Ryan McGarvey:
Ich versuche, auf einem ruhigen Weg zu bleiben
Ryan McGarvey Zum ersten Mal ist der amerikanische Gitarrist zu Gast in Europa und gleich beim ersten Konzert bat sich die Gelegenheit mit dem jungen Blues-Rocker zu sprechen. Vor dem Gig in Groesbeek war die Zeit dafür, McGarvey und seine Begleitmusiker über viele Dinge zu befragen.


Artikel vom 15.06.2011


Joachim 'Joe' Brookes
RockTimes: Hallo, Ryan. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.
Ryan: Okay. Ich mag dein T-Shirt.
RockTimes: Das hat Warren Haynes, als ich ihn interviewte auch gesagt.
Ryan: Großartig.
RockTimes: Bist du das erste Mal in Europa?
Ryan: Ja.
RockTimes: Wie sind deine ersten Eindrücke?
Ryan: Bis jetzt ist es schön. Wir sind gestern früh hier angekommen und hatten ein wenig Freizeit. Wir werden jeden Abend spielen. Wir haben einige Erfahrungen auf der Autobahn gesammelt und waren gestern in Amsterdam. Es ist ein wunderschönes Land.
RockTimes: Alles flach.
Ryan: Nein, ich denke, es ist nicht so flach. Es ist schön und wir lieben das Grüne.
Justin: Wir kommen aus dem Desert.
Ryan: Ja, wir kommen aus einem Desert-Staat. Folglich ist es hier schön.
InterviewRockTimes: Welches sind deine ersten grundsätzlichen Erfahrungen mit der Musik?
Ryan: Um nach der Arbeit auszuspannen, spielte mein Vater ein wenig Gitarre. Als MTV aufkam, waren sie dem verfallen. Ich wuchs mit Classic Hard Rock auf und damit bin ich wirklich zur Musik gekommen.
Justin: The Beatles und Simon & Garfunkel.
Mike: Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Da ich älter bin als Ryan, kenne ich MTV von Beginn an. (alle lachen)
RockTimes: War die Gitarre dein erstes Instrument?
Ryan: Ja.
RockTimes: Hast du Gitarrenstunden oder Unterricht an einer Musikschule gehabt?
Ryan: Ich hatte keinen speziellen Unterricht. Mein Vater zeigte mir basale Griffe auf der Gitarre. Ich glaube, es waren die Riffs von "Hey Joe". So nahm alles seinen Anfang. Ich war richtig neugierig und half meinem Vater die Saiten zu entfernen. Folglich habe ich meine erste akustische Gitarre im Alter von zwei Jahren bekommen, war viel zu jung, um irgendetwas damit anzufangen. Meine Eltern haben mich nie gezwungen, Musik zu machen. Sie waren der Meinung, wenn es mich interessiert, dann schauen wir, wie es sich entwickelt. Ich hätte nie gedacht, dass die Musik mein ganzes Leben bestimmen wird. Eines Nachts habe ich etwas auf der Gitarre versucht und seit dem hat es mich nicht mehr losgelassen.
RockTimes: Wenn dich eine junge Person fragen würde, warum sie zu einem B.B. King-Konzert gehen sollte, was würdest du sagen?
Ryan: Ich glaube, es ist wichtig, ihn zu sehen, weil es so viel über das, was er in eine einzelne Note legen kann, zu sagen gibt. Man kann jedem antrainieren, seine Finger auf eine bestimmte Art und Weise zu bewegen, um hundert Billionen Gitarrennoten so schnell, wie es physisch machbar ist, zu spielen. Solange die Technik gut ist, ist es eine große Showeinlage. Aber B.B. King ist so echt. Er bringt ungemein viel Herz und Seele in einen Ton. Er kann einen Ton spielen und damit alle anderen aus dem Raum jagen. Da ist eben so viel mehr in nur einer Note und wenn er die zweite gespielt hat, sind alle anderen schon aus dem Rennen.
RockTimes: Welche Erfahrungen hast du beim Crossroads Festival gemacht?
Ryan: Das ist ziemlich schwer zu erklären. Es war definitiv eines meiner Karriere-Höhepunkte Andere, mir bekannte Künstler waren auch im Wettbewerb. Sie waren ein Art Inspiration für mich und irgendwie war ich deren Fan. Wir stiegen erst etwa zwei Monate später in den Wettbewerb ein und es war eine riesige Menge an Menschen dort. Über Jahre hatte ich den Gedanken im Kopf, dass ich mit alle den Personen eine Show machen könnte. Das wäre das Größte. Fast jede Person, die ich aufzählen kann, war da. Es war unglaublich. Viel habe ich nicht gesagt, aber ich stand eineinhalb Stunden neben Eric Clapton. Außerdem konnte ich Jeff Beck treffen. B.B. King sowie
Buddy Guy gingen vorbei und ich habe mit Jonny Lang oder Warren Haynes gesprochen. Man kannte jede einzelne Person benennen und sagen, warum sie so großartig ist.
InterviewRockTimes: Sehr schön. Also ist so etwas wie ein Traum in Erfüllung gegangen.
Ryan: Es war traumhaft. Der Backstage-Bereich war zur Unterbringung der Künstler und ihrer Familien da. Also waren auch Musiker mit ihren Kindern dort. Die Fender-Gitarristen hatten ihre Instrumente und Verstärker überall im Raum. Die Leute hingen rum oder machten, was sie eben wollten. Die Musiker spielten mit ihren Kindern. Jonny Lang spielte Pingpong mit den Kleinen. Derek Trucks spielte Air Hockey und Flipper-Automaten sowie Pool-Billard gab es auch. Es war schon skurril, sich das anzuschauen. Sie spielten alle Kinderspiele. Es war großartig.
RockTimes: Auf eine Karriere zurückzublicken, ist eine Sache. Die andere, in die Zukunft zu schauen. Wie würdest du die Rolle von Ian Moore und Chris Duarte als deine Mentoren sehen?
Ryan: Okay. Sie waren im Kreis der zeitgenössischen Blues Rock-Gitarristen die Hauptpersonen, denen ich zugehört habe. Zu ihnen habe ich aufgeschaut und ich habe aus meiner Jugend sehr viele Erinnerungen daran, sie spielen zu sehen. Ich war unglaublich erregt, sie zu treffen und ein Autogramm von ihnen zu bekommen.
Jetzt, viele Jahre später, sind sie gute Freunde von mir. Wir spielen Konzerte zusammen, treffen uns oder hängen einfach nur rum. Das ist schon sehr cool. Ian Moore ist ein ganz Großer. Er spielte zusammen mit Mike und mir einen akustischen Gig. Wir haben nicht nur mein Set gespielt, sondern am Ende auch einen Ian Moore-Song. Ich habe gesungen und Ian hat die ganze Gitarren-Arbeit erledigt. Wir schwebten noch am nächsten Tag über dem Boden.
RockTimes: Alle Songs auf Forward In Reverse wurden von dir geschrieben. Gibt es bestimmte Coversongs, die du für eine Platte aufnehmen würdest?
Ryan: Es gibt da einen Song, den ich schon eine Weile nicht mehr gespielt habe. Als Soundcheck habe ich den Track vor einem Konzert mit meinem Freund Joe Bonamassa gespielt. Nach dem Gig sagte er mir, dass die Nummer sein Favorit des Soundchecks war. Das Stück, das ich interpretiert hatte war "Brown Sugar" von ZZ Top. Das wäre ein Song. Wenn ich eine Jimi Hendrix-Nummer covern sollte, wäre es "If Six Was Nine". Natürlich nicht, wie auf dem Album, aber bei nur zwei Noten weiß man, dass es Jimi Hendrix ist. Ich mag die Eigenwilligkeit der Band, aber wir versuchen, nicht so viele Coversongs zu spielen. Vielleicht Iron Maiden. (alle lachen)
InterviewRockTimes: Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen. Was meinst du, werden Leute in fünf Jahren über deine Person und Musik sagen?
Ryan: Hoffentlich positive Dinge. Ich weiß es nicht. Es ist schwierig zu sagen, in welche Richtung meine Karriere geht. Ich versuche, auf einem ruhigen, hart arbeitenden Weg zu bleiben. Er wird immer weiter ausgebaut und verbessert sich in Etappen. Hoffentlich habe ich in fünf Jahren eine gute Menge Alben auf dem Markt. Wir haben gerade eine ganze Anzahl Aufnahmen gemacht und grundsätzlich sollen zwei Platten veröffentlicht werden. Wir wollen mehr und mehr Musik veröffentlichen und konstant Konzerte geben. Touren, touren, touren, um uns bekannt zu machen.
RockTimes: Und wieder nach Europa kommen ...
Ryan: Liebend gerne. Wir haben schon darüber gesprochen, im Herbst 2011 und im Frühjahr 2012 zurückzukommen. Wir sind gerade das erste Mal hier und schon fragen uns Leute danach, wiederzukommen.
RockTimes: Herzlichen Dank.
Ryan: Dank dir.
Wir danken Rob vom BluesMoose Radio, der uns das Interview mit Ryan ermöglicht hat.
RockTimes: Hello, Ryan. Thank you for taking your time for this interview.
Ryan: Okay. I like your t-shirt.
RockTimes: That's what Warren Haynes said when I interviewed him.
Ryan: That's great.
RockTimes: Is it your first stay here in Europe?
Ryan: Yes.
RockTimes: What are your first impressions?
Ryan: It's lovely so far. We got in early yesterday and we got a little bit of free time. We're playing every night. We got some experience driving on the autobahn and yesterday we went to Amsterdam. It's a beautiful country.
RockTimes: All flat.
Ryan: No, I shouldn't think it's all that flat. It's beautiful and we love the green.
Justin: We come from the desert.
Ryan: Yes, we come from a very desert state. So being here is great.
InterviewRockTimes: What were your first connections to music in general?
Ryan: My dad just to unwind after work played the guitar a little. When MTV came out they were addicted and that was always playing at the house. I used to grew up with Classic Hard Rock they were listening to and that is really what initially got me into music.
Justin: The Beatles and Simon & Garfunkel.
Mike: I've got very similar experiences. I'm older than Ryan and know when MTV started. (all laugh)
RockTimes: Was the guitar your first instrument?
Ryan: It was, yes.
RockTimes: Did you have lessons or any training at a music school?
Ryan: No particular lessons. My dad showed me some really basic chords. I think they actually were the chords to "Hey Joe". I just took it from there. I was really curious about it and helped my father to put the strings off the guitar. So they got me my first acoustic guitar when I was two years old. I never did anything because I was way too young. My parents never forced me to play music. They said, if you really like it let's see where it goes. I never knew that my entire life became like that. One night I figuered something out and ever since I've been after it.
RockTimes: If a young person would ask you why he should attend a B.B. King concert what would you tell him?
Ryan: I think it's important to see him because there is so much more said about all he can pour into a single note. You can get anyone to train them to move their fingers in a certain way and just play a hundred billion guitar notes as fast as they can physically make themselves do. It is a great show thing as long as the technic is good. But B.B. is just so sincere. He just pulls so much heart and soul into one note. He can do one note and just blow away any guitar player in the room. There is just so much more in that one note and by the time he has the second one you're off.
RockTimes: What were your experiences at the Crossroads Festival?
Ryan: It is almost hard to explain. It was definitly one of my highest marks on my career. Other artists that I knew were in the contest. They were a kind of inspiration for me and I've been a fan of them for some point. We came from very dead last behind. We started two and a half month late in the contest and it is just a huge crowd. I had a kind of mental note in my head for years like one day I could ever do a show with that person it would be like the greatest. Almost every single person I can name was on that show. It was incredible. I didn't say much but I got to stand right next to Eric Clapton for about an hour and a half. Then I could meet Jeff Beck. B.B. King and Buddy Guy just walked by ... talking to Jonny Lang, Warren Haynes and stuff like that. You could name every single person and tell why they are so great.
InterviewRockTimes: Very nice. So some kind of dream came true.
Ryan: It was very dreamlike. The backstage was set up to accommodate the artist and their families. So the artists were there with their kids. The Fender guitarists had their instruments and amps all around the room. The people hang out and did what ever they wanted back there. The artists were playing games with their kids. I remember Jonny Lang was playing ping-pong at one piont with the kids. Derek Trucks was playing air hockey and there were pinball machines and a pool table. It was all very odd to look around. They were playing kids' games. It was great.
RockTimes: Looking back on someone's career is one thing. Having a look into the future is another. In what way would you describe Ian Moore and Chris Duarte as your mentors?
Ryan: Right. They actually really were the main people I listened to which were mostly contemporary Blues Rock guitar players. They are guys I looked up to so much and I have so many memories being young, going to see them play and being so unbelievably thrilled to ever meet them to get an autograph.
And now so many years later they are actually good friends of mine. We do shows together and meet up or just hang out with. It's very cool. Ian Moore is a big one and I did an acoustic show Mike played with me and he played with us. We not only played my set and the last song of the night was an Ian Moore song. I sang and Ian did all the guitar work. We were really floating the next day.
RockTimes: All tracks on Forward In Reverse are written by yourself. Are there favourite coversongs you would like to record?
Ryan: There is one song I haven't done for a while. I did it as a soundcheck once at a show with my friend Joe Bonamassa. After the show he told me that it was his favourite thing he heard at a soundcheck. The song I've redone was called "Brown Sugar" by ZZ Top. That is one song. If I was to cover a Jimi Hendrix song we would do a version of "If Six Was Nine". It is not anything like the record but you can get two notes of it and know that it is all Jimi Hendrix. I like the originaltiy of the band but we try not to do too much covers. Iron Maiden maybe. (all laugh)
RockTimes: Let's have a look into the future. What do think people will say about your person and music in five years?
Ryan: Hopefully positve things. I don't know. It's really hard to say which way my career goes. I'm just trying to stay on a steady hardworking path. It always builds and it's bigger and better in stages. So hopefully in five years I have a good amount of records. We just recorded a bunch of material. Basically I've got two records waiting to come out now. Hopefully we get more and more music out and really hitting the road as much as possible. Tour, tour, tour and try to spread the word.
RockTimes: And hopefully coming back to Europe...
Ryan: I'd love to. We've been talking about coming back later this year and also possibly early next year. We are here for the first time and people keep asking to come back.
RockTimes: Thank you very much. Ryan: Thank you.
We thank Rob from BluesMoose Radio for making the interview with Ryan possible
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