Moreland & Arbuckle / Just A Dream
Just A Dream Spielzeit: 48:23
Medium: CD
Label: Telarc, 2011
Stil: Heavy Blues Rock

Review vom 15.11.2011


Norbert Neugebauer
More Roots Rock from the heartland ...
Kollege Steve hat uns diese spannende Combo mit dem letzten Album Flood bereits ans RockTimes-Herz gelegt. Damals schon in Triobesetzung; neben den beiden Gründern Aaron Moreland (Gitarre) und Dustin Arbuckle (Gesang, Mundharmonika) trommelt auch diesmal Brad Horner wieder mit. Und wie zu erwarten, sind auch Gäste im Line-up. Diesmal sogar ein sehr namhafter Mitspieler: Der wieder aus der Versenkung aufgetauchte 'Blues Brother' Steve Cropper (der Gitarren-Crack von Booker T )!
Ansonsten nicht viel Neues, warum auch - das was bisher gut gemacht war und bei den Fans ankam, verlangt nach Fortsetzung. "Just A Dream" ist von Anfang bis Schluss ein kompromisloses Heavy Blues-Album, angesiedelt irgendwo zwischen den North Mississippi Allstars , Gov't Mule, Grand Funk und Morphine. Keine stilistischen Schlenker, wie beim Vorgänger beschrieben, die nahezu hypnotische Riffs produzierende Zigarrenkisten-Gitarre, auf dem Cover stolz präsentiert und die Harp bilden zusammen mit der verzerrten Stimme die Front, gepeitscht vom Bonham-mäßigen Schlagzeug. Aaron Moreland beherrscht die Nummer mit dem Sliderohr perfekt und hat auch sonst einen sehr flüssigen Stil drauf. Dustin Arbuckle brüllt mit seiner kräftigen Stimme vorzugsweise in das Harp-Mikro. Dazu steuert Chris Wiser schöne Keyboard-Zutaten zu diesem zähflüssigen Gebräu bei. Zumindest gilt diese Blaupause für die ersten sechs Songs.
Das kurze "Gypsy Violin" (die natürlich nirgends auftaucht) hat zwar auch das gleiche Muster, darüber sind jedoch Sprechstimmen und Loops gelegt, die durch die Stereokanäle hetzen. Nicht schlecht! "Shadow Never Changes" nimmt nun das Tempo raus, ein astreiner, stimmungsvoller southern-getränkter Slow Blues mit grandiosem Finale. Schwere Empfehlung für die 'Rebel Flag'-Fraktion! Danach geht's aber im bekannten Stil weiter - deftig, schwitzig, treibend - knallhart. Garagen-Sound, extra-dreckig. Die Musik für den eisgekühlten Sixpack, garniert mit diversen Jackies und fetten Burgers, die absolut durchzieht. Das abschließende "White Lightin'" sorgt dank Croppers Mitwirkung noch einmal für Abwechslung, er liefert sich mit Mr. Moreland ein heißes Gitarrenduell. Die Nummer ist damit auch der erste Anspieltipp, dazu zählt noch der Opener "The Brown Bomber"!
"Just A Dream" ist nichts für musikalische Feingeister oder Zwölftakter-Puristen, aber genau das richtige, den November-Blues aus den heimischen vier Wänden zu pusten. Play it loud - die Nachbarn wollen schließlich auch was davon haben!
Zur Aufmachung gibt's nicht viel zu sagen, ein dreiseitiges Booklet - das war's. Mehr braucht's auch hier nicht. Will wirklich jemand wissen, um was es in den Texten geht und wen Mr. Moreland und Mr. Arbuckle in ihr Abendgebet einschließen?
Tracklist
01:The Brown Bomber (4:49)
02:Just A Dream (3:45)
03:Purgatory (4:10)
04:Travel Every Mile (4:50)
05:Heartattack & Vine (3:46)
06:Troll (5:16)
07:Gypsy Violin (1:36)
08:Shadow Never Changes (4:04)
09:Good Love (3:46)
10:Who Will Be Next (2:59)
11:So Low (5:27)
12:White Lightning (3:36)
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