Laura Pausini / Inedito
Inedito Spielzeit: 51:54
Medium: CD
Label: Warner Music, 2011
Stil: Pop

Review vom 30.12.2011


Boris Theobald
»Styling: Francesco Federico
Wardrobe: Fausto Puglisi, Dsquared2, Emanuele Bicocchi, Pierre Mantoux
Hair and make-up: Marco Terzulli using Chanel«
Wow, auf der CD dieser Frau taucht das erste Line-up schon bei den Mitstreitern des Foto-Shootings auf. Dem Zufall wird nichts überlassen. Da haben viele, viele Leute ihre Hände im Spiel. Laura Pausini ist schließlich nicht irgendwer - in Italien ist sie ein ganz großer Star! Auch in Deutschland nimmt man zunehmend von den Qualitäten der Dame Notiz. Von den musikalischen, meine ich jetzt - auch physisch ist Frau Pausini wahrlich keine unimposante Erscheinung. Das Duett mit Heulboje James Blunt hatte ihr auch hierzulande zu etwas Airplay verholfen. Wahre Genussmenschen bevorzugen das wunderschöne "Primavera In Anticipo" jedoch in der Laura-Only-Version - zu finden auf der gleichnamigen, richtig guten CD!
Und jetzt ist der Nachfolger da. "Inedito" ist kein bisschen schlechter ausgefallen und beweist mal wieder aufs Angenehmste: Pop-Musik ist nicht gleich Pop-Musik! Man blicke mal aufs Line-up (nein, dieses Mal nicht das Make-up-Line-up...). Diese Musik ist komplett handgemacht. Kein dominierender synthetischer Klang-Kleber. Alleine schon die hörbar 'echten' Drums sind angenehm fürs Ohr und verleihen der Musik Durchschlagskraft. Vor allem dann, wenn Laura Pausini auch mal in rockende Bereiche kommt. "Ognuno Ha La Sua Matita" ist so ein Fall. Hartes Schlagzeug zu einer Powerballade in mittelschnellem Klavierrock-Drive. Highlight im Rock-Bereich ist aber definitiv der Titelsong "Inedito" - geiles, Gitarren-getriebenes Riff-Rock-Duett mit Gianna Nannini!
Der Song fällt schon ein bisschen aus dem Rahmen, weil mit dieser einen Ausnahme flächendeckend Weichspüler angewendet wird - aber mit Sinn und Verstand! Denn die Kuschelklänge verstopfen keine Klangräume, lassen alles heil und umschmeicheln stets diese großartige Stimme. Laura Pausini klingt sensationell. Jede Zeile ist wie eine stürmische Liebeserklärung. Und das starke Songwriting holt alles aus ihr raus, was geht. Selbst schnulzig startende Balladen wie "Non Ho Mai Smesso", "Le Cose Che Non Mi Aspetto", "Nessuno Sa" oder "Celeste" werden irgendwann plötzlich laut und intensiv; und bei dieser Stimme läuft es einem dann eiskalt den Rücken runter! "Mi Tengo" mit seiner ziemlich speziellen, von einer Tom-Tom-Drive bestimmten, nachdenklichen Atmosphäre ist dabei ein besonderes Glanzstück.
In Laura Pausinis Stimme steckt so viel leidenschaftliche Power, dass man ihr bei den arg stromlinienförmig-radiophon ausgefallenen "Benvenuto" und "Bastava" sogar die vorhersehbaren Melodien verzeiht. So gibt es keine wirklichen Schwachpunkte auf "Inedito", lediglich ein bisschen Durchschnittsmaterial. Aber Laura Pausini kann mir alles vorsingen, ich kaufe ihr das ab. Vielleicht tut sie das ja auch. Meine Italienisch-Kenntnisse reichen maximal für die Übersetzung des Titels "Benvenuto". Ob sie aber nun über die präventive Anwendung von Druckstellenpflastern bei einer Valgus-Deformität im Endgelenk singt oder über Muttis Rezept für klare Gemüsesuppe mit Wild-gefüllter Profiterole-Einlage ... kein Plan. Ist aber auch egal. Laura Pausini auf Italienisch klingt so klasse, dass sie auf jeden Fall Italienisch singen soll. Wild-romantisch und unter die Haut gehend!
Line-up:
Laura Pausini (vocals)
Nathan East (bass - #1,2,10,11)
Steve Ferrone (drums and percussion - #1,2,10,11)
Paolo Carta (guitars and computer programming - #1,2,3,4,10,11, harmonica - #10)
Bruno Zucchetti (piano, Hammond, keyboards and computer programming - #1,2,3,4,10,11)
Paolo Zampini (flute - #2)
Matteo Bassi (bass - #3,4,13)
Emiliano Bassi (drums and percussion - #3,4,6,13)
Luca Chiaravalli (backing vocals, additional computer programming - #4)
Ivano Fossati (electric guitar solo - #5)
Paolo Valli (drums - #5,6,12)
Cesare Chiodo (bass - #5,6,12)
Celso Valli (piano, Hammond and keyboards - #5,6,12, piano, harmonium and keyboards - #12)
Samuele Dessì (acoustic guitars, electric guitars and computer programming - #5,6,12)
Massimo Varini (acoustic and electric guitar - #6,12)
Tommy Ruggero (percussion - #6,12)
Simone Bertolotti (additional keyboards - #6, Rhodes and glockenspiel - #13)
Corrado Rustici (guitars, keyboards, treatments, beats - #7,8)
Kaveh Rastegar (bass - #7,8)
Michael Urbano (drums - #7,8)
Frank Martin (piano - #7,8)
Leo Abrahams (guitars - #9,14)
Andy Pask (bass - #9,14)
Ian Thomas (drums - #9,14)
Dave Arch (piano - #9,14)
Elvezio Fortunato, Andrea Rigonat (electric guitars - #13)
Nicola Oliva (acoustic guitar - #13)
Niccolò Agliardi, Paolo Carta, Rosaria Sindona, Marzia Gonzo (backing vocals - #1)
Gianluigi Fazio, Luca Chiaravelli (backing vocals - #4)
Tracklist
01:Benvenuto (3:59)
02:Non Ho Mai Smesso (3:24)
03:Bastava (3:34)
04:Le Cose Che Non Mi Aspeto (3:44)
05:Troppo Tempo (4:05)
06:Mi Tengo (3:41)
07:Ognuno Ha La Sua Matita (3:45)
08:Inedito (3:13)
09:Come Vivi Senza Me (3:23)
10:Nel Primo Sguardo (4:25)
11:Nessuno Sa (3:08)
12:Celeste (4:03)
13:Tutto Non Fa Te (4:02)
14:Ti Dico Ciao (3:17)
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