No Machine / A Terrible Thing
A Terrible Thing Spielzeit: 48:08
Medium: CD
Label: Arion Records, 2008
Stil: Alternative

Review vom 27.06.2008


Markus Kerren
Die noch relativ frische Combo No Machine um die Brüder Emil und Al Rivers ist ja mittlerweile kein Neuling mehr für RockTimes, berichteten wir doch im September letzten Jahres bereits über die gleichnamige Debüt-EP dieses Sextetts, die fünf ansprechende und interessante Alternative Pop-Stücke enthält. Und das für den darauf folgenden November angekündigte Album liegt jetzt, mit leichter Verspätung, auch vor.
Dabei sind sämtliche Tracks der EP auch auf dem Album vertreten, weshalb ich auf diese nicht mehr weiter eingehen werde, sondern auf den obigen Link verweise. Nach dem aus dem letzten Jahr bereits bekannten und guten Opener "A Terrible Thing" geht es mit "I Get Down" und "Tell Me" stilgetreu und auf derselben Schiene weiter. Kräftige, handgemachte Rhythmen mit eingängigen, mal treibenden oder auch nachdenklichen Vocals bestimmen klar das Bild und können überzeugen.
Leider machen sich im Verlauf des Silberlings aber gewisse Abnutzungserscheinungen und auch mal der ein oder andere ärgerliche Refrain (der von "Divine" hört sich unfreiwillig wie Schlachtgesänge in einem Fußball-Stadion an) breit, sodass der erste, durchaus positive, Eindruck aus dem letzten Jahr etwas getrübt wird. "Elevator" hat seine Vorzüge, lässt aber leider den letzten Punch vermissen, während "Sha La La Lady" sehr cool rüberkommt, bis ein etwas entrückter Chorus dann doch wieder enttäuscht. Schade, denn dieser Song hätte ansonsten, auch wegen dem starken Gesang, zu den absoluten Gewinnern des Albums gezählt.
Aber okay, trotz allem Unken stellen No Machine dennoch einen sehr interessanten Alternative Pop-Act dar, der sich durchaus lohnt, mal angecheckt zu werden. Die EP ist in sich zwar etwas geschlossener und stärker als das Album, aber auf dem Longplayer kann man immerhin auch noch (subjektive) acht starke Kompositionen vorfinden. Dazu kommt, dass die wenigen mich etwas nervenden Refrains, absolute Geschmacksache sind.
Neben dem tollen Titelsong und den anderen EP-Stücken ("Diamond Ring" ist eine Klasse für sich) können vor allem "Tell Me" und "I Get Down" überzeugen. Keiner dieser elf Titel ist wirklich schwach, der Hund liegt eher da begraben, dass es während der 45-minütigen Laufzeit zu wenige 'Auf und Ab's' gibt, alles etwas zu sehr geradeaus läuft und man sich geradezu nach einem stilistischen Ausbruch sehnt, der aber leider nicht kommt.
Ich bin sicher, dass sich No Machine weiterentwickeln und dazulernen werden, was ja letzten Endes alles andere als eine Schande ist. Für's Debüt müssen vorerst 6,5 von 10 RockTimes-Uhren genügen, aber beim nächsten Album werden die sechs Londoner garantiert einen Zahn zulegen!!
Line-up:
Al Rivers (lead vocals)
Emil Rivers (piano)
Fred (guitars)
Pedro (bass)
Joca (drums)
Daniel (organ, synths)
Tracklist
01:A Terrible Thing
02:I Get Down
03:Tell Me
04:I Choose You
05:Divine
06:Elevator
07:Sha La La Lady
08:The Races
09:Sunshine (Ain't No Friend Of Mine)
10:There Are Forces
11:Diamond Ring
Externe Links: