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No Refund Band / Current State Of Blue
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Die No Refund Band aus Texas steht auch für Blues-Kultur. Was die Formation ohne Schlagzeuger, aber dafür gleich mit zwei Bläsern im Line-up, drauf hat, geht vom treibenden Zwölftakter mit dem Qualitätsstempel Rock bis hin zur akustischen Ballade. Aber Achtung! Die beiden Stil-Buchstützen sind enorm weit voneinander entfernt.
Wenn man "Current State Of Blue" als eine Standortbestimmung der Band im Jahr 2014 hernimmt, dann darf man der Gruppe die Hand reichen, ja vielleicht sogar mit einer Umarmung dafür danken, dass sie ihre Kreativ-Küche gegenüber dem Debütalbum The No Refund Band gekonnt erweitert hat.
RockTimes schrieb über den Erstling: »Die Begeisterung [...] ist fast schon beängstigend groß. [...] Sowohl die Souveränität in den Coversong als auch die überzeugende Kraft der Eigenkompositionen lässt den Hörer gelassen auf eine Fortsetzung hoffen.« Diese Entspanntheit schlägt bei vorliegender Platte wiederum in Spannung um, diese Neugierde, die entsteht, wenn schon der erste Track namens "Buy The Blues" (kann man übrigens auch als Empfehlung für das Album hernehmen) Hoffnungen auf weitere klasse Nummern weckt. Locker rockt die Gitarre, Jim Brady sowie Anthony Terry, der unter anderem das Baritonsaxofon zum Einsatz bringt, sorgen für langgezogene Töne, Horn-Blitzlichter sowie Orchestersounds, die Hammond schimmert immer wieder durch und Ricky Jacksons Stimme mit einem Toscho Todorovic-Timbre kommt unheimlich gut an, wenn die dreieinhalb Minuten Spielzeit zu Ende sind. Eine Zugabe im noch mehr heruntergefahrenen Tempo gibt es mit dem Lounge-Lied "Favorite Fool". Herrlich, wunderschön, zum Niederknien!
Oh, Mann! Wow! Nach dem Opener mit stramm angezogener Triebfeder kommt die No Refund Band im Titeltrack "Current State Of Blue" zur Zeugenaussage in Sachen swinging Blues mit dem dringend Tatverdächtigen Kumpel Jazz.
Das Quartett war auf dem Debüt auch eine Bank für beste Interpretationen von Fremdkompositionen. In der Tracklist fallen Mountains "Mississippi Queen" beziehungsweise "Still Got The Blues" von Gary Moore sofort ins Auge. Mit "Bell Bottom Blues" sind wir dann bei Eric Clapton, dem zweiten UK-Blues-Vertreter auf dieser Platte angekommen. Ist es »Clapton is god «-Lästerung, wenn man zum Schluss kommt, dass die No Refund Band hier vor ihrer eigenen Tür kehrt und eine verdammt gute Lesung hinbekommt? Nein! Das Erklimmen des "Mississippi Queen"-Berges ist nicht so einfach. Hier will die Combo wohl nicht in der Härte des Mountain-Granit-Originals hinein bohren. Kein Zweifel, die Nummer rockt hier vehement, allerdings mit angezogener Schärfe. Als ausgleichende Gerechtigkeit mag man die gegen Ende überraschend einsetzenden Bläser anführen. Die Interpretation ist okay.
Ach nee! So heilig ist Gary Moores "Still Got The Blues" doch nicht. Schade, da hat man sich mehr erhofft. Selbst den Gitarrensound hat man so hingedreht, dass er wie das Original klingt. Sonst gibt es hier leider nichts Neues zu vermelden. Kaum einen Steinwurf eines Maikäfers entfernt man sich von der Version aus dem Jahr 1990. Die Ausbeute bei den Coversongs war nun nicht gerade prickelnd.
Die neun Eigenkompositionen sind überzeugende Lieder, die zeigen, wie man dem Blues auf ganz großartige Weise Raum zum Atmen geben kann. Wie man es einem sehr guten Rotwein beim Dekantieren erlaubt, zu atmen. Wegen der Möglichkeit des Umtauschs von "Current State Of Blue" muss man den Kassenbon nicht aufbewahren. Bei der No Refund Band stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Line-up:
Ricky Jackson (lead vocals, lead electric guitars, lead acoustic guitars) Mike Crownover (rhythm guitar, lead electric guitars) Rik Robertson (bass, vocals) Jim Brady (trumpet, flugelhorn, percussion, vocals) Anthony Terry (saxophones, vocals) Additional Musicians: Paul English (trumpet, piano, synthesizer) Travis Doyle (Hammond B3) Randy Wall (piano) Warren Sneed (tenor saxophone) Tyson Sheth (drums - #3,4,8, percussion - #5,7,9) Joey Riggins (drums - #1,9,11) Walter Cross (drums - #2,10) Mike Burch (drums - #5-7,12)
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