Lang lang ist's her, seit
Fish seine damalige Band
Marillion Ende der achtziger Jahre verlassen hat. Was der damaligen Chartstürmer-Band vielleicht nicht gut tat, ist zwanzig Jahre nach dem ersten Album mit
Steve Hogarth gar nicht mal so übel, denn die Band verfügt über einen sehr charismatischen und perfekten Sänger, der mit seiner brüchigen, wehleidigen, aber sehr sauberen Gänsehaut-Stimme brillieren kann. So auch geschehen beim Akustik-Konzert in Hamburg. Rein unplugged wurde jedoch nicht gespielt. Elektrischer Bass und E-Gitarre kamen neben akustischen Derivaten beider Instrumente zum Einsatz. Zusätzlich wurden einige Exoten verwendet. Sänger
Hogarth spielte z.B. Hammered Dulcimer, Bassist
Pete Trewavas spielte Xylophon und Keyboarder
Mark Kelly bediente Glockenspiel und Autoharp.
Als jedoch diverse Songs wie "Lavender" oder "Easter" von lautstarken Fans gefordert wurden, ignorierte der Ton angebende Sänger die Zurufe nahezu vollständig. Selten gab er einen kleinen Kommentar zu den Wünschen. Manchmal schien er sogar so zu tun, nichts verstanden zu haben. Trotzdem hat der geneigte Hörer kein Highlight vermisst.
Dargeboten wurden insgesamt zwei volle Stunden mit einer Pause, in der überteuerte Getränke und Speisen, sowie relativ günstige Fanartikel erworben werden konnten. T-Shirts gab es bereits für 16 Euro. Ein Pullover kostete 33 Euro. Zum Vergleich: Bei
Porcupine Tree in
Hannover musste der Fan 25 Euro für ein T-Shirt und 40 Euro für einen Pulli blechen.
Nach der Pause ging es weiter mit wieder einmal gut ankommenden Songs, wie dem britischen Singlehit "You're Gone" aus dem starken 2004er Machwerk
Marbles. Mehr und mehr wurde das Publikum mit Händeklatschen und diversen Stimmlauten in die Band-Darbietung mit einbezogen. Alles explodierte in zwei von den Fans geforderten Zugaben. In der ersten bildete das mit Hitpotential ausgestattete "Made Again" aus "Brave" den Abschluss. Dann, als das Publikum schon mit dem Ende des Konzertes rechnete, wurde doch noch eine zweite Zugabe gespielt.
Insgesamt war es ein stimmungsvoller, intensiver Abend, bei dem ständiges Zuhören wie von selbst kam und man sich als Besucher der ausgezeichneten Performance nicht entziehen konnte. Alt und müde klang die Band dabei zu keinem einzigen Zeitpunkt. Dankbar war der Fan sicherlich auch wegen der ausreichenden Sitzplätze, sodass das Event zu einem reinen Genuss allererster Sahne wurde.