Medusa Stone / Ghosts
Ghost Spielzeit: 22:56
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2006
Stil: Rock


Review vom 23.05.2007


Markus Kerren
Gerade erst haben wir das gleichnamige Debüt von Medusa Stone aus dem Jahr 2004 reviewt, und dennoch, oder gerade deshalb, wollen wir es nicht versäumen, euch auch den nachfolgenden und momentan aktuellen Output in Form der Sechs-Track EP "Ghosts" von 2006 vorzustellen.
Bahnbrechend viel hat sich eigentlich nicht am Sound und Stil der Südstaatler verändert. Und warum auch? Haben doch bereits beim Erstlingswerk der warme, erdige und authentische Sound, die starke Gitarre und der rockig-soulige Gesang von Justin Fox, wie auch die kompakte Rhythmusabteilung vollkommen überzeugen und Eindruck hinterlassen können.
Nach wie vor scheint vor allem der Einfluss der Black Crowes durch, wobei man jedoch sagen muss, dass die Band mit den neuen Songs einen gewaltigen Schritt in Richtung Eigenständigkeit gemacht hat. Dies und die Tatsache, dass das Songwriting sich sehr zum positiven gegenüber dem Vorgänger gewandelt hat, sind die auffälligsten Änderungen. Was aber beileibe nicht heißen soll, dass die Tracks aus dem Jahr 2004 schwach gewesen wären. Im Gegenteil! Als weitere Neuerung hat man bei zwei der Songs mit Lincoln Morris einen zusätzlichen Gitarristen ins Boot geholt, der noch mal etwas mehr zur Variabilität beiträgt.
Das Blues Rock-Fest Medusa Stone geht mit "Ghosts" also in die nächste Runde und startet mit "Angie's Leaving". Ein fetziger Rocker, der erneut mit diesem sowohl rockigen, wie auch souligen Gesang bestückt wurde, während man sich mal wieder vor Verwunderung am Kopf kratzt, dass diese Stimme von einem Mann in seinen frühen Zwanzigern kommt. Bitte mehr davon!
Ein leicht funkiges Riff eröffnet den nächsten Volltreffer namens "Run To Me", der trotz seiner Ecken und Kanten absolut radiokompatibel ist. Wenn auch etwas gemäßigter als sein Vorgänger, geht hier ebenso mächtig die Post ab. Lincoln Morris feiert seinen Einstand auf "Start With Your Heart", das nach den Midtempo-Strophen erneut mit einem starken Refrain glänzt.
Die zweite Gitarre bringt zusätzlichen Wind in die ohnehin schon sehr kurzweilige EP und ergänzt sich zielsicher mit dem Stamm-Trio.
Superschöner Background-Gesang von leider nicht weiter benannten Ladies sorgt im Refrain von "Come On Down" für Entzücken, während wir mit diesem Song gefühlsmäßig ca. 35 Jahre in die Vergangenheit katapultiert werden. Auch hier wieder mit Lincoln Morris als Gast. Für "Take Me Home" ist dann wieder das Power-Trio am Start und überzeugt einmal mehr mit bluesigem Rock, von dem ich in der Vergangenheit schon mal eine Zeitlang dachte, dass er in dieser Form ausgestorben wäre.
Beschlossen wird "Ghosts" von "Oliver And Sarah", bei dem es etwas ruhiger zugeht und das Augenmerk, außer den klasse Gitarrensoli, hauptsächlich auf die erzählte Geschichte gerichtet ist.
Das Debüt-Album von Medusa Stone war ja nun schon alles andere, als von schlechten Eltern, aber mit "Ghosts" legt der Dreier, vor allem was das Songwriting und die Eigenständigkeit betrifft, noch mal gehörig zu. Und wie beim Vorgänger gilt auch hier: Bloß nicht den Fehler machen und seiner ersten Intuition folgen, die Geschichte als Black Crowes-Kopie abzustempeln. Spätestens nach ein paar Durchläufen dürfte es jeden gepackt haben.
Was? Das Medusa Stone-Fieber natürlich! "Ghosts" kann ich Liebhabern von bluesigem Rock getrost und ruhigen Gewissens ganz warm ans Herz legen!
Line-up:
Justin Fox (guitars, vocals)
Dave Morse (bass)
Jeremy Summers (drums)

Guest:
Lincoln Morris (guitar on #3 and #4)
Tracklist
01:Angie's Leaving
02:Run To Me
03:Start With Your Heart
04:Come On Down
05:Take Me Home
06:Oliver And Sarah
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