Masterplan / MK II
MK II Spielzeit: 52:32
Medium: CD
Label: AFM Records, 2007
Stil: Heavy Metal

Review vom 23.02.2007


Ilka Czernohorsky
Mittlerweile wird sich rumgesprochen haben, dass sich einiges getan hat im Masterplan-Camp: Uli Kusch hat den Platz hinter der Schießbude Mike Terrana überlassen und anstelle von Jorn Lande, der sich offensichtlich lieber seinen Solo-Projekten widmet, stellt jetzt Mike DiMeo der Band seine Stimmbänder zur Verfügung. Und offen gesagt, DiMeo macht seinen Job wirklich hervorragend. Er bringt frischen Wind in die Band und verpasst den Songs auf "MK II" eine neue Note.
Eines jedoch hat sich nicht geändert: Hochkaräter ersetzten wiederum Hochkaräter, genießen doch sowohl Kusch und Terrana als auch Lande und DiMeo großes Ansehen in der Musikszene und es ist einfach nur müßig aufzuzählen, wo die vier Herren bereits ihre Duftmarken hinterlassen haben.
Hintergrundinfos zum 'Bäumchen-wechsle-dich-Spiel' konnten wir im Interview mit Roland Grapow erfahren.
Der Titel des Albums - "MK II" - weckt in mir irgendwie Assoziationen an Deep Purple: Na klar - 'Mark II'!! Das war doch die Besetzung der Band, nämlich als Ende 1969 Rod Evans und Nick Simper durch Sänger Ian Gillan und den Bassisten Roger Glover ersetzt wurden und Deep Purples Aufstieg unaufhaltsam begann.
Hatten Masterplan tatsächlich den Erfolg von 'Mark II' im Hinterkopf, als sie den Arbeitstitel "MK II" für ihr Album auswählten? Wer weiß es schon.
Im Vorfeld der Veröffentlichung von "MK II" gab es bereits die EP "Lost And Gone", mit einem Bonus-Track, Extra-Intro und Video-Interview von 25 Minuten Länge bestückt, zum Anfüttern, die im Allgemeinen recht gute Kritiken einfahren konnte, so dass die Erwartungen an das Album natürlich dementsprechend hoch sind.
Doch ich kann vorweg nehmen, dass diese voll und ganz erfüllt werden. Die Stücke kommen mit ordentlicher Power daher und sind teilweise mit den typischen Mitgrölrefrains ausgestattet. Ein knackiger Ohrwurm reiht sich an den anderen, die Songs sind gradlinig und wirken trotz Keyboards nicht überladen oder gar völlig zugekleistert. Wohltuend ebenfalls die völlig frickelfreie Gitarrenarbeit von Roland Grapow.
Ob nun der Nackenbrecher "Warriors Cry", das fette "Lost And Gone", das dramatische "Call The Gypsy", oder auch das schwer nach vorn treibende "Take Me Over", die Tracks treffen stets voll in die Magengrube.
Bei den leicht epischen, im Midtempo angesiedelten Stücken wie "I'm Gonna Win" und "Trust In You" besticht eindeutig die Gesangsleistung von DiMeo. Songdienlich eingestreute, filigrane Gitarrensoli von Roland Grapow sind die zusätzliche Würze.
Wobei diese Songs für mich auch insgesamt die Stärken von "MK II" bilden.
Mit der Doublebass-Nummer "Masterplan" hat man sich wohl eine eigene Bandhymne geschaffen, die live vermutlich voll ins Schwarze treffen wird. Ich höre schon die Fans kräftig »Ma-ster-plan« grölen.
Zum Abschluss wird es noch einmal episch: "Heart Of Darkness" ist ein wirklich würdevoller Abschluss für ein feines, rundum gelungenes Album.
Bleibt jetzt nur noch eine Frage offen: Wird "MK II" es schaffen, den Erfolg von 'Mark II' zu toppen?
Wer weiß das schon.
Line-up:
Mike DiMeo (vocals)
Mike Terrana (drums)
Jan S. Eckert (bass)
Roland Grapow (guitar)
Axel Mackenrott (keyboards)
Tracklist
01:Phoenix Rising
02:Warrior's Cry
03:Lost And Gone
04:Keeps Me Burning
05:Take Me Over
06:I'm Gonna Win
07:Watching The World
08:Call The Gypsy
09:Trust In You
10:Masterplan
11:Enemy
12:Heart Of Darkness
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