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The Nightcrawlers /
You Never Know
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Auf der Rückseite der Album-Verpackung steht: »recorded during 2010 and 2012...«. Gut möglich, dass es auf "... You Never Know" vielleicht noch den einen oder anderen Song gibt, der bei
It's The Devil In Me zurückgehalten wurde. Wie dem auch sei, die irisch/deutsche Zusammenarbeit hat eine Fortsetzung gefunden und The Nightcrawlers präsentieren uns elf Songs, die allesamt von den hier mitwirkenden Leuten komponiert wurden. Beim Musikstil handelt es sich größtenteils um Bluesnummer. Der Rock-Anteil ist eher gering, sollte aber nicht unerwähnt bleiben. The Nightcrawlers lassen es somit in ihrer Auslegung des Blues hier und da krachen. Paul Arnolds Stimme ist ein Markenzeichen der Gruppe und er kann sie je nach Stimmung mit unterschiedlicher Färbung rüberbringen. Ebenfalls gefällt Gitarrist Anton Morellie. Auch ruhigeren Nummern gibt er ab und an eine rockige Facette und sein Spiel ist von Ideenreichtum geprägt.
Manche Stücke passen mit ihrer entspannt groovenden Atmosphäre durchaus auch in die nächtliche Stimmung eines Clubs. Besonderes Ohrenmerk sollte man auch den weiteren Sängerinnen und Sängern widmen. Da kann überhaupt nicht gemeckert werden... mit gleich mehreren Leuten an den Mikrofonen können The Nightcrawlers auch auf diese Weise glänzen. Dabei entsteht zuweilen ein herrliches Gospelflair.
Sehr gut gefallen die beiden Kompositionen mit den Saxofonisten Martin Heemann. Er spielt in verschiedenen Formationen, unter anderem bei Saxcool, Barbara Dennerlein, Kansas City Jazz Orchestra, Blue Nun Orchestra und hat mit Electric Brew beziehungsweise Heemann/Wanning seine eigenen Bands. Mit einer ordentlichen Portion Latin-Flair kommt "Stay With Me Tonight" daher. Diese Nummer ist schon eine Klasse für sich. Gleich zu Beginn ist Heemann mit seiner Tenor-Kanne zur Stelle und läuft eingängige Läufe auf. Herrlich sind die dann folgenden Baritonsaxofon-Farbtupfer. Ja, dieser Track hat das gewisse Etwas, was einen hellhörig werden lässt. Martin Heemann zum Zweiten... "Can't Get Rid Of You". Locker groovt die Band und Paul Arnold hat eine überzeugende Stimme. Vom Latin des "Stay With Me Tonight" baut man ein jazziges Ambiente für den Hörer auf. Und dann ist Heemann wieder mit eine herrlichen Solo zur Stelle. Die Sängerinnen und Sänger bleiben am Drücker und Anton Morellie zeigt sich von seiner ganz starken Se(a)ite.
Mit der "Nighttrain" lassen es The Nightcrawlers ordentlich krachen. Wie gesagt... immer im musikalischen Verständnis der Band zu sehen. Hier ist es das Piano, was die Würze des Tracks ausmacht. Morellie hat ja immer seine Finger im Spiel. "Nothing's Goin On" zeigt, dass Paul Arnold auch eine ordentliche Prise Soul auf den Stimmbändern hat. Ansonsten ist die Nummer einer gewissen Beliebigkeit ausgesetzt. Dieses langsam-entspannte Strickmuster kennt man zur Genüge und The Nightcrawlers können dem Stück keine interessante Wendung geben.
Klar, zum Blues gehört auch das Bottleneck. Es kommt im perkussiv ausgerichteten "Old Vagabond" zum Einsatz. Da hätte man sich durchaus einen Slide-Alleingang gewünscht. Man wartet förmlich darauf. Leider kommt es nicht so weit, auch wenn der allerletzte Ton dem Metallröhrchen gehört. Schade!
"Keep On Rockin" bringt die funkige Ausrichtung auf den Plan. Muss man noch erwähnen, dass Arnold ein toller Sänger ist? Die Backing Vocals sollten abermals lobend erwähnt werden. Da sind The Nightcrawlers echt klasse! Oh, in "Castles In The Sand" übernimmt Caroline Heffernan das Mikrofon. Mit feinem Orgeleinsatz und sanften Chorstimmen bietet diese Nummer das passende Flair zu ihrem einfühlsamen Gesang.
Die auf "... You Never Know", dessen Albumtitel übrigens mit »... where the winds gonna blow« auf der Verpackungsrückseite weitergeführt wird, dargebotene Musik ist durchaus nicht nur etwas für den eingefleischten Bluesfan. Hier dürfen ruhig auch andere Interessierte ein Ohr riskieren. Die irisch-deutsche Zusammenarbeit ist rundum erfolgreich.
Line-up:
Paul Arnold (vocals) Anton Morellie (guitar) Caroline Heffernan (vocals) Rudi Braka (keyboards, guitar, vocals) Jay Clarke (bass) Sven Dellen (bass - #1) Netty Driessen (backing vocals) Sabine Braka (backing vocals) Martin Heemann (saxophones - #2,6) Michael Dluzak (drums) Markus Daßau (drums - #2) Roland Tscherpel (drums - #5,8,9,11)
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