der High-Speed-Kanone "Heavy Metal Battlecry" oder dem brandneuen "Own The Crown" war logischerweise permanentes Fist-In-The-Air-Banging angesagt und selbst wenn man ein Lied auf unverständlicherweise noch nicht kannte, konnte man es spätestens beim letzten Refrain in- und auswendig mitgröhlen. Die Fans empfingen Bandboss und KIT-Mitveranstalter
Tarek Maghary sowie seine vier in Lederkluft eingekleideten Mitstreiter mit offenen Armen, was der Band bzw. allen voran ihrem Frontmann mächtig zu imponieren schien. Nach "Swords And Sorcery" wurde kurze Zeit später durch "Epic War" der Zugabenblock eingeleitet, bis sie sich mit der göttlichen Bandhymne und Lebensweisheit "Keep It True", das in "Metal To The Metalheads" überging, von den sprichwörtlichen 'Brothers & Sisters Of Steel' verabschiedeten. Ohne Wenn und Aber:
Majesty sind einfach die deutsche Antwort auf
Manowar: Punkt! Aus! Schluss!!!