The Muggs / Born Ugly
Born Ugly Spielzeit: 49:08
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2011
Stil: Blues Rock, Classic Rock

Review vom 17.05.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Au ja! The Muggs sind mit einem neuen Album am Start und der Platten-Titel ist ein echtes Understatement: "Born Ugly". Mittlerweile hat es am Schlagzeug eine Umbesetzung gegeben. Für Matt Rost schwingt jetzt Todd Glass die Trommelstöcke und der ist auch gleich mit den anderen beiden Bandmitgliedern Danny Methric sowie Tony DeNardo als Komponist gelistet. Und siehe da, bei dem Titelsong und "Blood Meridian" wird sogar noch Rost genannt.
Wie schon mit dem Vorgänger, zeigt das Trio vielen anderen Gruppen, wo oben und unten ist. The Muggs sind definitiv oben. Irgendwie scheint die Combo das Glück gepachtet zu haben. Nein, vielleicht sollte man nicht von Glück sprechen, denn die drei Musiker haben richtig was auf der Pfanne. Der Dreier serviert dreizehn richtig gute Songs und wenn Danny Methric das Bottleneck übergestreift hat, dann geht es erst recht ab wie Schmitz' Katze.
Auf "Born Ugly" erweisen sich die Musiker wieder einmal als echte Kombinierer. The Muggs bringen einen Boogie mit Melodien der Sechziger- und Siebzigerjahre zusammen und die psychedelische Abteilung wird ebenfalls bestens bedient. Da wandern die kreativen Sounds zwischen den beiden Kanälen hin und her. Die Combo entzündet ein Feuerwerk nach dem anderen. Innerhalb der Tracks sorgt man für abwechslungsreiche Atempausen und Tony DeNardo mit seinem Fender Rhodes Bass ist immer mit entweder brettharten Tönen oder melodischem Spiel zur Stelle.
Stellenweise wird Danny Methrics Gesang ebenfalls diversen Klangkuren unterzogen. Der Dreier hat einen deutlichen Hang zu tonnenschweren Riffs und göttlichen Refrains. So richtig balladesk wird die Band nur einmal und dann aber ganz anders. Der E-Gitarre mit ihren furiosen Klängen gönnt man eine sanftere Phase und für den kurzen Zwischenstopp "World Around" schultert Methric die Akustische. Auch hier versucht die Band erst gar nicht, sich auf irgendwelche Experimente einzulassen. Das was man macht, macht man hervorragend. Auch hier sind die Jungs wahre Künstler, denn der Text besteht nur aus fünf oder sechs Wörtern, die verschiedenartig, sehr geschickt gesungen, immer wiederholt werden.
Wo in den Song-Titeln Blues steht, ist auch der 12-Takter drin und nicht nur dort. Ohne auf fette Riffs zu verzichten bringt man sogar eine Art Rock'n'Roll-Nummer zustande und zeitweise werden die Gitarrensoli mit einem Twin-Sound-Effekt übereinander gelegt. Da darf man glatt von einer Southern Rock-Auslage sprechen.
Das Trio hat sein Spektrum standesgemäß erweitert und so etwas erwartet man ja letztendlich auch als Hörer. Sie haben sich nicht von den Wurzeln ihrer Vorgänger-CD entfernt, aber hörbar mehr Verästelungen hinzugefügt. The Muggs haben ihren Output intensiviert und damit gelingt ihnen eine vortreffliche Reise in dreizehn Songs. Zusammen mit Jim Diamond hat man die CD produziert und Jim Kissling hat das Ding gemastert. Da darf man auch von dieser Seite her voll der Freude über das Album sein.
Mit der dritten Platte gelingt der Band aus Detroit eine weitere ungemein positive Standortbestimmung in Sachen Rock, der sich deftig am Blues und der Psychedelic orientiert. Hinzu gekommen sind wohl temperierte Abstecher in den Southern Rock, sodass "Born Ugly" die nächste Platte der Gruppe ist, die man unbedingt haben muss. Der tollen Musik sind keine zusätzlichen Worte hinzuzufügen. Bleibt zu wünschen, dass die Jungs auch auf den Bühnen in unseren Breitengraden irgendwann zu sehen sein werden. Videos von ihren Auftritten gucken ist zwar schön, aber die Live-Erfahrung möchte man dann doch machen.
Line-up:
Danny Methric (guitars, vocals)
Tony DeNardo (Fender Rhodes bass, vocals)
Todd Glass (drums)
Tracklist
01:Born Ugly (4:21)
02:Blood Meridian (3:45)
03:Home Free (4:19)
04:Clean Break Blues (4:21)
05:Notes From Underground (2:05)
06:Dear Theo (3:25)
07:Losing End Blues (3:44)
08:6 To Midnite (5:11)
09:Sturm und Drang (3:30)
10:Hats Off To Mr. Beardsley (3:43)
11:World Around (2:24)
12:Kitchen Sink Blues (4:11)
13:Last Words (4:00)
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