Jingle Jangle ist und bleibt zeitloser Folk-Roots-Zauber!
Rocktimes Interview
In den Sechzigern hob er mit seiner visionären elektrischen Folk Rock-Airline The Byrds in weltweite und außerirdisch erfolgreiche Sphären ab. Nach langen Jahren steuert der gebürtige Chicagoer Roger McGuinn in diesem Sommer nun wieder Europa und speziell auch einige deutsche Destinationen an. In Rocktimes gibt der heute in Florida lebende, bekennende Umweltaktivist zündende Energiespartipps, plaudert über vielsaitige Präferenzen, seine aktuelle Lieblingsgitarre, lang andauernde Flitterwochen und über die für den glühenden Anhänger des technischen Fortschritts durchaus nicht widersprüchliche folktraditionelle Moderne im Zeitalter von HSD, MP3 und Internet.


Interview vom 06.07.2009

 
Markus Kerren            Grit-Marina Müller
RockTimes: Hallo Roger, wir freuen uns auf deine kommende Tour in Deutschland im Juli. Es ist eine Weile her, seit du das letzte Mal hier gespielt hast. Da war dein legendärer Auftritt im Rockpalast mit Rick Vito oder auch später das denkwürdige Konzert in Ost-Berlin zusammen mit Tom Petty und Bob Dylan. Hast du angenehme Erinnerungen an diese wahrhaft besonderen Ereignisse?
Roger: Ja, ich habe eigentlich nur großartige Erinnerungen an die Tourneen in Deutschland. An das Konzert in Ost-Berlin erinnere ich mich am liebsten.
Rick Vito hat mir erzählt, dass ihm der damalige Gig im Rockpalast (1977) sogar eine Art zweiter Karriere in Deutschland ermöglichte. Er war seither viel bei euch unterwegs.
RockTimes: Nach der "Rolling Thunder Revue" mit Bob Dylan bist du zusammen mit Mick Ronson ins Studio gegangen und hast "Cardiff Rose" (1976) aufgenommen. Ronson hatte die Scheibe damals nicht nur produziert, sondern auch viel Gitarre beigesteuert. Welche Erinnerungen hast du an dieses Album und an Mick im speziellen?
Roger: Mick und auch die anderen Musiker der Rolling Thunder-Tour brachten diesen hohen Energie-Level der Tour, der nahezu an Euphorie grenzte, mit ins Studio. "Cardiff Rose" ist eines meiner Lieblings-Alben meiner gesamten Karriere. Mick Ronson war ein unglaublicher Produzent und ein großartiger Freund.
RockTimes: Speziell mit "Cardiff Rose" und Thunderbyrd (1977) hattest du zwei sehr starke und von den Kritikern gelobte Alben herausgebracht. Was war damals der Grund deine Band aufzulösen, um mit Gene Clark und Chris Hillman wieder gemeinsame Sache zu machen?
Roger: Die genauen Details, warum es zu dieser Entscheidung kam, sind etwas verschwommen. Aber ich erinnere mich, dass ich Gene Clark am 20. Geburtstag des Troubadour (legendärer Club in Los Angeles, Anm. d. Verfassers) getroffen habe und nachdem wir ein paar Songs zusammen gespielt hatten, waren wir der Meinung, dass es riesigen Spaß machen würde, eine Duo-Akustik-Tour durchzuziehen. Diese Geschichte führte dann zu McGuinn, Clark & Hillman.
RockTimes: Apropos Chris Hillman: Hast du eigentlich sein Buch über die Flying Burrito Brothers schon lesen können? Nun dürfte ja mittlerweile jeder diesbezüglich Interessierte wissen, dass Gram Parsons nicht gerade ein Engel war. Aber Chris kommt in dem Buch sehr bitter und sogar 'nachtretend' rüber, indem er fast nur Abfälliges zu Parsons zu sagen hat. Hast du einen Schimmer, warum Chris nach fast 40 Jahren immer noch so aufgebracht ist?
Roger: Camilla (Rogers Ehefrau, Anm. d. Verfassers) hat das Buch von Chris gelesen und mir genau dasselbe erzählt. Keine Ahnung, warum Chris da so starke Gefühle hegt. Grams Liebe zur Country Musik war ansteckend und das Fundament, das "Sweetheart Of The Rodeo" entstehen ließ.
RockTimes: Wie ergab sich eigentlich deine lange Veröffentlichungs-Pause zwischen dem letzten Album mit Chris Hillman (1981) und "Back From Rio"?
Roger: Ich beschloss in den frühen Achtzigern einfach, wieder zu meinen Folk-Wurzeln zurückzukehren und wie mein Held Pete Seeger Solo-Akustik-Tourneen zu spielen. Die ganze Zeit mit an Bord war meine Frau und Managerin Camilla. Fühlt sich an wie mittlerweile 31 Jahre andauernde Flitterwochen.
RockTimes: Im März erschien dein fabelhaftes, glanzvolles Album Back from Rio als Re-Release. Ohne zu viel zu verraten: Wirst du Songs daraus in deinen Shows im Sommer spielen? Und werden außerdem einige Byrds-Schätze von deiner Bühne aus zu hören sein?
Roger: Ja, ich werde Songs aus jeder Periode meiner fast 50-jährigen Karriere spielen.
RockTimes: Sind die Songs für "Back From Rio" eigentlich über mehrere Jahre in den Achtzigern entstanden, oder hast du von 'null' angefangen, nachdem klar war, dass du wieder ein Studio-Album aufnehmen wirst?
Roger: Wir haben alle Songs erst kurz vor den Aufnahme-Sessions geschrieben.
RockTimes: Für "Back From Rio" hast du einige exzellente Gast-Musiker um dich versammelt. Als großer Fan von Roger McGuinn u-n-d Tom Petty würde ich zu gern wissen, gibt es Pläne für ein neues Projekt zusammen mit ihm in naher oder fernerer Zukunft? Stehst du in Kontakt mit ihm und könntest ihn eventuell überreden, wieder einmal durch Europa zu touren, um seine bereits sehnsüchtig wartenden Fans hier zu sehen? Perfekt wäre natürlich, euch zusammen zu erleben.
Roger: Als ich letzten Oktober an der Pepperdine University in Malibu ein Konzert gab, kam Tom für ein paar Songs auf die Bühne. Ich werde später in diesem Jahr dort noch einmal spielen und Tom und ich haben Kontakt. Von daher, man kann nie wissen, was noch passieren wird.
RockTimes: Auf "Back From Rio" werden u.a. zwei in den Neunzigern auch schon gegenwärtige und typische Zeiterscheinungen behandelt. Erstens: "The Trees Are All Gone" beschäftigt sich mit dem Raubbau an Umweltresourcen. Hast du den Eindruck, die Situation hat sich seit 1990 verschlechtert, oder gibt es einen Hoffnungsschimmer zumindest bezüglich eines steigenden Verantwortungsbewusstseins der Menschen und Regierungen für die Konsequenzen der Ausbeutung von Umwelt und Natur?
Roger: Die Umwelt liegt mir sehr am Herzen und ich bin optimistisch, was die Zukunft angeht. Ich denke da an weitere neue Solar-, Wind- und Geothermal-Technologien. Wir selbst haben ein 6,4 kW System auf dem Dach unseres Hauses, das meine Elektrizitäts-Rechnung auf 0 Dollar pro Monat herunterschraubt. Außerdem bin ich der Meinung, dass auch unser Präsident solchen Inventionen sehr offen gegenüber steht.
RockTimes: In "Car Phone" prophezeist du augenzwinkernd, aber auch mit einem Körnchen Wahrheit versehen, die seltsamen Auswirkungen der Auswüchse mobiler Kommunikation, wahrscheinlich nicht ahnend wie recht du hattest, wenn man einmal die heutige Situation betrachtet, wo wir uns der Tatsache bewusst werden, dass sich die Zahl der genutzten Mobiltelefone in den letzten 7 Jahren verfünffacht hat. Beunruhigen dich solche Entwicklungen?
Roger: Mobiltelefone sind eine großartige Lebenserleichterung und ich benutze sie bereits seit den Siebzigern. Mein erstes war ein riesen Aktenkoffer mit eingebautem 25-Watt VHF-2 Wege Radio! Aber ich muss natürlich dazusagen, dass ich selbstverständlich gegen den unbedachten Gebrauch der Handys beim Autofahren bin.
RockTimes: Um George Harrison zu zitieren: »Brainwashed by computer, brainwashed by mobile phones, brainwashed by the satellite, brainwashed to the bone...« sang er im Titel-Track seines letzten Albums. Man weiß, dass du ein sehr entspanntes Verhältnis zum technischen Fortschritt im Allgemeinen hast. Du bist sehr web-präsent, scheust dich nicht, durch die von Internet-Services angebotenen modernen Mittel der globalen Kommunikation wie web logging, MySpace etc. frei mit deinen Fans weltweit in Kontakt zu treten. Neben den unbestrittenen Vorteilen - siehst du auch Gefahren darin, dass Menschen zunehmend virtuelle Leben führen?
Roger: Wenn wir uns zu Sklaven dieser Dinge machen, dann ist das natürlich nicht gut. Ich liebe sie aber und bin immer sehr gespannt, welche Fortschritte noch bezüglich der Datenschnelligkeit bei Satellitentelefonen und Mobile-Computern gemacht werden.
RockTimes: Dein fantastisches, umwerfendes 12-string-play ist ein absolutes Markenzeichen von Roger McGuinn. Es ist bekannt, dass dich erstmals George Harrison für dieses Instrument begeisterte, als er es im Beatles-Film "A Hard Day's Night" spielte. Habt ihr dieses Instrument einmal zusammen gespielt, als ihr euch kennen gelernt habt. Hat er dir vielleicht sogar einige Tricks und Fertigkeiten beigebracht?
Roger: George und ich haben ein paar mal zusammen gejammt, aber das war eigentlich nur zum Spaß. Ich kann mich erinnern, wie ich ihn mal gebeten hatte, ein paar ganz frühe Beatles-Sachen mit mir zu spielen und er war auch so nett, dies zu tun. Da gibt es ein Foto von uns beiden im Internet, wie wir die 12-saitige Rickenbacker in der Hand halten, die er in "A Hard Day's Night" spielte.
RockTimes: Du spielst alles von 5, 6, 7 bis zu den besagten 12 Saiten. Hast du jemals eine Ukulele gespielt? Inspiriert vielleicht ebenso durch George Harrison? Ich habe gelesen, dass er sie nicht nur sammelte und leidenschaftlich gern spielte, sondern auch mal Freunden eine schenkte. Oder ist die 12-Saitige am Ende doch deine Lieblings-Gitarre, abhängig natürlich davon, welche Art Song du spielst?
Roger: Meine derzeitige Lieblings-Gitarre ist meine Martin HD-7. Ich half Martin, dieses Modell zu entwerfen und es verfügt über eine zusätzliche G-Saite, die dabei hilft, sich dem Sound einer 12-saitigen anzunähern und dennoch die Flexibilität einer 6-saitigen beibehält. Fotos dieser Gitarre gibt es hier zu sehen.
RockTimes: Soweit ich weiß, gibt es nur Wenige im Pop-Business, die mit der 12-string 'arbeiten'. Ich erinnere mich - und vielleicht du auch - dass Leo Kottke einmal im Rockpalast eine fantastische 12-saitige Version von "Eight Miles High" spielte. Hast du einen Favoriten unter den Meistern dieses wunderbaren Instruments?
Roger: Leo Kottke ist ein wundervoller 12-string-Gitarrist. Ebenso liebe ich die Sachen von Pete Seeger.
RockTimes: Dein elektrischer und elektrisierender Folk Rock mit den Byrds wird immer noch Generation für Generation mit Begeisterung neu entdeckt. Hast du eine Erklärung für die fortwährende Präsenz - speziell auch eurer - in den Mitt- und Spätsechzigern entstandenen Musik? Für mich besteht das Geheimnis, glaube ich, in einer besonderen Form von Authentizität, die bis heute schlicht unerreicht ist. Erscheinen Menschen heute weniger authentisch?
Roger: Der sogenannte 'Jingle Jangle'-Sound ist eine Kombination aus Banjozupfen und Folk-Gitarre. Ich würde sagen, dass es die Folk-Wurzeln sind, die diese Geschichte so zeitlos machen.
RockTimes: In einem Statement von Paul McCartney las ich, dass er Mitgefühl habe mit jungen Leuten, die heutzutage echte, herzempfundene Musik machen wollen, weil es sehr schwer sei, etwas wirklich grundlegend Neues zu erschaffen, das nicht doch in irgendeiner Form bereits zuvor geschrieben wurde. Nur eine Melodie zu finden, die nicht in irgendeiner ähnlichen Weise schon einmal komponiert wurde, sei fast unmöglich. Stimmst du ihm zu?
Roger: Ja, Paul hat das gut auf den Punkt gebracht. Dennoch gibt es endlose Variations-Möglichkeiten all dieser bekannten Melodien. In der Country-Musik macht sich darüber niemand Gedanken. Die benutzen dieselben vier oder fünf Melodien immer und immer wieder. (lächelt)
RockTimes: Joe Boyd, bekannter Produzent englischer Folk-Music in den Sechzigern, äußerte in seinen kürzlich erschienenen Lebens-Erinnerungen "White Bicycles", dass er ernste Bedenken hege gegenüber der ausschließlichen Verbreitung von Musik über das Internet. Die dadurch beträchtlich eingeschränkte Fähigkeit, des wie früher möglichen natürlichen, genauer gesagt, physischen Kennenlernens von Songs, Alben und Künstlern, birgt seiner Ansicht nach die Gefahr eines unumkehrbaren Verlustes der lebendigen Wahrnehmung von Musik. Teilst du diese Meinung?
Roger: Diese Meinung erscheint mir schon ein bisschen pedantisch und technophobisch. Ich sehe das Internet als das 'neue Radio'.
RockTimes: Und anders herum gefragt: Denkst du, dass die heutigen technischen Möglichkeiten, synthetische Computersounds und die digitale Revolution überhaupt - bis zu einem bestimmten Grad zumindest - Kreativität und Fantasie in der Musik verhindern?
Roger: Wenn es die neue Technik auch vielen unmusikalischen Menschen möglich macht, 'Musik' zu kreieren, so denke ich trotzdem, dass es noch genügend Leute gibt, die sich intensiv damit befassen, auch weiterhin echte Instrumente zu spielen und die Tradition am Leben erhalten.
RockTimes: Wie auch immer! Harmony-orientierte und folkroots-basierte Musik scheint im Moment ein beachtliches Revival zu erleben. Ich bin sehr beeindruckt von den höchst erfolgreichen Fleet Foxes, die gern mit den Beach Boys verglichen werden. Kennst du und gefällt dir ihre Musik? Um noch weiter zu gehen - Hast du das Gefühl, es fliegen möglicherweise gar neue Byrds oben am Himmel entlang?
Roger: Es gibt keine Pläne für eine Byrds-Reunion. Aber ich mag die Fleet Foxes und kann da auch ein Stückchen Beach Boys heraushören.
RockTimes: Du warst zur Feier des 90. Geburtstages deines Freundes und Lieblings-Folk-Musikers Pete Seeger im Mai eingeladen. Zu lesen gab es da eine eindrucksvolle Gästeliste, angefangen von Bruce Springsteen über Emmylou Harris, Ani DiFranco bis hin zu Richie Havens und vielen weiteren klangvollen Namen. Wie fühlte es sich für dich an, ein Teil dieses illustren Generationstreffens von Wegbegleitern, Bewunderern und künstlerischen Nachfahren der Schlüsselfigur der amerikanischen Folkmusic zu sein?
Roger: Wie du dir sicher vorstellen kannst, war es einer der größten Ehren meines Lebens, zu Pete Seegers 90. Geburtstag eingeladen zu sein und dort "Turn Turn Turn" spielen zu dürfen.
RockTimes: Sehr erfolgreich und allseits geschätzt ist dein ambitioniertes Folk-Den-Projekt. Was denkt Pete Seeger darüber? Ist er vielleicht sogar in aktiver Weise darin involviert?
Roger: Pete unterstützt mein Folk-Den-Projekt und hat 2002 einige Tracks für die Grammy-nominierte CD "Treasures From The Folk Den" zusammen mit mir aufgenommen.
RockTimes: Eine andere Sphäre: Die Byrds - und du im Besonderen - interessierten sich von jeher für fliegende Objekte (außer Gene Clark, wie wir wissen) und den Weltraum mit seinen unendlichen Weiten. Du warst schon einmal 'back from mars' zurückgekehrt. Würdest du gern dorthin fliegen, wenn es einmal in der Realität möglich wird?
Roger: Ja, ich würde es lieben, den Weltraum entdecken zu können. Tatsächlich hatte ich erst letzte Nacht einen Traum, in dem ich unterwegs zu einer Mond-Basis war, um dort eine unbestimmte Zeit zu verbringen!
RockTimes: Ein paar Shortcuts noch am Ende: Wie oft hast du "Mr. Tambourine Man" in deinem Leben gespielt, schätzungsweise?
Roger: 2.277.422 Mal! (grinst)
RockTimes: Was ist dein Lieblings-Beatles-Song?
Roger: "I Want To Hold Your Hand".
RockTimes: Was ist deine technische Lieblings-Erfindung seit deiner Kindheit?
Roger: GPS!
RockTimes: Hast du einen Lieblings-Song von Tom Petty?
Roger: Free Fallin'
RockTimes: Was bedeutet Musik für dich?
Roger: Sie ist eine universelle Sprache!
RockTimes: Ruhm ist...
Roger: ...ein hervorragendes Werkzeug, wenn man es in die richtige Richtung lenken kann, aber auch eine tödliche Mixtur, falls man dazu nicht in der Lage ist.
RockTimes: Als wer und was möchtest du, dass man sich an dich erinnert?
Roger: Als ein arbeitender Musiker, der traditionelle Songs am Leben erhalten hat.
RockTimes: Roger, we're looking forward to your upcoming tour in Germany in July. It's been a long time since you've played over here. There has been your legendary performance with Rick Vito at Rockpalast in 1977 or the memorable East-Berlin-Concert with Tom Petty and Bob Dylan... Do you have pleasant memories of these truly remarkable events?
Roger: Yes, I have wonderful memories of touring Germany. The concert in East Berlin is the most memorable. There's a clip on YouTube of it.
Rick Vito has told me that the Rockpalast show has given him something of a second career in Germany with many visits over the years.
RockTimes: After the 'Rolling Thunder Revue' you went into the studio with Mick Ronson, who produced and played guitar on "Cardiff Rose". What are your memories of the album and Mick?
Roger: Mick and the rest of the Rolling Thunder band Guam, brought the high energy and almost euphoria of that tour into the studio. It was one of my favorite records to make. Mick was an incredible producer and a great friend.
RockTimes: Especially with "Cardiff Rose" and "Thunderbyrd" you had two from the critic's highly acclaimed albums under your belly. What was the reason to fold that band and get back together with Gene Clark and Chris Hillman?
Roger: The exact details of how that happened are rather fuzzy, but I remember running into Gene Clark at the 20th anniversary of the Troubadour and after we sang a few songs together we decided it would be fun to go on the road as an acoustic duo. That bloomed into McGuinn Clark and Hillman.
RockTimes: Talking Chris Hillman: Did you get a chance yet to read his book about The Flying Burrito Brothers? I guess we all knew before that Gram Parsons wasn't exactly an angel, but Chris sounds very bitter and even nasty in the book. Any idea why he is that upset?
Roger: Camilla read Chris' book and told me the same thing. Don't know why Chris feels so strongly. Gram's love of country music was contagious and was the catalyst for our recording "Sweetheart of the Rodeo."
RockTimes: What actually caused your big recording break between the last album with Chris Hillman and "Back From Rio"?
Roger: I just decided to return to my folk roots in the 80s and tour as an acoustic solo (like my hero Pete Seeger) with Camilla as my road manager. It's been a 31 year honeymoon.
RockTimes: You re-released your marvelous, splendid album "Back From Rio" in March this year. Without giving away too much: Will you play songs from the album in your shows this summer? And will there be some Byrds-treasures flying off the stage as well?
Roger: Yes, I will do songs from every stage of my nearly 50 year career.
RockTimes: Did the songs for "Back From Rio" actually come together over several years or did you start writing from scratch after you decided to record the album?
Roger: We wrote the songs just before the recording sessions.
RockTimes: On "Back From Rio" you had gathered some excellent co-workers. As a huge fan of Roger McGuinn a-n-d Tom Petty, I'd like to ask you, is there any project thought about or planned with him again sometime, in the nearer or farther future? Are you in contact with him, maybe convincing Tom to tour Europe once more and meet his longing fans who are waiting here? Perfect would be the two of you together...
Roger: Tom sat in with me in Malibu last October when I played Pepperdine University. I'm scheduled to play there again later this year. We keep in touch, so you never know.
RockTimes: There have been two contemporary issues treated on "Back From Rio". First: "The Trees Are All Gone" sets focus on environmental overexploitation. Have you got the impression, the situation has rather deteriorated since 1990 or is there a silver lining on the horizon at least concerning people's and governments' sense of responsibility for the consequences of robbing natural resources?
Roger: The environment is very important to me and I do feel optimistic about the future with more solar, wind and geothermal installations going online. Personally we have put a 6.4 kW system on our roof in Florida that brings our power usage from the grid down to $0.00 each month! I feel that our new US president has a heart for such matters as well.
RockTimes: When you wrote "Car Phone", you predicted winking but also seriously the strange effects of mobile communication excesses, probably not knowing how right you were considering today's situation, when we get aware of the fact that the number of mobile phones being used has quintupled within the last 7 years. Are you worried about such developments?
Roger: Mobile phones are a great convenience and I have used one since the 70s. My first was a large briefcase with a 25 Watt VHF 2-way radio built in! That said, I am very concerned about the careless use of them while driving.
RockTimes: To bring in George Harrison: "Brainwashed by computer, brainwashed by mobile phones, brainwashed by the satellite, brainwashed to the bone..." he sang at the title-track of his last album. You are said to have a quite relaxed relationship to technical progress in general. You're very web-present and get as well frankly in touch with fans by modern global means of communication, offered by the internet like web logging, MySpace etc. Beyond undoubted advantages, do you see any dangers for people leading increasingly virtual lives?
Roger: If we are slaves to these devices, it's not good. Personally I love them and can't wait for some improvements in data speed for mobile computers and satellite phones.
RockTimes: Your gorgeous, intense 12-string-playing is a very trademark of Roger McGuinn. It's known that you firstly were inspired about that instrument by George Harrison when he played it in the "Hard Day's Night" picture. Have you ever played with him after you got to know each other? Did he even teach you some skills?
Roger: George and I jammed a few times but it was just fun. I remember asking him to play some early Beatles' songs with me and he was kind enough to do so. There's a photo of us holding the very Rickenbacker 12-string that he used in A Hard Day's Night on the Internet.
RockTimes: You play everything from 5, 6, and 7 to the mentioned 12-string guitar. But have you ever played a ukulele? Maybe brought by George as well? I've read that not only did he love playing and collecting them but that he also liked to give them away to friends. Or is the 12 your best liked number of strings, depending on what kind of song you play, of course?
Roger: My favorite guitar now is my Martin HD-7. I helped Martin to design this model with an extra G string to give it a 12-string like quality while preserving the flexibility of a 6-string.
Photos of that guitar are here.
RockTimes: There are too few players known, working with a 12-string guitar in the pop-business, as far as I'm concerned. I remember - and perhaps so do you - Leo Kottke performing an amazing 12-string-version of "Eight Miles High" at Rockpalast. Do you have any favorite players of this special and wonderful instrument?
Roger: Leo Kottke is a wonderful 12-string guitarist. I also love the work of Pete Seeger.
RockTimes: Your electrified and electrifying Folk Rock with the Byrds still gets discovered from generation to generation. Do you have an explanation for the enduring presence of music - yours in particular - that was created in the mid- and late sixties? To my mind the secret is that the authenticity is simply unequaled to this day. Are people less authentic in these times?
Roger: The so called "Jingle Jangle" sound is a combination of banjo picking and folk guitar. I would say that its folk roots are what give it such lasting appeal.
RockTimes: I once read a statement by Paul McCartney who compassionated with young people interested in making heartfelt music nowadays. He found, it was quite difficult to write music that is really original and had never been written before in one way or the other. Just to find a melody that has never been composed in any similar way may be almost impossible. Do you agree with him?
Roger: Yes, Paul has a good point, but there are endless variations of all those familiar melodies. Country music doesn't seem to worry about it, they use the same four or five melodies over and over again. :-)
RockTimes: Joe Boyd, well-known producer of English folk music in the sixties, wrote in his recently published memories of the "White Bicycles" that he raised serious concerns over the exclusive internet dissemination of music, because its considerably restricted ability to the formerly natural, or more precisely: somehow physical getting-to-know of songs, albums and artists would cause irreversible loss in authentic perception of music. Do you share this opinion?
Roger: That opinion sounds a bit pedantic and technophobic to me. I see the Internet as the "new radio."
RockTimes: And the other way around - Do you think that high technical facilities, synthetic computer sounds and the digital revolution in general prevent - to a certain degree at least - creativity and fantasy in making music?
Roger: While the new technology makes it easier for non-musicians to create "music" I think there are still dedicated people who study and continue the traditions of playing wooden and metal instruments.
RockTimes: Anyway, harmony-focused and folk-roots-based music seems to experience a substantial revival at the moment. I'm pretty impressed by the Fleet Foxes who are often compared to the Beach Boys. Do you know and like their music? Furthermore, do you potentially see any new Byrds flying around up in the sky?
Roger: No plans for a Byrds reunion, but I do like the Fleet Foxes and can hear a Beach Boys
like sound.
RockTimes: You were invited to the 90th birthday celebration of your friend and favorite folk musician Pete Seeger in May. There was a spectacular guest list to be noticed on the invitation, starting from Bruce Springsteen via Emmylou Harris, Ani DiFranco to Richie Havens and many other resonant names. How did it feel like to be just one part in an illustrious generations meeting of companions, admirers and artistic descendants of the American folk's key figure?
Roger: As you can imagine, it was one of the greatest honors of my life to have been invited to play "Turn Turn Turn" for Pete Seeger's 90th birthday celebration. Here's a fan video.
RockTimes: You've been quite successful and highly appreciated for your ambitious Folk Den Project. What does Pete Seeger think about it? And is he maybe even actively involved in it somehow?
Roger: Pete supports my Folk Den Project, and in 2002 recorded a few songs with me for a Grammy Nominated CD "Treasures From The Folk Den."
RockTimes: Another sphere: The Byrds - you especially - have always been interested in flying objects (except Gene Clark surely) and outer space. You've been 'back from mars' already. Would you like to go there for real, if it will be possible?
Roger: Yes, I would love to explore space and in fact had a dream last night about traveling to a moon base and staying there for a while.
RockTimes: Roger, at the end a few short cuts: How many times have you played "Mr. Tambourine Man" in your life, approximately?
Roger: 2,277,422! :-)
RockTimes: What is your favorite Beatles song?
Roger: "I Want To Hold Your Hand."
RockTimes: What is your favorite technical invention since you were a kid?
Roger: GPS
RockTimes: What is your favorite song by Tom Petty?
Roger: Free Fallin'
RockTimes: What does music mean to you?
Roger: It's a universal language.
RockTimes: Fame is...
Roger: …a useful tool enough if properly harnessed - a deadly potion if not.
RockTimes: What would you like to be remembered of?
Roger: A working musician, who kept traditional songs alive.
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